Adalbert von Neipperg
Adalbert von Neipperg (* 31. März 1890 in Meran; † 23. Dezember 1948 in Werschetz) war ein deutscher Graf aus dem Geschlecht derer von Neipperg, Benediktiner und erster Abt des Klosters Neuburg bei Heidelberg.
Biografie
Er war der Sohn des Grafen Reinhard von Neipperg (1856–1919) und dessen Gattin Gabriela Gräfin von Waldstein-Wartenberg (1857–1948). Er trug den Taufnamen Karl, trat im Kloster Beuron den Benediktinern bei und nahm den Ordensnamen Adalbert an. 1929 wurde er erster Abt des Klosters Neuburg nach dessen Neugründung.
Aus politischen und gesundheitlichen Gründen trat er 1934 vom Amt des Abts zurück und emigrierte aus Deutschland. Später lebte er in Österreich, dann in Slowenien. Bei Maribor geriet er als Sanitäter in Kriegsgefangenschaft. Wegen seines Schweizer Passes wurde ihm mehrfach angeboten, zu gehen. Er blieb jedoch bei den über 1000 teilweise verwundeten Soldaten des Lagers in Werschetz, wo man ihn 1948 zu Tode folterte bzw. ermordete.[1][2] Er wurde in Werschetz beigesetzt. 1989 überführte man seine Gebeine ins Kloster Neuburg, Heidelberg.
Die katholische Kirche hat Adalbert von Neipperg als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen. Auf dem Friedhof St. Jakob an der Straße in Klagenfurt erinnert eine Gedenktafel an ihn, die ihn als Märtyrer von Werschetz bezeichnet. Auch eine Gedenktafel auf dem Kriegerdenkmal neben dem Benediktinerstift Seckau in der Obersteiermark erinnert an ihn. Im Juni 2015 wurde bekannt, dass Abt Franziskus die Seligsprechung Adalberts angeregt hat und dass dieses Vorhaben vom Erzbischof der zuständigen Diözese Freiburg unterstützt wird.
Michaela von Neipperg (1885–1957), die Schwester Adalberts war ebenfalls Benediktinerin und wirkte als Ordensoberin in Konstanz.
Literatur
- Immo Eberl: Die Herren und Grafen von Neipperg. In: Heimatbuch der Stadt Schwaigern. Stadtverwaltung Schwaigern, Schwaigern 1994.
- Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, 6., erweiterte und neu strukturierte Auflage Paderborn u.a. 2015, ISBN 978-3-506-78080-5, Band II, S. 1093–1096.
- Benedikt Pahl: Abt Adalbert Graf von Neipperg (1890–1948) und die Gründungs- und Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Neuburg bei Heidelberg bis 1949. Aschendorff, Münster 1997, ISBN 3-402-03980-X.
- Benedikt Pahl: Neipperg, Adalbert (Taufname Karl) Graf v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 50 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Adalbert von Neipperg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Adalbert von Neipperg auf Orden online (mit Foto)
- Biografische Seite mit ausführlicher Schilderung der Todesumstände
- Webseite zum Neipperg-Denkmal in Klagenfurt
- Offizielle Facebookseite der Abtei Neuburg zur angestrebten Beatifikation.
Einzelnachweise
- ↑ Roland Kaltenegger: Der Märtyrer von Werschetz, in: TITOS Kriegsgefangene - Folterlager, Hungermärsche und Schauprozesse, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart, 2001; ISBN 3-7020-0917-5
- ↑ Dokumentation Völkermord der Tito-Partisanen 1944-1948, Herausgeber: Österreichische Historiker- und Arbeitsgemeinschaft für Kärnten und Steiermark, Graz, 1990, ISBN 3-925921-08-7
Personendaten | |
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NAME | Neipperg, Adalbert von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Abt |
GEBURTSDATUM | 31. März 1890 |
GEBURTSORT | Meran |
STERBEDATUM | 23. Dezember 1948 |
STERBEORT | Werschetz |