Alpen-Steinquendel
Alpen-Steinquendel | ||||||||||||
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Alpen-Steinquendel (Acinos alpinus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acinos alpinus | ||||||||||||
(L.) Moench |
Der Alpen-Steinquendel oder die Stein-Bergminze (Acinos alpinus [= Calamintha alpina, Clinopodium alpinum]) ist eine Pflanzenart der Gattung Steinquendel in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Beschreibung
Die mehrjährige Pflanze wird zwischen 10 und 20 cm hoch und hat am Grund verholzte Stämmchen und niederliegende bis aufsteigende Stängel (Halbstrauch). Die Blätter sind kreuzgegenständig, kurz gestielt und oval bis elliptisch, ganzrandig oder vorne gezähnt. Die kurz gestielten Blüten stehen zu 3-8 quirlig in den oberen Blattachseln, mit kürzeren Tragblättern. Die Krone ist röhrenförmig und 10 bis 20 mm lang, rotviolett mit weißen Flecken auf der dreilappigen Unterlippe. Der Kelch ist bräunlich, röhrenförmig und in der Mitte verengt, deutlich zweilippig.
Ganze Pflanze duftet aromatisch pfefferminzähnlich und enthält dieselben wirksamen Inhaltsstoffe (hauptsächlich ätherische Öle) wie das verwandte Bohnenkraut, wenn auch in geringerem Ausmaß.
Blütezeit ist von Juni bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[1]
Vorkommen
Die kalkliebende Pflanze bevorzugt steinige Rasen, Schutt und Felshänge von der Tallage bis in 2.700 m. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Seslerietalia albicantis.[1] Das Verbreitungsgebiet umfasst die Gebirge Mittel- und Südeuropas sowie Nordafrika bis nach Kleinasien.
In Österreich ist sie häufig in allen Bundesländern, fehlt in Wien und Burgenland.
Systematik
Für den Alpen-Steinquendel (Clinopodium alpinum (L.) Kuntze) gibt es folgende Synonyme[2] : Calamintha alpina (L.) Lam., Acinos alpinus (L.) Moench, Melissa alpina (L.) Benth., Satureja alpina (L.) Scheele, Faucibarba alpina (L.) Dulac, Thymus alpinus L.
Man kann folgende Unterarten unterscheiden[2] :
- Clinopodium alpinum subsp. albanicum (Kümmerle & Jáv.) Govaerts: Sie kommt auf der westlichen Balkanhalbinsel vor.[2]
- Clinopodium alpinum subsp. alpinum: Sie kommt in Mittel- und in Südosteuropa vor.[2]
- Clinopodium alpinum subsp. hungaricum (Simonk.) Govaerts: Sie kommt von Südosteuropa bis zur Türkei vor.[2]
- Clinopodium alpinum subsp. majoranifolium (Mill.) Govaerts: Sie kommt auf der nordwestlichen Balkanhalbinsel vor.[2]
- Clinopodium alpinum subsp. meridionale (Nyman) Govaerts: Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.[2]
- Clinopodium alpinum subsp. orontium (K.Malý) Govaerts: Sie kommt auf der nordwestlichen Balkanhalbinsel vor.[2]
- Clinopodium alpinum subsp. sardoum (Asch. & Levier) Govaerts: Sie kommt in Sardinien vor.[2]
Trivialnamen
Für den Alpen-Steinquendel bestehen bzw bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Wild Basilien, Bergminze (Schweiz), Wild Kirch Isop (Schlesien), Steinpoley und Steinquadel.[3]
Sonstiges
Gelegentlich brauchen ihn die Älpler noch zum Würzen von Käse oder in der Volksmedizin als magenstärkendes und nervenstimulierendes Mittel.
Die Pflanze wird von Bienen, Hummeln und Tagfaltern bestäubt.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 812.
- ↑ a b c d e f g h i Rafaël Govaerts (Hrsg.): Clinopodium alpinum - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 24. Februar 2016.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 72, online.
Weblinks
- Alpen-Steinquendel. auf FloraWeb.de
- Alpen-Steinquendel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Acinos alpinus (L.) Moench In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Thomas Meyer: Steinquendel Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)