„Dictablanda“ – Versionsunterschied

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Der Begriff '''Dictablanda''' (deutsch: weiche Diktatur) ist entstanden aus einer ironischen, etymologisch inkorrekten Herleitung des spanischen Wortes für Diktatur (''dictadura''), aus ''dicta'' und ''dura'' („hart“). Die [[Verballhornung|verballhornende]] Analogbildung aus ''dicta'' und ''blanda'' („weich“) bezeichnet eine Form der Diktatur, die in der letzten Periode der Herrschaft von [[Alfons XIII.]] aufkam, unmittelbar nach der Diktatur von [[Miguel Primo de Rivera]].<ref>[http://buscon.rae.es/draeI/SrvltGUIBusUsual?TIPO_HTML=2&TIPO_BUS=3&LEMA=dictablanda ''dictablanda.''] In: ''Diccionario de la lengua española'', Real Academia Española, abgerufen am 10. Mai 2022</ref>


Die Dictablanda entwickelte sich in Spanien meist aus der "harten Diktatur".<ref>{{Literatur |Autor=Klaus von Beyme |Titel=Die parlamentarische Demokratie: Entstehung und Funktionsweise 1789-1999 |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-11-27 |ISBN=978-3-658-03517-4 |Online=https://books.google.com.ph/books?id=c84-AgAAQBAJ&pg=PA46&dq=dictablanda+weiche+diktatur&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjh7LS05Nj3AhWMgVYBHaDzAwYQ6AF6BAgJEAI#v=onepage&q=dictablanda%20weiche%20diktatur&f=false |Abruf=2022-05-12}}</ref> In der [[Systemtransformation|Systemtransformationsforschung]] wird der Begriff zu den Wortprägungen gerechnet, die die Vielzahl der Zwischenformen zwischen konsolidierter Demokratie und autoritären Systemen bezeichnen. Die Dictablanda gehört zu den [[Hybrid|hybriden]] politischen Systemen, insofern sie autokratische und demokratische Merkmale aufweist.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Straßner |Titel=Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert: Motivation, Herrschaftstechnik und Modernisierung im Vergleich |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-06-06 |ISBN=978-3-658-02156-6 |Seiten=73 |Online=https://books.google.com.ph/books?id=60YiBAAAQBAJ&pg=PA73&dq=dictablanda+weiche+diktatur&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjh7LS05Nj3AhWMgVYBHaDzAwYQ6AF6BAgFEAI#v=onepage&q=dictablanda%20weiche%20diktatur&f=false |Abruf=2022-05-12}}</ref> Als "weiche [[Militärdiktatur]]" im Unterschied zu konservativen Militärdiktaturen weist sie einen niedrigen Repressionsgrad auf und versteht sich meist als Übergangslösung mit Modernisierungsabsicht. Spezifische gesellschaftliche Rechte werden suspendiert, etwa die Versammlungsfreiheit oder die Pressefreieheit,
== Kontext ==

Der Begriff wurde ursprünglich 1930 in Spanien geprägt, als General [[Dámaso Berenguer Fusté]] General Primo de Rivera als Regierungschef ablöste. Er regierte per Dekret und versuchte, die Gemüter nach dem Börsenkrach von 1929 und den sozialen Unruhen zu beruhigen, indem er einige der vom Diktator erlassenen Maßnahmen wieder aufhob. Seine Regierung wurde als „Berenguers Dictablanda“ bekannt.
== Ursprung des Begriffs ==
Der Begriff wurde ursprünglich 1930 in Spanien geprägt, als General [[Dámaso Berenguer Fusté]] General Primo de Rivera als Regierungschef ablöste. Er regierte per Dekret und versuchte, die Gemüter nach dem Börsenkrach von 1929 und den sozialen Unruhen zu beruhigen, indem er einige der vom Diktator erlassenen Maßnahmen wieder aufhob. Seine Regierung wurde als „Berenguers Dictablanda“ bekannt.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 12. Mai 2022, 04:58 Uhr

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Der Begriff Dictablanda (deutsch: weiche Diktatur) ist entstanden aus einer ironischen, etymologisch inkorrekten Herleitung des spanischen Wortes für Diktatur (dictadura), aus dicta und dura („hart“). Die verballhornende Analogbildung aus dicta und blanda („weich“) bezeichnet eine Form der Diktatur, die in der letzten Periode der Herrschaft von Alfons XIII. aufkam, unmittelbar nach der Diktatur von Miguel Primo de Rivera.[1]

Die Dictablanda entwickelte sich in Spanien meist aus der "harten Diktatur".[2] In der Systemtransformationsforschung wird der Begriff zu den Wortprägungen gerechnet, die die Vielzahl der Zwischenformen zwischen konsolidierter Demokratie und autoritären Systemen bezeichnen. Die Dictablanda gehört zu den hybriden politischen Systemen, insofern sie autokratische und demokratische Merkmale aufweist.[3] Als "weiche Militärdiktatur" im Unterschied zu konservativen Militärdiktaturen weist sie einen niedrigen Repressionsgrad auf und versteht sich meist als Übergangslösung mit Modernisierungsabsicht. Spezifische gesellschaftliche Rechte werden suspendiert, etwa die Versammlungsfreiheit oder die Pressefreieheit,

Ursprung des Begriffs

Der Begriff wurde ursprünglich 1930 in Spanien geprägt, als General Dámaso Berenguer Fusté General Primo de Rivera als Regierungschef ablöste. Er regierte per Dekret und versuchte, die Gemüter nach dem Börsenkrach von 1929 und den sozialen Unruhen zu beruhigen, indem er einige der vom Diktator erlassenen Maßnahmen wieder aufhob. Seine Regierung wurde als „Berenguers Dictablanda“ bekannt.

Einzelnachweise

  1. dictablanda. In: Diccionario de la lengua española, Real Academia Española, abgerufen am 10. Mai 2022
  2. Klaus von Beyme: Die parlamentarische Demokratie: Entstehung und Funktionsweise 1789-1999. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-658-03517-4 (com.ph [abgerufen am 12. Mai 2022]).
  3. Alexander Straßner: Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert: Motivation, Herrschaftstechnik und Modernisierung im Vergleich. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-658-02156-6, S. 73 (com.ph [abgerufen am 12. Mai 2022]).