Alfredo Boccolini

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Alfredo Boccolini (* 29. Dezember 1885 in La Spezia; † 5. Februar 1956 in Viadana) war ein italienischer Schauspieler.

Leben

Boccolini, der aus einer Seefahrerfamilie stammt, war selbst mit 16 Jahren als Maschinist auf einem Kriegsschiff tätig und wechselte dann zur Handelsflotte. Der mit 1,90m Körpergröße und 110kg sowie blendender Kondition ausgestattete Boccolini fiel einem Schauspieldirektor auf, der ihn für einen Zirkus in Deutschland verpflichtete, wo er als Trapezkünstler, auf der Schleuder und als Dompteur arbeitete. 1917 war er allerdings wieder auf einem Schiff tätig, als der Filmregisseur Augusto Genina ihn für die Rolle des muskelbepackten Seemannes „Galaor“ im Film Il siluramento dell'Oceania verpflichtete. In den Folgejahren entwickelte Boccolini diese Figur zu einem Markenzeichen und erhielt selten die Gelegenheit, diesem Klischee zu entkommen; in La nave nach Gabriele D’Annunzio bot die Rolle des „Marco Gràtico“ eine solche, doch setzte aufgrund der Krise des italienischen Kinos Boccolini seine Karriere in Österreich und Deutschland und in der üblichen Rolle fort.

Nach seiner Rückkehr nach Italien und dem Einzug des Tonfilmes neigte sich seine Karriere schnell dem Ende zu; Regisseure wollten ihn nicht mehr besetzen. So weist seine Filmografie nur noch zwei Auftritte 1939 bzw. 1941 auf. Senen Lebensunterhalt verdiente er sich mit Auftritten in Aufführungen des „Avanspettacolo“, einer typisch italienischen Mixtur aus Varieté, Musical und Sketchen.

Boccolini war in zweiter Ehe mit Emma Savani verheiratet.[1]

Filmografie (Auswahl)

  • 1917: Il siluramente dell'Oceania
  • 1921: Die Tragödie eines Verbannten (La mirabile visione)
  • 1922: Samson und Delila
  • 1941: Il re d'Inghilterra non paga

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Roberto Chiti, Artikel Alfredo Boccolini, in: Chiti, Lancia, Orbicciani, Poppi: Dizionario del cinema italiano. Gli attori. Rom, Gremese 1998, S. 64/65