„CodeView“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Software
'''CodeView''' war ein textbasierter [[Debugger]] von [[Microsoft]] zum Debuggen von DOS-, Windows- und OS/2-Anwendungen.
| Name = CodeView
| Erscheinungsjahr = 1985
| Hersteller = [[Microsoft|Microsoft Corporation]]
| AktuelleVersion = 4.1
| Betriebssystem = [[MS-DOS]], [[Microsoft Windows|Windows]], [[OS/2]]
| Kategorie = [[Debugger]]
| Lizenz = [[Microsoft|MS]]-[[EULA]]
| Deutsch = nein
| Website = [https://www.microsoft.de/ www.microsoft.de]
}}


'''CodeView''' war ein textbasierter [[Debugger]] von [[Microsoft]] zum Debuggen von [[MS-DOS]]-, [[Microsoft Windows|Windows]]- und [[OS/2]]-[[Anwendungssoftware|Anwendungen]].
CodeView war nicht als separates Produkt erhältlich, sondern konnte nur als Beigabe zusammen mit den Microsoft-Compilern erworben werden; erstmals erhielt das im Jahr 1986 veröffentlichte [[Microsoft C]] 4.0 CodeView.<ref>{{Literatur |Autor=Charles Petzold |Titel=Microsoft C Compiler 4.0 Adds Full-Screen Debugger |Sammelwerk=PC Magazine |Band=5 |Nummer=16 |Datum=1986-09-30 |Seiten=38 |DOI=}}</ref> Im Gegensatz zu älteren, sehr einfach gehaltenen Debuggern wie [[DEBUG.EXE]] ermöglicht CodeView auch das zeilenweise Durchlaufen des Quellcodes sowie die Überwachung von Variablen. Standardmäßig teilte sich CodeView die Bildschirmausgabe mit dem auszuführenden Programm, allerdings konnte CodeView auch auf einem zweiten Bildschirm ausgeführt werden, wenn der Rechner dies unterstützte.


CodeView war nicht als separates Produkt erhältlich, sondern konnte nur als Beigabe zusammen mit den Microsoft-[[Compiler]]n und der [[Integrierte Entwicklungsumgebung|Entwicklungsumgebung]] [[Microsoft Programmer’s WorkBench|Programmer’s WorkBench]] (PWB) erworben werden. Unterstützt werden die Programmiersprachen [[QuickBASIC]], [[Microsoft C|Microsoft C/C++]], Microsoft [[FORTRAN]], [[Microsoft Pascal]] und [[Microsoft Macro Assembler]] (MASM).<ref name="Fortran_Guide">{{Literatur |Titel=Microsoft FORTRAN |TitelErg=Microsoft CodeView and Utilities User’s Guide |Hrsg=Microsoft Corporation |Datum=1987 |Sprache=en |Seiten=5ff |Online=https://ia803100.us.archive.org/13/items/Microsoft_FORTRAN_CodeView_and_Utilities_Users_Guide/Microsoft_FORTRAN_CodeView_and_Utilities_Users_Guide.pdf |Format=PDF |KBytes=85224 |Abruf=2023-02-22}}</ref> Erstmals erhielt das im Jahr 1986 veröffentlichte Microsoft C 4.0 CodeView.<ref>{{Literatur |Autor=Charles Petzold |Titel=Microsoft C Compiler 4.0 Adds Full-Screen Debugger |Sammelwerk=PC Magazine |Band=5 |Nummer=16 |Datum=1986-09-30 |Seiten=38 |Sprache=en}}</ref> Im Gegensatz zu älteren, sehr einfach gehaltenen Debuggern wie [[DEBUG.EXE]] ermöglicht CodeView auch das zeilenweise Durchlaufen des [[Quelltext]]es sowie die Überwachung von [[Variable (Programmierung)|Variablen]]. Um die Verbindung zwischen dem gerade ausgeführten [[Maschinencode]] und der jeweiligen Position im Quelltext herzustellen, ist es notwendig, dass vom jeweiligen Compiler [[Debugsymbol]]e generiert werden.<ref name="Kregeloh92">{{BibISBN|3528051892|Seiten=60ff|Kapitel=Der Debugger Code View}}</ref><ref name="Blunden03">{{BibISBN|1590592344|Seiten=157ff|Kapitel=Debugger Internals}}</ref> Standardmäßig teilte sich CodeView die Bildschirmausgabe mit dem auszuführenden Programm, allerdings konnte CodeView auch auf einem zweiten [[Bildschirm]] im [[Vollbildmodus]] ausgeführt werden, wenn der Rechner dies unterstützte.<ref name="Kregeloh92"/>
Ein großes Problem von CodeView waren die Einschränkungen von DOS: CodeView war wie jedes andere DOS-Programm auf die 640 KB konventioneller Speicher beschränkt und musste sich diese auch noch mit dem zu debuggenden Programm teilen, was das Debuggen speicherintensiver Programme erschwerte. Da DOS keinerlei Speicherschutz bot, konnten sich CodeView und das auszuführende Programm gegenseitig beeinflussen oder sich auch gegenseitig zum Absturz bringen. Anders war dies nur bei CodeView für [[OS/2]], der den Schutzmodus des [[80286]]-Prozessors nutzte, um vor anderen Anwendungen geschützt zu sein.

