„Hyperkinetisches Herzsyndrom“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KliSo (Diskussion | Beiträge)
erweitert + Fließtext
KliSo (Diskussion | Beiträge)
irgendwas findet man immmer...
Zeile 8: Zeile 8:


Das Hyperkinetische Herzsyndrom tritt vor allem bei jüngeren Menschen, hier vorwiegend bei Frauen
Das Hyperkinetische Herzsyndrom tritt vor allem bei jüngeren Menschen, hier vorwiegend bei Frauen
<ref name="Vallbracht">{{Literatur|Herausgeber=Vallbracht, Kaltenbach|Titel=[http://books.google.de/books?id=dQKeYYw9Xt4C&pg=PA439&dq=Hyperkinetisches+Herzsyndrom&lr=&cd=20#v=onepage&q=Hyperkinetisches%20Herzsyndrom&f=false Herz Kreislauf kompakt]|Auflage=|Verlag=Steinkopf|Ort=Darmstadt|Jahr=2006|ISBN=37985149X|Kommentar=|Seiten=439-441|Zugriff=|Originalsprache=de}}
<ref name="Vallbracht">{{Literatur|Herausgeber=Vallbracht, Kaltenbach|Titel=[http://books.google.de/books?id=dQKeYYw9Xt4C&pg=PA439&dq=Hyperkinetisches+Herzsyndrom&lr=&cd=20#v=onepage&q=Hyperkinetisches%20Herzsyndrom&f=false Herz Kreislauf kompakt]|Auflage=1|Verlag=Steinkopf|Ort=Darmstadt|Jahr=2006|ISBN=3-7985-1495-X|Kommentar=|Seiten=439-441|Zugriff=|Originalsprache=de}}
</ref> auf und macht sich durch die Kombination verschiedener Symptome bemerkbar. Es findet sich ein schneller Puls ([[Tachykardie]]) in Ruhe und ein übermäßiger Anstieg des selben unter Belastung. Im weiteren ein vorwiegend [[Systole|systolisch]] erhöhter Blutdruck. Die Patienten beschreiben eine verminderte körperliche Belastbarkeit und unspezifische Missempfindungen im Herzbereich<ref>Matthias Lohr und Bernhard K. Keppler : „Innere Medizin. Kompendium für Studium und Klinik“ von Elsevier, München (2005), S. 87</ref> sowie Schwindel<ref name="Steinbeck"></ref>.
</ref> auf und macht sich durch die Kombination verschiedener Symptome bemerkbar. Es findet sich ein schneller Puls ([[Tachykardie]]) in Ruhe und ein übermäßiger Anstieg des selben unter Belastung. Im weiteren ein vorwiegend [[Systole|systolisch]] erhöhter Blutdruck. Die Patienten beschreiben eine verminderte körperliche Belastbarkeit und unspezifische Missempfindungen im Herzbereich<ref>Matthias Lohr und Bernhard K. Keppler : „Innere Medizin. Kompendium für Studium und Klinik“ von Elsevier, München (2005), S. 87</ref> sowie Schwindel<ref name="Steinbeck"></ref>.



Version vom 16. Februar 2010, 06:18 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
F45.3 Funktionelle Herzbeschwerden
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Hyperkinetische Herzsyndrom beschreibt einen Symptomkomplex aus schnellem Puls, hohem Blutdruck, verminderter Leistungsfähigkeit und unsystematischem Schwindel. Es wird zu den hyperdynamen Kreislaufstörungen im Rahmen funktioneller Herzbeschwerden gezählt[1] und sollte eine Ausschlussdiagnose sein. Das Syndrom wurde 1960 erstmals beschrieben.[2]

Klinik

Das Hyperkinetische Herzsyndrom tritt vor allem bei jüngeren Menschen, hier vorwiegend bei Frauen [3] auf und macht sich durch die Kombination verschiedener Symptome bemerkbar. Es findet sich ein schneller Puls (Tachykardie) in Ruhe und ein übermäßiger Anstieg des selben unter Belastung. Im weiteren ein vorwiegend systolisch erhöhter Blutdruck. Die Patienten beschreiben eine verminderte körperliche Belastbarkeit und unspezifische Missempfindungen im Herzbereich[4] sowie Schwindel[1].

Ursachen

Neben einem ausgeprägter Mangel an körperlicher Fitness durch mangelnde Bewegung / Training wurde in der Vergangenheit eine erhöhte Empfindlichkeit von Rezeptoren für die Hormone des sympathischen Nervensystems (erhöhte Sensibilität der ß-1-Rezeptoren) diskutiert. Es konnte jedoch weder eine erhöhte Aktivität des Sympathikus oder seiner Rezeptoren, noch eine veminderte Aktivität des Parasympathikus nachgewisen werden, so daß man heute von einer zentralnervösen Fehlsteuerung ausgeht. Seelische Ursachen im Sinne von Angststörungen sind häufig begleitend.[1]

Diagnose

Vor der Diagnose eines hyperkinetischen Herzsyndroms sollte andere Ursachen ausgeschlossen werden. Hierzu sollte eine ausführlichen Anamnese erhoben und neben einer körperlicher Untersuchung auch Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeitblutdruckmessung, Echokardiographie, Laboruntersuchungen (Blutbild, Natrium, Kalium, Kreatinin, CRP, TSH, ggf. mit Sammelurin auf Katecholamine) erstellt werden.[3] Weiterführend kann eine elektrophysiologische Untersuchung notwendig sein.

Differentialdiagnostisch kommen

in Betracht.

Ein weitgehend ähnlich Erkrankung mit nachweisbarer Veränderung an der Mitralklappe des Herzens ist das (Mitralklappenprolapssyndrom).

Therapie

Zunächst steht die Aufklärung über die gutartigkeit der Erkrankung im Vordergrund. Die Gabe niedrig dosierter Beta-Blocker kann den circulus vitiosus aus Angst und schnellem Puls unterbrechen. Eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Training ist wünschenswert, herzanregende Substanzen wie Koffein sollten gemieden werden. Das Erlernen von Entspannungsverfahren ist grundsätzlich hilfreich, wenn erforderlich sollte sich der Patient in eine Psychotherapie begeben. Im Rahmen dessen kann über die Notwendigkeit der Gabe von Psychopharmaka entschieden werden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Steinbeck, Paumgartner (Hrsg.): Therapie innerer Krankheiten. 11. Auflage. Springer, Heidelberg 2005, ISBN 3-540-23750-X, S. 227 f.
  2. Brachfeld N, Gorlin R: Idiopathic hyperkinetic state: a new clinical syndrome. In: Br Heart J. 22. Jahrgang, Juni 1960, S. 353–60, PMID 13803668, PMC 1017666 (freier Volltext).
  3. a b Vallbracht, Kaltenbach (Hrsg.): Herz Kreislauf kompakt. 1. Auflage. Steinkopf, Darmstadt 2006, ISBN 3-7985-1495-X, S. 439–441.
  4. Matthias Lohr und Bernhard K. Keppler : „Innere Medizin. Kompendium für Studium und Klinik“ von Elsevier, München (2005), S. 87