„NOVA (Lebensmittelklassifikation)“ – Versionsunterschied

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* Stufe 4, Hochverarbeitete Lebensmittel, die viele Verarbeitungsschritte durchlaufen haben und viele Zutaten und Zusatzstoffen enthalten, zum Beispiel Kartoffelchips, Tiefkühlpizza, Softdrinks oder Tütensuppen.
* Stufe 4, Hochverarbeitete Lebensmittel, die viele Verarbeitungsschritte durchlaufen haben und viele Zutaten und Zusatzstoffen enthalten, zum Beispiel Kartoffelchips, Tiefkühlpizza, Softdrinks oder Tütensuppen.


== {{Anker|UPF|Ultra-processed food}} Hochverarbeitete Lebensmittel ==
Hochverarbeitete Lebensmittel (englisch Ultra-processed foods, UPF) werden industriell hergestellt, und sollen lange haltbar, verzehrfertig, schmackhaft und bequem sein. Diese Lebensmittel sind für die Hersteller besonders profitabel. Hochverarbeitete Lebensmittel gelten laut [[Deutsche Gesellschaft für Ernährung|Deutscher Gesellschaft für Ernährung]] (DGE) als wenig gesund und nicht nachhaltig.<ref>Angela Bechthold: ''[https://dge.de/blog/2022/05/12/hochverarbeitete-lebensmittel/ Hochverarbeitete Lebensmittel (UPF)]''. Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, abgerufen im Oktober 2022.</ref>
Hochverarbeitete Lebensmittel ({{EnS|Ultra-processed food}}, UPF) werden industriell hergestellt, und sollen lange haltbar, verzehrfertig, schmackhaft und bequem sein. Diese Lebensmittel sind für die Hersteller besonders profitabel. Hochverarbeitete Lebensmittel gelten laut [[Deutsche Gesellschaft für Ernährung|Deutscher Gesellschaft für Ernährung]] (DGE) als wenig gesund und nicht nachhaltig.<ref>Angela Bechthold: ''[https://dge.de/blog/2022/05/12/hochverarbeitete-lebensmittel/ Hochverarbeitete Lebensmittel (UPF)]''. Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, abgerufen im Oktober 2022.</ref>

[[Ernährungswissenschaft]]liche Erhebungen in verschiedenen Ländern haben ergeben, dass eine hoher Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln (UPF) mit einer geringen Qualität der Ernährung einhergeht. Der UPF-Anteil an der Ernährung wurde dabei als Prozentsatz an der Gesamtenergieaufnahme gemessen. [[Metaanalyse|Metastudien]] von gut designten [[Kohortenstudie]]n zeigen, dass bei gleicher Gesamtenergieaufnahme ein hoher UPF-Anteil das Risiko der Erkrankung durch chronische, nicht-ansteckede Krankheiten signifikant erhöht. Zu diesen Krankheiten gehören [[Fettleibigkeit]], [[Diabetes mellitus|Diabetes]], [[Bluthochdruck]], [[Fettstoffwechselstörung]], [[Herz-Kreislauf-Erkrankung]]en und und [[Depression]]en.<ref>Costa CDS, Faria FR, Gabe KT, Sattamini IF, Khandpur N, Leite FHM, Steele EM, Louzada MLDC, Levy RB, Monteiro CA: ''Nova score for the consumption of ultra-processed foods: description and performance evaluation in Brazil''. In: Rev Saude Publica. (5. April 2021) 14;55:13. {{DOI|10.11606/s1518-8787.2021055003588}}.</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 1. November 2022, 12:12 Uhr

NOVA ist ein System der Klassifikation von Lebensmitteln, mit dem diese nach Art, Umfang und Zweck der industriellen Verarbeitung in vier Gruppen eingeteilt werden. Die vier Gruppen sind (1) Unverarbeitet, (2) Verarbeitete Zutaten, (3) Verarbeitete Lebensmittel und (4) Hochverarbeitete Lebensmittel. Besonders hochverarbeitete Lebensmittel gelten in Bezug auf Fettleibigkeit und andere gesundheitliche Probleme als schädlich.

Klassifikation

NOVA ist eine neue Klassifizierung für Lebensmittel. Statt Nahrungsmittel nach ihrem Gehalt an Energie, Salz, Fett oder Zucker einzugruppieren, orientiert sich das vierstufige Nova-System am Grad der Verarbeitung. Bei herkömmlichen Lebensmittelgruppierungen wie zum Beispiel der Ernährungspyramide finden sich unter der Rubrik „Getreideprodukte“ sowohl Vollkornbrot wie auch gezuckerte Cornflakes, obwohl beide sehr unterschiedlich gesund sind. Die Stufen der NOVA-Klassifikation sind:

  • Stufe 1, Unverarbeitete und minimal verarbeitete Lebensmittel, zum Beispiel Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier oder Milch
  • Stufe 2, Verarbeitete Zutaten, die aus natürlichen Lebensmitteln gewonnen und für die Zubereitung von Speisen verwendet werden, zum Beispiel Öl, Mehl, Salz oder Zucker
  • Stufe 3, Verarbeitete Lebensmittel, konservierte, eingelegte oder fermentierte Lebensmittel, die nur wenige Zutaten enthalten, zum Beispiel geräucherter Fisch, saure Gurken oder Dosentomaten
  • Stufe 4, Hochverarbeitete Lebensmittel, die viele Verarbeitungsschritte durchlaufen haben und viele Zutaten und Zusatzstoffen enthalten, zum Beispiel Kartoffelchips, Tiefkühlpizza, Softdrinks oder Tütensuppen.

Hochverarbeitete Lebensmittel

Hochverarbeitete Lebensmittel (englisch Ultra-processed food, UPF) werden industriell hergestellt, und sollen lange haltbar, verzehrfertig, schmackhaft und bequem sein. Diese Lebensmittel sind für die Hersteller besonders profitabel. Hochverarbeitete Lebensmittel gelten laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) als wenig gesund und nicht nachhaltig.[1]

Ernährungswissenschaftliche Erhebungen in verschiedenen Ländern haben ergeben, dass eine hoher Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln (UPF) mit einer geringen Qualität der Ernährung einhergeht. Der UPF-Anteil an der Ernährung wurde dabei als Prozentsatz an der Gesamtenergieaufnahme gemessen. Metastudien von gut designten Kohortenstudien zeigen, dass bei gleicher Gesamtenergieaufnahme ein hoher UPF-Anteil das Risiko der Erkrankung durch chronische, nicht-ansteckede Krankheiten signifikant erhöht. Zu diesen Krankheiten gehören Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und und Depressionen.[2]

Geschichte

Die NOVA-Skala wurde von Carlos Monteiro von der Universidade de São Paulo erstmals 2017 publiziert.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angela Bechthold: Hochverarbeitete Lebensmittel (UPF). Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, abgerufen im Oktober 2022.
  2. Costa CDS, Faria FR, Gabe KT, Sattamini IF, Khandpur N, Leite FHM, Steele EM, Louzada MLDC, Levy RB, Monteiro CA: Nova score for the consumption of ultra-processed foods: description and performance evaluation in Brazil. In: Rev Saude Publica. (5. April 2021) 14;55:13. doi:10.11606/s1518-8787.2021055003588.
  3. Monteiro, C., Cannon, G., Moubarac, J., Levy, R., Louzada, M., & Jaime, P.: The UN Decade of Nutrition, the NOVA food classification and the trouble with ultra-processing. In: Public Health Nutrition, Vol 21 Nr. 1 (2018), S. 5-17. doi:10.1017/S1368980017000234 (Online erstmals von der Cambridge University Press veröffentlicht am 21. März 2017.)