„Schneidöl“ – Versionsunterschied

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'''Schneidöl''' ist ein nichtwassermischbares [[Kühlschmiermittel]] zur Verbesserung [[zerspanen]]der Prozesse. Das Öl verringert dabei die [[Reibung]], kühlt Werkzeug sowie Werkstück und verhindert [[Korrosion]]. Falls ein kontinuierlicher Schneidölstrom vorhanden ist, entfernt es auch die [[Metallspan|Späne]] von der Bearbeitungsstelle.
'''Schneidöl''' ist ein nichtwassermischbares [[Kühlschmiermittel]] zur Verbesserung [[zerspanen]]der Prozesse. Das Öl verringert dabei die [[Reibung]], kühlt Werkzeug sowie Werkstück und verhindert [[Korrosion]]. Die Bezeichnung variiert, wobei teilweise je nach Einsatzzweck von Schneidöl, Bohröl, Wälzöl, Honöl, Tiefziehöl, Rohrzugöl oder allgemein Kühlöl die Rede ist. Bei den Schneidölen überwiegt im allgemeinen die Aufgabe der Schmierung, bei den [[Bohröl]]en die Aufgabe der Kühlung. Falls ein kontinuierlicher Schneidölstrom vorhanden ist, entfernt es auch die [[Metallspan|Späne]] von der Bearbeitungsstelle.<ref name="C. Zerbe">{{Literatur| Autor=C. Zerbe | Titel=Mineralöle und verwandte Produkte | Verlag=Springer Berlin Heidelberg | ISBN=978-3-642-87509-0 | Datum=1969 | Online={{Google Buch | BuchID=Ob-IBwAAQBAJ | Seite=342 }} | Seiten=342 }}</ref><ref name="Klaus-Peter Müller">{{Literatur| Autor=Klaus-Peter Müller | Titel=Praktische Oberflächentechnik | Verlag=Vieweg & Teubner Verlag | ISBN=978-3-322-86118-4 | Datum=2013 | Online={{Google Buch | BuchID=Fr3vBgAAQBAJ | Seite=26 }} | Seiten=26 }}</ref>


Die [[Viskosität]] der Schneidöle liegt üblicherweise im Bereich zwischen 5 und 50&nbsp;mm²/s bei 40&nbsp;°C.
Die [[Viskosität]] der Schneidöle liegt üblicherweise im Bereich zwischen 5 und 50&nbsp;mm²/s bei 40&nbsp;°C.<ref name="schmierstoffe-bayern.de">Schmierstoffe-bayern: [https://www.schmierstoffe-bayern.de/schneid%C3%B6l Schneidöl zur Verbesserung zerspanender Prozesse], abgerufen am: 18. Februar 2024</ref>
* Dünnflüssige, d.&nbsp;h. niedrigviskose, Schneidöle werden bevorzugt zum [[Honen]] und [[Schleifen (Fertigungsverfahren)|Schleifen]] eingesetzt.
* Dünnflüssige, d.&nbsp;h. niedrigviskose, Schneidöle werden bevorzugt zum [[Honen]] und [[Schleifen (Fertigungsverfahren)|Schleifen]] eingesetzt.
* Mittelflüssige (mittelviskose) Öle finden beim [[Bohren]], [[Drehen (Verfahren)|Drehen]], [[Fräsen]] und [[Reiben (Fertigungsverfahren)|Reiben]] Verwendung.
* Mittelflüssige (mittelviskose) Öle finden beim [[Bohren]], [[Drehen (Verfahren)|Drehen]], [[Fräsen]] und [[Reiben (Fertigungsverfahren)|Reiben]] Verwendung.
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Aus der geringeren Reibung resultiert eine geringere [[Zerspankraft|Schnittkraft]] und [[Verschleiß]], was sich positiv auf die [[Oberflächengüte]], die [[Maßhaltigkeit]] und die [[Standzeit]] des Werkzeuges auswirkt. Schneidöle sind meist mit einer Reihe [[Additiv]]en versetzt, die dem Öl eine hohe Druckstabilität verleihen oder ihm ermöglichen, besser an Oberflächen zu haften.
Aus der geringeren Reibung resultiert eine geringere [[Zerspankraft|Schnittkraft]] und [[Verschleiß]], was sich positiv auf die [[Oberflächengüte]], die [[Maßhaltigkeit]] und die [[Standzeit]] des Werkzeuges auswirkt. Schneidöle sind meist mit einer Reihe [[Additiv]]en versetzt, die dem Öl eine hohe Druckstabilität verleihen oder ihm ermöglichen, besser an Oberflächen zu haften.


