„Anna Sophia Willerdingen“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
Anna Sophia Willerdingen lebte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in [[Hildesheim]]. Sie war mit dem Fürstlichen Braunschweig-Lüneburgischen Hofsekretär Henning Willerdingen verheiratet.<ref>{{Literatur |Autor=Jean M. Woods, Maria Fürstenwald |Titel=Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon |Sammelwerk=Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte |Band=10 |Verlag=Metzler |Ort=Stuttgart |Datum=1984 |ISBN=978-3-476-00551-9 |Seiten=132}}</ref> Ihr Leben war geprägt von Schicksalsschlägen und Krankheiten, so starb beispielsweise ihr einziger Sohn im Kindesalter an den [[Pocken]]. Das bewegte sie dazu, neue Heilmittel und Medikamente gegen zu der Zeit unheilbare Krankheiten zu suchen. Sie heilte laut eigener Aussage über 2000 Patientinnen und Patienten durch ihre so gewonnenen Kenntnisse und durch eine von ihr entwickelten Magnetismus-Kur.<ref>{{Literatur |Autor=Anna Sophia Willerdingen |Titel=Göttliche, Wie auch natürliche und Elementische Erkäntniss, Von denen von Gott durch die Natur, auch Elementen entstandenen Geschöpffen |Ort=Frankfurt und Leipzig |Datum=1739 |Seiten=1-49}}</ref>
Anna Sophia Willerdingen wurde am 14.9.1697 in [[Hildesheim]] als Tochter des Andreas Georg Willerding, Kurkölnischer und Stifts-Hildesheimer Kanzler und der Margarethe, geborene Lauenstein, geboren. Sie heiratete am 21.4.1728 den Fürstlichen Braunschweig-Lüneburgischen Hofsekretär Henning Johann Henninges in Blankenburg, wo die Familie lebte.<ref>{{Literatur |Autor=Karl von Bothmer |Titel=Die oldenburgisch-niedersächsische Familie Henninges - von Henninges. Die Geschichte der Familie durch 400 Jahre unter besonderer Berücksichtigung des am 13.4.1804 in den Reichsadelsstand erhobenen Zweiges |Ort=Lucklum |Datum=1972 |Seiten=20-23}}</ref> Ihr Leben war geprägt von Schicksalsschlägen wie dem Verlust des von ihren Eltern ererbten Vermögens und der Erkrankung ihres einzigen Sohnes im Kindesalter, wohl Johann Andreas Christoph Henninges (1729-1798. Das bewegte sie dazu, neue Heilmittel und Medikamente gegen zu der Zeit unheilbare Krankheiten zu suchen. Sie heilte laut eigener Aussage über 2000 Patientinnen und Patienten durch ihre so gewonnenen Kenntnisse und durch eine von ihr entwickelten Magnetismus-Kur.<ref>{{Literatur |Autor=Anna Sophia Willerdingen |Titel=Göttliche, Wie auch natürliche und Elementische Erkäntniss, Von denen von Gott durch die Natur, auch Elementen entstandenen Geschöpffen |Ort=Frankfurt und Leipzig |Datum=1739 |Seiten=1-49}}</ref>


== Werk ==
== Werk ==

Version vom 27. Dezember 2023, 14:36 Uhr

Digitalisat der ersten Seite der medizinischen Schrift von Anna Sophia Willerdingen[1]

Anna Sophia Willerdingen (um 1739) war eine Hildesheimer Heilpraktikerin und Autorin eines medizinischen Buches im 18. Jahrhundert.

Leben

Anna Sophia Willerdingen wurde am 14.9.1697 in Hildesheim als Tochter des Andreas Georg Willerding, Kurkölnischer und Stifts-Hildesheimer Kanzler und der Margarethe, geborene Lauenstein, geboren. Sie heiratete am 21.4.1728 den Fürstlichen Braunschweig-Lüneburgischen Hofsekretär Henning Johann Henninges in Blankenburg, wo die Familie lebte.[2] Ihr Leben war geprägt von Schicksalsschlägen wie dem Verlust des von ihren Eltern ererbten Vermögens und der Erkrankung ihres einzigen Sohnes im Kindesalter, wohl Johann Andreas Christoph Henninges (1729-1798. Das bewegte sie dazu, neue Heilmittel und Medikamente gegen zu der Zeit unheilbare Krankheiten zu suchen. Sie heilte laut eigener Aussage über 2000 Patientinnen und Patienten durch ihre so gewonnenen Kenntnisse und durch eine von ihr entwickelten Magnetismus-Kur.[3]

