„Antitoxin“ – Versionsunterschied

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Ein '''Antitoxin''' (von {{grcS|αντί|antí}} „gegen“ und [[Toxin|-toxin]]) ist ein [[Antidot|Gegengift]], das bereits im Körper vorhandene mikrobielle, pflanzliche oder tierische [[Gift]]e unschädlich macht.<ref name="Ernest Hodgson">{{Literatur| Autor=Ernest Hodgson, Michael Roe | Titel=Dictionary of Toxicology | Verlag=Elsevier Science | Datum=2014 | ISBN=978-0-12-420241-2 | Seiten=38 | Online={{Google Buch | BuchID=GjzLAwAAQBAJ | Seite=38 }} }}</ref>
Ein '''Antitoxin''' (von {{grcS|αντί|antí}} „gegen“ und [[Toxin|-toxin]]) ist ein [[Antidot|Gegengift]], das bereits im Körper vorhandene mikrobielle, pflanzliche oder tierische [[Gift]]e unschädlich macht.<ref name="Ernest Hodgson">{{Literatur| Autor=Ernest Hodgson, Michael Roe | Titel=Dictionary of Toxicology | Verlag=Elsevier Science | Datum=2014 | ISBN=978-0-12-420241-2 | Seiten=38 | Online={{Google Buch | BuchID=GjzLAwAAQBAJ | Seite=38 }} }}</ref>


Dabei wird der Begriff in zwei Bedeutungen verwendet. Entweder für einen Antikörper, der durch die Anwesenheit giftiger xenobiotischer Substanzen induziert wird. Dies erfolgt in der Regel durch einen krankheitsverursachenden Organismus oder giftige Substanzen, die er absondert (z. B. [[Phytotoxin]]e, [[Zootoxin]]e, bakterielle [[Exotoxin]]e). Oder für ein Vollserum oder die Globulinfraktion des Serums von Genesenden oder von Tieren (z. B. Pferde, Rinder, Kaninchen), die durch Injektionen eines spezifischen Toxoids immunisiert wurden. Das Prinzip der Serumbehandlung hat sich bei Infektionskrankheiten mit starken Toxinbildnern wie [[Tetanus]], [[Botulismus]] und [[Diphtherie]] sowie die [[Antivenin]]e bei Intoxikation mit [[Schlangengift]] (zum Beispiel Bothropisches- oder Crotalus-Antitoxin) oder anderen [[Tiergift]]en bewährt.<ref name="Robert Alan Lewis">{{Literatur| Autor=Robert Alan Lewis | Titel=Lewis' Dictionary of Toxicology | Verlag=Taylor & Francis | Datum=1998 | ISBN=978-1-56670-223-2 | Seiten=102| Online={{Google Buch | BuchID=caTqdbD7j4AC | Seite=102}} }}</ref> Das Antitoxin kann auch prophylaktisch eingesetzt werden.<ref name="Ernest Hodgson" /> Chemisch gesehen handelt es sich um [[neutralisierende Antikörper]] aus der Produktion von [[B-Lymphozyt]]en.
Dabei wird der Begriff in zwei Bedeutungen verwendet. Entweder für einen [[Antikörper]], der durch die Anwesenheit giftiger xenobiotischer Substanzen induziert wird. Dies erfolgt in der Regel durch einen krankheitsverursachenden Organismus oder giftige Substanzen, die er absondert (z. B. [[Phytotoxin]]e, [[Zootoxin]]e, bakterielle [[Exotoxin]]e). Oder für ein Vollserum oder die Globulinfraktion des Serums von Genesenden oder von Tieren (z. B. Pferde, Rinder, Kaninchen), die durch Injektionen eines spezifischen Toxoids immunisiert wurden. Das Prinzip der Serumbehandlung hat sich bei Infektionskrankheiten mit starken Toxinbildnern wie [[Tetanus]], [[Botulismus]] und [[Diphtherie]] sowie die [[Antivenin]]e bei Intoxikation mit [[Schlangengift]] (zum Beispiel Bothropisches- oder Crotalus-Antitoxin) oder anderen [[Tiergift]]en bewährt.<ref name="Robert Alan Lewis">{{Literatur| Autor=Robert Alan Lewis | Titel=Lewis' Dictionary of Toxicology | Verlag=Taylor & Francis | Datum=1998 | ISBN=978-1-56670-223-2 | Seiten=102| Online={{Google Buch | BuchID=caTqdbD7j4AC | Seite=102}} }}</ref> Antitoxine sind spezifisch nur gegen das zur Immunisierung verwendete Gift gerichtet<ref name="E. Gotschlich">{{Literatur| Autor=E. Gotschlich, W. Schürmann | Titel=Leitfaden der Mikroparasitologie und Serologie | Verlag=Springer Berlin Heidelberg | Datum=1920 | ISBN=978-3-642-99451-7| Seiten=84 | Online={{Google Buch | BuchID=k9m1BgAAQBAJ | Seite=84 }} }}</ref> und kann auch prophylaktisch eingesetzt werden.<ref name="Ernest Hodgson" /> Chemisch gesehen handelt es sich um [[neutralisierende Antikörper]] aus der Produktion von [[B-Lymphozyt]]en.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 16. November 2023, 19:24 Uhr

Diphtherie-Antitoxin historisch

Ein Antitoxin (von altgriechisch αντί antí „gegen“ und -toxin) ist ein Gegengift, das bereits im Körper vorhandene mikrobielle, pflanzliche oder tierische Gifte unschädlich macht.[1]

Dabei wird der Begriff in zwei Bedeutungen verwendet. Entweder für einen Antikörper, der durch die Anwesenheit giftiger xenobiotischer Substanzen induziert wird. Dies erfolgt in der Regel durch einen krankheitsverursachenden Organismus oder giftige Substanzen, die er absondert (z. B. Phytotoxine, Zootoxine, bakterielle Exotoxine). Oder für ein Vollserum oder die Globulinfraktion des Serums von Genesenden oder von Tieren (z. B. Pferde, Rinder, Kaninchen), die durch Injektionen eines spezifischen Toxoids immunisiert wurden. Das Prinzip der Serumbehandlung hat sich bei Infektionskrankheiten mit starken Toxinbildnern wie Tetanus, Botulismus und Diphtherie sowie die Antivenine bei Intoxikation mit Schlangengift (zum Beispiel Bothropisches- oder Crotalus-Antitoxin) oder anderen Tiergiften bewährt.[2] Antitoxine sind spezifisch nur gegen das zur Immunisierung verwendete Gift gerichtet[3] und kann auch prophylaktisch eingesetzt werden.[1] Chemisch gesehen handelt es sich um neutralisierende Antikörper aus der Produktion von B-Lymphozyten.

Einzelnachweise

  1. a b Ernest Hodgson, Michael Roe: Dictionary of Toxicology. Elsevier Science, 2014, ISBN 978-0-12-420241-2, S. 38 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Robert Alan Lewis: Lewis' Dictionary of Toxicology. Taylor & Francis, 1998, ISBN 978-1-56670-223-2, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. E. Gotschlich, W. Schürmann: Leitfaden der Mikroparasitologie und Serologie. Springer Berlin Heidelberg, 1920, ISBN 978-3-642-99451-7, S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).