Eingesetzt werden Schneidöle nur dann, wenn die Schmierwirkung wichtiger als die Kühlwirkung ist. Bei sehr schnellen Bearbeitungsprozessen dagegen, wo die Kühlung im Vordergrund steht, werden bevorzugt [[Kühlschmiermittel #Wassermischbare KSS|wassergemischte Kühlschmiermittel bzw. Kühlschmierstoffe]] verwendet.
Eingesetzt werden Schneidöle nur dann, wenn die Schmierwirkung wichtiger als die Kühlwirkung ist. Bei sehr schnellen Bearbeitungsprozessen dagegen, wo die Kühlung im Vordergrund steht, werden bevorzugt [[Kühlschmiermittel #Wassermischbare KSS|wassergemischte Kühlschmiermittel bzw. Kühlschmierstoffe]] verwendet.<ref name="C. Zerbe" />


Zu den nichtwassermischbaren Kühlschmiermitteln gehören neben den Schneidölen auch Bearbeitungsöle für [[Umformung]]en wie z.&nbsp;B. das [[Tiefziehen]], [[Walzen]], Kalt[[fließpressen]] usw.
Zu den nichtwassermischbaren Kühlschmiermitteln gehören neben den Schneidölen auch Bearbeitungsöle für [[Umformung]]en wie z.&nbsp;B. das [[Tiefziehen]], [[Walzen]], Kalt[[fließpressen]] usw.


Traditionell wurde „fettes [[Rüböl]]“ mit guten Ergebnissen als universelles Bohr- und Schneidöl eingesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=W. Bleyberg, G. Meyerheim, W. Bachmann, J. Davidsohn, F. Frank, F. Fritz, J. Herzenberg, L. Jablonski, H. Kantorowicz, H. P. Kaufmann, E. L. Lederer, P. Levy, I. Lifschütz, H. Lindemann, H. Mallison |Titel=Kohlenwasserstofföle und Fette: sowie die ihnen chemisch und technisch nahestehenden Stoffe |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2013 |ISBN=978-3-642-90901-6 |Seiten=398 |Online=[https://books.google.de/books?id=7QugBgAAQBAJ&lpg=PA398&ots=FKiqx4cwoo&dq=bohr-%2520%2520oder%2520r%25C3%25BCb%25C3%25B6l&pg=PA398#v=onepage&q=bohr-%20%20oder%20r%C3%BCb%C3%B6l&f=true books.google.de]}}</ref>
Traditionell wurde „fettes [[Rüböl]]“ mit guten Ergebnissen als universelles Bohr- und Schneidöl eingesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=W. Bleyberg, G. Meyerheim, W. Bachmann, J. Davidsohn, F. Frank, F. Fritz, J. Herzenberg, L. Jablonski, H. Kantorowicz, H. P. Kaufmann, E. L. Lederer, P. Levy, I. Lifschütz, H. Lindemann, H. Mallison |Titel=Kohlenwasserstofföle und Fette: sowie die ihnen chemisch und technisch nahestehenden Stoffe |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2013 |ISBN=978-3-642-90901-6 |Seiten=398 |Online=[https://books.google.de/books?id=7QugBgAAQBAJ&lpg=PA398&ots=FKiqx4cwoo&dq=bohr-%2520%2520oder%2520r%25C3%25BCb%25C3%25B6l&pg=PA398#v=onepage&q=bohr-%20%20oder%20r%C3%BCb%C3%B6l&f=true books.google.de]}}</ref> Da dieses (wie die auch eingesetzten [[Lardöl]] und [[Tran]]) infolge ihrer großen Oxidationsneigung zum Eindicken und Verharzen neigen und damit zu Störungen von Werkzeugmaschinen
führen können, mischte bzw. ersetzte man sie teilweise durch [[Mineralöl]]e.<ref name="C. Zerbe" />