Werk

Anna Sophia Willerdingen veröffentlichte 1739 die medizinische Schrift Göttliche/ Wie auch natürliche und Elementische Erkäntniß/ Von denen von Gott durch die Natur/ auch Elementen entstandenen Geschöpffen als Reaktion auf immer lauter werdende Kritik an ihren Heilpraktiken. Im Text beschreibt Willerdingen ihre medizinischen Kenntnisse und ihre Erfahrungen in der natürlichen Heilkunst.[4] Willerdingen begründet ihre Lehre auf einer magnetischen Ur-Kraft, aus der Gott alle Elemente und Lebewesen schuf. Diese Ur-Kraft habe heilende Wirkung und könne durch Magnete oder durch den Konsum von destillierten Pflanzenprodukten aktiviert werden.[5]

Die zeitgenössische Rezension kritisierte das Buch für seine unwissenschaftliche Beweisführung. Viele der im Text präsentierten Erkenntnisse seien demnach der von religiösen Überzeugungen dominierten Imagination Willerdingens entsprungen.[6]

Schrift

  • Anna Sophia Willerdingen: Göttliche/ Wie auch natürliche und Elementische Erkänntniss/ Von denen Gott durch die Natur/ auch Elementen entstandenen Geschöpffen: Wie solche Magnetice ihre Würckungen vollbringen/ Und wie alle Kranckheiten uhrsprünglich zu erkennen/ auch diejenigen, die sonst incurable geachtet/ durch die von Gott erschaffene höchste Medicin magnetice so wohl inn- als äusserlich viel besser wie durch die bisherige ordinaire Medicin können curiret werden / Aus Liebe zur Wahrheit und meinem Neben-Menschen zu dienen. Frankfurt und Leipzig 1739 (online).

Literatur

  • Jean M. Woods, Maria Fürstenwald: Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und gelehrte Frauen des deutschen Barock. Ein Lexikon (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte. Bd. 10), Metzler, Stuttgart 1984, ISBN 978-3-476-00551-9.
  • Johann Heinrich Zedler (Hrsg.): Grosses vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste. Band 57. Leipzig 1731 (online).
  • Romanus Friedrich Braun: Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen, Büchern, Urkunden, Kontroversien, Veränderungen, Anmerkungen, Vorschlägen u.d.g. Leipzig, 1740 (online).

Einzelnachweise

  1. Göttliche, Wie auch Natürliche und Elementische Erkäntniß, Von denen von Gott durch die Natur, auch Elementen entstandenen Geschöpffen : Wie solche Magnetice ihre Würckungen vollbringen, Und wie alle Kranckheiten uhrsprünglich zu erkennen, auch diejenigen, die sonst incurable geachtet, durch die von Gott erschaffene höchste Medicin magnetice so wohl inn- als äusserlich viel besser wie durch die bisherige ordinaire Medicin können curiret werden / Aus Liebe zur Wahrheit und meinem Neben-Menschen zu dienen herausgegeben von Anna Sophia Willerdingen. Sächsische Landesbibliothek Dresden, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  2. Karl von Bothmer: Die oldenburgisch-niedersächsische Familie Henninges - von Henninges. Die Geschichte der Familie durch 400 Jahre unter besonderer Berücksichtigung des am 13.4.1804 in den Reichsadelsstand erhobenen Zweiges. Lucklum 1972, S. 20–23.
  3. Anna Sophia Willerdingen: Göttliche, Wie auch natürliche und Elementische Erkäntniss, Von denen von Gott durch die Natur, auch Elementen entstandenen Geschöpffen. Frankfurt und Leipzig 1739, S. 1–49.
  4. Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste. Band 57. Leipzig 1731, S. 208 f.
  5. Anna Sophia Willerdingen: Göttliche, Wie auch natürliche und Elementische Erkäntniss, Von denen von Gott durch die Natur, auch Elementen entstandenen Geschöpffen. Frankfurt / Leipzig 1739, S. 50–147.
  6. Romanus Friedrich Braun: Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen, Büchern, Urkunden, Kontroverisen, Veränderungen, Anmerkungen Vorschlägen u.d.g. Leipzig 1740, S. 796 f.