Acid Red 176

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von C.I. Acid Red 176, Dinatriumsalz
Allgemeines
Name Acid Red 176
Andere Namen
  • Dinatrium-4,5-dihydroxy-3-[(4-nitro­phenyl)diazenyl]-2,7-naphthalindi­sulfonat (IUPAC)
  • C.I. 16575
  • Chromotrop 2B
Summenformel C16H9N3Na2O10S2
Kurzbeschreibung

Rotbraunes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 224-085-0
ECHA-InfoCard 100.021.896
PubChem 68360
ChemSpider 16735740
Wikidata Q27269278
Eigenschaften
Molare Masse 512,95 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

>300 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​302+352[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

C.I. Acid Red 176 ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Azofarbstoffe und der anwendungstechnischen Gruppe der Säurefarbstoffe. Es handelt sich um einen Chromotropfarbstoff und wurde ursprünglich für die Färbung von Wolle eingesetzt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herstellung des Farbstoffs wurde 1890 durch die Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning in Höchst a. M. patentiert. Wie bei den weiteren in den Patenten erwähnten Farbstoffen auf der Basis von Chromotropsäure wird die Anwendung im Wolldruck hervorgehoben.[4]

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acid Red 176 wird durch Diazotierung von 4-Nitroanilin mit Natriumnitrit und Salzsäure und Kupplung des Diazoniumsalzes auf Chromotropsäure synthetisiert.[3][4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Acid Red 176 wird Wolle in einer blauroten Nuance gefärbt.[5] Bei der Behandlung der Färbung mit Chromsalzen wie beispielsweise Kaliumdichromat tritt ein deutlicher Farbumschlag von rot nach blau oder schwarz auf.[3]

Acid Red 176 findet Verwendung bei der komplexometrischen Titration von Thorium[6] und der photometrischen Bestimmung von Magnesium in natürlichen Wässern.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Datenblatt Chromotrop 2B (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Acid Red 176 (freie Säure): CAS-Nummer: 4682-47-7, EG-Nummer: 610-321-3, ECHA-InfoCard: 100.106.638, PubChem: 68361, ChemSpider: 23351180, Wikidata: Q82238521.
  3. a b c Gustav Schultz, Paul Julius: Tabellarische Übersicht der im Handel befindlichen künstlichen organischen Farbstoffe. 3. Auflage. B.Gaertner's Verlagsbuchhandlung, Berlin 1897, S. 12 (archive.org).
  4. a b Patent DE69095: Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen aus einer neuen Dioxynaphthalindisulfonsäure. Angemeldet am 14. Mai 1890, veröffentlicht am 16. Mai 1894, Anmelder: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst a. M..
  5. P. Heermann (Hrsg.): Enzyklopädie der textilchemischen Technologie. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1930, S. 479, doi:10.1007/978-3-642-94236-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Satendra Prashad Sangal, Arun K. Dey: Complexometric determination of thorium using p-nitrobenzene-azo-chromotropic acid (chromotrope 2-B) as indicator. In: Fresenius’ Zeitschrift für Analytische Chemie. Band 183, Nr. 3, 1961, S. 178–181, doi:10.1007/BF00462253.
  7. A. Schmidt: Eine photometrische Bestimmung Von Magnesium in natürlichen Wässern mit Chromotrop 2B. In: Fresenius’ Zeitschrift für Analytische Chemie. Band 237, Nr. 3, 1968, S. 204–204, doi:10.1007/BF00518547.