== Weblinks ==
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Version vom 18. Februar 2024, 19:36 Uhr

Schneidöl ist ein nichtwassermischbares Kühlschmiermittel zur Verbesserung zerspanender Prozesse. Das Öl verringert dabei die Reibung, kühlt Werkzeug sowie Werkstück und verhindert Korrosion. Die Bezeichnung variiert, wobei teilweise je nach Einsatzzweck von Schneidöl, Bohröl, Wälzöl, Honöl, Tiefziehöl, Rohrzugöl oder allgemein Kühlöl die Rede ist. Bei den Schneidölen überwiegt im allgemeinen die Aufgabe der Schmierung, bei den Bohrölen die Aufgabe der Kühlung. Falls ein kontinuierlicher Schneidölstrom vorhanden ist, entfernt es auch die Späne von der Bearbeitungsstelle.[1][2]

Die Viskosität der Schneidöle liegt üblicherweise im Bereich zwischen 5 und 50 mm²/s bei 40 °C.[3]

  • Dünnflüssige, d. h. niedrigviskose, Schneidöle werden bevorzugt zum Honen und Schleifen eingesetzt.
  • Mittelflüssige (mittelviskose) Öle finden beim Bohren, Drehen, Fräsen und Reiben Verwendung.
  • Dickflüssige (höherviskose) Schneidöle werden bei schwierigeren Zerspanungen verarbeitet.

Aus der geringeren Reibung resultiert eine geringere Schnittkraft und Verschleiß, was sich positiv auf die Oberflächengüte, die Maßhaltigkeit und die Standzeit des Werkzeuges auswirkt. Schneidöle sind meist mit einer Reihe Additiven versetzt, die dem Öl eine hohe Druckstabilität verleihen oder ihm ermöglichen, besser an Oberflächen zu haften.

Eingesetzt werden Schneidöle nur dann, wenn die Schmierwirkung wichtiger als die Kühlwirkung ist. Bei sehr schnellen Bearbeitungsprozessen dagegen, wo die Kühlung im Vordergrund steht, werden bevorzugt wassergemischte Kühlschmiermittel bzw. Kühlschmierstoffe verwendet.[1]

Zu den nichtwassermischbaren Kühlschmiermitteln gehören neben den Schneidölen auch Bearbeitungsöle für Umformungen wie z. B. das Tiefziehen, Walzen, Kaltfließpressen usw.

Traditionell wurde „fettes Rüböl“ mit guten Ergebnissen als universelles Bohr- und Schneidöl eingesetzt.[4] Da dieses (wie die auch eingesetzten Lardöl und Tran) infolge ihrer großen Oxidationsneigung zum Eindicken und Verharzen neigen und damit zu Störungen von Werkzeugmaschinen führen können, mischte bzw. ersetzte man sie teilweise durch Mineralöle.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c C. Zerbe: Mineralöle und verwandte Produkte. Springer Berlin Heidelberg, 1969, ISBN 978-3-642-87509-0, S. 342 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Klaus-Peter Müller: Praktische Oberflächentechnik. Vieweg & Teubner Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-86118-4, S. 26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Schmierstoffe-bayern: Schneidöl zur Verbesserung zerspanender Prozesse, abgerufen am: 18. Februar 2024
  4. W. Bleyberg, G. Meyerheim, W. Bachmann, J. Davidsohn, F. Frank, F. Fritz, J. Herzenberg, L. Jablonski, H. Kantorowicz, H. P. Kaufmann, E. L. Lederer, P. Levy, I. Lifschütz, H. Lindemann, H. Mallison: Kohlenwasserstofföle und Fette: sowie die ihnen chemisch und technisch nahestehenden Stoffe. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-90901-6, S. 398 (books.google.de).