Ein großes Problem von CodeView waren die Einschränkungen von DOS: CodeView war wie jedes andere DOS-Programm auf die 640&nbsp;KiB [[konventioneller Speicher]] beschränkt und musste sich diese auch noch mit dem zu debuggenden Programm teilen, was das Debuggen speicherintensiver Programme erschwerte. Da DOS keinerlei [[Speicherschutz]] bot, konnten sich CodeView und das auszuführende Programm gegenseitig beeinflussen oder sich auch gegenseitig zum [[Absturz (Computer)|Absturz]] bringen. Anders war dies nur bei CodeView für [[OS/2]], der den Schutzmodus des [[80286]]-Prozessors nutzte, um vor anderen Anwendungen geschützt zu sein.


Die letzte Version von CodeView war Version 4.1. Mit [[Visual C++]] wurde die Funktionalität von CodeView in die Entwicklungsumgebung integriert.
Die letzte Version von CodeView war Version 4.1. Mit [[Visual C++]] wurde die Funktionalität von CodeView in die Entwicklungsumgebung integriert.
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==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://www.os2museum.com/files/docs/msc40/ms-c-4.0-codeview-1986.pdf Microsoft CodeView - Window-Oriented Debugger für the MS-DOS Operating System] (PDF, 10,6 MB)
* {{Internetquelle |url=https://www.os2museum.com/files/docs/msc40/ms-c-4.0-codeview-1986.pdf |titel=Microsoft CodeView - Window-Oriented Debugger für the MS-DOS Operating System |hrsg=Microsoft Corporation |datum=1986 |format=PDF; 10,6&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2017‎-12-02 |abruf-verborgen=1}}


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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[[Kategorie:Microsoft-Software]]
[[Kategorie:Microsoft-Software]]
[[Kategorie:DOS-Software]]
[[Kategorie:Windows-Software]]
[[Kategorie:Windows-Software]]
[[Kategorie:Historische Software]]

Version vom 22. Februar 2023, 16:43 Uhr

CodeView
Basisdaten

Entwickler Microsoft Corporation
Erscheinungsjahr 1985
Aktuelle Version 4.1
Betriebssystem MS-DOS, Windows, OS/2
Kategorie Debugger
Lizenz MS-EULA
deutschsprachig nein
www.microsoft.de

CodeView war ein textbasierter Debugger von Microsoft zum Debuggen von MS-DOS-, Windows- und OS/2-Anwendungen.

CodeView war nicht als separates Produkt erhältlich, sondern konnte nur als Beigabe zusammen mit den Microsoft-Compilern und der Entwicklungsumgebung Programmer’s WorkBench (PWB) erworben werden. Unterstützt werden die Programmiersprachen QuickBASIC, Microsoft C/C++, Microsoft FORTRAN, Microsoft Pascal und Microsoft Macro Assembler (MASM).[1] Erstmals erhielt das im Jahr 1986 veröffentlichte Microsoft C 4.0 CodeView.[2] Im Gegensatz zu älteren, sehr einfach gehaltenen Debuggern wie DEBUG.EXE ermöglicht CodeView auch das zeilenweise Durchlaufen des Quelltextes sowie die Überwachung von Variablen. Um die Verbindung zwischen dem gerade ausgeführten Maschinencode und der jeweiligen Position im Quelltext herzustellen, ist es notwendig, dass vom jeweiligen Compiler Debugsymbole generiert werden.[3][4] Standardmäßig teilte sich CodeView die Bildschirmausgabe mit dem auszuführenden Programm, allerdings konnte CodeView auch auf einem zweiten Bildschirm im Vollbildmodus ausgeführt werden, wenn der Rechner dies unterstützte.[3]

Ein großes Problem von CodeView waren die Einschränkungen von DOS: CodeView war wie jedes andere DOS-Programm auf die 640 KiB konventioneller Speicher beschränkt und musste sich diese auch noch mit dem zu debuggenden Programm teilen, was das Debuggen speicherintensiver Programme erschwerte. Da DOS keinerlei Speicherschutz bot, konnten sich CodeView und das auszuführende Programm gegenseitig beeinflussen oder sich auch gegenseitig zum Absturz bringen. Anders war dies nur bei CodeView für OS/2, der den Schutzmodus des 80286-Prozessors nutzte, um vor anderen Anwendungen geschützt zu sein.

Die letzte Version von CodeView war Version 4.1. Mit Visual C++ wurde die Funktionalität von CodeView in die Entwicklungsumgebung integriert.

Der größte Konkurrent von CodeView war der Turbo Debugger von Borland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Microsoft Corporation (Hrsg.): Microsoft FORTRAN. Microsoft CodeView and Utilities User’s Guide. 1987, S. 5 ff. (englisch, archive.org [PDF; 85,3 MB; abgerufen am 22. Februar 2023]).
  2. Charles Petzold: Microsoft C Compiler 4.0 Adds Full-Screen Debugger. In: PC Magazine. Band 5, Nr. 16, 30. September 1986, S. 38 (englisch).
  3. a b Thomas Kregeloh: Die Microsoft Programmer’s Workbench. Arbeiten mit dem Microsoft C/C++ PDS 7.0. 1. Auflage. Vieweg, Braunschweig 1992, ISBN 3-528-05189-2, Der Debugger Code View, S. 60 ff., doi:10.1007/978-3-322-84245-9.
  4. Bill Blunden: Software Exorcism. A Handbook for Debugging and Optimizing Legacy Code. 1. Auflage. Apress, Berkeley 2003, ISBN 1-59059-234-4, Debugger Internals, S. 157 ff., doi:10.1007/978-1-4302-0788-7 (englisch).