al-Musta'in bi-llah

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al-Musta'īn bi-llāh, arabisch المستعين بالله، أحمد بن محمد, DMG al-Mustaʿīn bi-ʾllāh Aḥmad b. Muḥammad (* 836; † 17. Oktober 866), war der zwölfte Kalif der Abbasiden (862–866).

Abu l-Abbas Ahmad ibn Muhammad ibn al-Mu'tasim al-Musta'in wurde als Enkel al-Mu'tasims 862 zum Nachfolger al-Muntasir (861–862) von den Türken eingesetzt. Zunächst mussten einige Unruhen in Syrien unterdrückt und Angriffe der Byzantiner (863) abgewehrt werden. Auch versuchte al-Musta'in den Einfluss einiger türkischer Truppenführer einzuschränken. Als es deshalb zu Verschwörungen und Unruhen unter den türkischen Truppen kam, floh er im Februar 865 aus Samarra nach Bagdad.

Da al-Musta'in die Rückkehr nach Samarra verweigerte, erhoben die oppositionellen Türken al-Mu'tazz zum Kalifen in Samarra. Dies führte zum Bürgerkrieg im Irak, bei dem die Truppen des Kalifen al-Mu'tazz Bagdad belagerten. al-Musta'in wurde zwar von den Tahiriden unterstützt, doch waren diese durch den Aufstand des al-Hasan ibn Zaid in Tabaristan gebunden. Als nach wechselvollen Kämpfen die türkischen Truppen al-Musta'ins ins gegnerische Lager überliefen, musste er am 11. Januar 866 kapitulieren und abdanken. Trotz Sicherheitsgarantien wurde er in seinem Verbannungsort im südirakischen Wasit auf Betreiben von al-Mutazz ermordet (17. Oktober 866).

Der Bürgerkrieg zwischen al-Musta'in und al-Mu'tazz stellte den letzten Versuch der arabischen und iranischen Bevölkerungsgruppen dar, die türkische Vorherrschaft in Heer und Verwaltung zu brechen. Deshalb wurde al-Musta'in auch vor allem aus den iranischen Provinzen und dem Irak unterstützt.

VorgängerAmtNachfolger
al-MuntasirKalif der Abbasiden
862–866
al-Mu'tazz bi-'llāh