„Preußische Hypotheken-Aktienbank“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Neu erstellt, Quelle siehe Literatur und EN
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
(kein Unterschied)

Version vom 12. Januar 2024, 19:56 Uhr

Die Preußische Hypotheken-Aktienbank war die älteste preußische Hypothekenbank. Sie wurde 1863 in Berlin gegründet und bestand in dieser Form bis 1929.

Geschichte

Das Gebäude der Preußischen Hypotheken-Aktienbank, Mohrenstraße 65

Gegründet wurde die Bank im Februar 1863 durch Graf Eberhard zu Stolberg-Wernigerode, Reichsgraf Friedrich zu Solms-Baruth, Rittergutsbesitzer von Treskow-Grocholin, Geheimen Kommerzienrat von Ruffer u. A. Die landesherrliche Konzession wurde am 18. Mai 1864 auf 100 Jahre erteilt und erster Direktor wurde der Bankier Hermann Henckel,[1] in dessen Haus Wilhelmstraße 62 die Bank ihren Sitz hatte.[2] Da die Bank den 1863 erlassenen preußischen Normativbestimmungen für Hypothekenbanken unterworfen war, hatte sie nur mäßigen Erfolg. Erst als 1872 Hermann Spielhagen (1823–1880) die Leitung übernahm, er die Bank reorganisierte und das Statut durch allerhöchsten Erlass vom 13.Oktober 1873 revidiert wurde, arbeitete sie erfolgreich. 1874 zog die Bank in die Behrenstraße 47.[3] Spielhagens Sohn Otto (1852–1911) wurde sein Nachfolger, schied aber 1885 aus und die Bank zog in die Behrenstraße 53.[4] 1886 wurde die Tochtergesellschaft Deutsche Grundschuldbank gegründet. Beide Banken gehörten zu dem sogenannten Spielhagenkonzern. 1888 zog die Bank in die Charlottenstraße 42.[5] Im Herbst 1990 erfolgte der Zusammenbruch des Konzerns mit dem Konkurs der Deutschen Grundschuldbank. Die Preußische Hypotheken-Aktienbank wurde reorganisiert und erwarb das Haus Charlottenstraße 42.[6] 1910 wurde das Haus Mohrenstraße 65 erworben und ein Neubau errichtet.[7] 1923 beteiligte sich die Commerz- und Privatbank an der Preußischen Hypotheken-Aktien-Bank. Auf Umwegen erfolgte 1924 die Übernahme des Aktienpakets durch die Swedish-American-Investment Corporation des schwedischen Zündholz-Unternehmers Ivar Kreuger.[8] Als eine der angesehensten Banken wurde die Preußische Hypotheken-Aktienbank 1929 von der Preußischen Pfandbrief-Bank übernommen.

Literatur

  • Gerhard Müller, Josef Löffelholz: Bank-Lexikon - Handwörterbuch für das Bank- und Sparkassenwesen. 5. Auflage. Band 1. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-663-12765-9, S. 1349. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • J. Hollander: Die Pfandbriefe und Pfandbrief-Institute Deutschland‛s. Verlag d. "Allgem. Börsen-Zeitung", Berlin 1882, S. 43 ff. (Volltext in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Oeffentlicher Anzeiger. In: Preußen (Hrsg.): Königlich Preußischer Staats-Anzeiger. No. 191. Decker, Berlin 1864, S. 2251 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Wilhelmsstraße 62. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1867, II, S. 215. „Pr. Hypotheken-Actien-Bank“.
  3. Preussische Hypotheken-Actien-Bank. In: Berliner Adreßbuch, 1874, Nachtrag I.T., S. 15.
  4. Behrenstraße 53. In: Berliner Adreßbuch, 1885, II, S. 30. „Preuß.Hypoth.Akt.Bank“.
  5. Behrenstraße 53. In: Berliner Adreßbuch, 1888, II, S. 68. „Preußische Hypotheken-Aktien-Bank“.
  6. Charlottenstraße 42. In: Berliner Adreßbuch, 1890, II, S. 74. „Preußische Hypotheken-Actien-Bank“.
  7. Mohrenstraße 65: Abbruch. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III, S. 579. „E. Preuß. Hypotheken Akt.-Bank“.
  8. Oliver Redenius: Strukturwandel und Konzentrationsprozesse im deutschen Hypothekenbankwesen. Gabler Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8349-1960-1, S. 136 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).