Alte Pfarrkirche St. Martin (Moosach)
Die Alte Pfarrkirche St. Martin war bis 1924 die katholische Pfarrkirche der bis 1913 selbständigen Gemeinde Moosach und danach des gleichnamigen Münchener Stadtteils. Heute liegt sie am Moosacher St.-Martins-Platz.
Geschichte
Ein erster Kirchenbau an dieser Stelle ist erstmals 815 als Eigenkirche des Grafen Cundhart urkundlich erwähnt. Der heutige Bau entstand im 12. und 13. Jahrhundert. Die ehemals romanische Kirche ist noch heute in ihren Grundmauern erhalten. Auch die romanischen Gliederungselemente an der Apsis sind noch deutlich sichtbar. Um 1500 wurde die Kirche im spätgotischen Stil modernisiert und erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie demoliert und zeitweise als Pferdestall benützt. Im 17. Jahrhundert wurde die Sakristei angebaut und die Einrichtung erneuert, von der noch die Kanzel erhalten ist. Bis 1909 war St. Martin Filialkirche der Pfarrei Feldmoching und wurde dann Sitz einer eigenen Pfarrgemeinde. Nach der Eingemeindung Moosachs 1913 nach München wurde Anfang der 1920er Jahre die größere neue St.-Martins-Kirche am jetzigen Chemnitzer Platz errichtet.
Einrichtung
- Hauptaltar:
- Ein Rokoko-Altar von Josef Anton Fröhlich um 1764/67. Dargestellt werden der hl. Martin und darüber die hl. Dreifaltigkeit. Seitlich (li) hl. Josef mit Lilienstab und Johannes der Täufer (re) mit Kreuzstab und Lamm.
- Seitenaltäre (um 1760):
- Linker Seitenaltar: oben hl. Helena, Altarbild im Nazarenerstil von Adalbert Kromer aus dem Jahre 1867.
- Rechter Seitenaltar: oben hl. Georg, Altarbild Erzengel Michael (1867). Am rechten Seitenaltar eine Kopie der Schwarzen Madonna aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz. Sie entstand um 1700 und ist damit die älteste Kopie dieses Gnadenbildes in Deutschland.
- Annakapelle (links vom Hauptschiff):
- Barocke Figurengruppe der hl. Anna, vielleicht vom Münchner Bildhauer Tobias Bader geschnitzt.
- Deckenfresko im Chorraum:
- Der Hauptmann von Kafarnaum bittet Jesus, seinen Knecht zu heilen (Matt. 8,5 ff), darüber Engel mit Hostie und Kelch, von Franz Leopold Hager 1763.
- Deckenfresko im Langhaus:
- Gemälde von Johann Martin Heigls, 1758: St. Martin, im Bischofsornat, vor der hl. Dreifaltigkeit bittet für die Kirchenstifter.
- Kruzifix und Schmerzensmutter im Kirchenschiff rechts, 1. Hälfte 18. Jahrhundert.
- Orgel von 1997
Literatur
- Lothar Altmann: Alte St. Martinskirche München-Moosach. Verl. J. Fink, Lindenberg 2001, ISBN 3-89870-011-9.
- Alexander Langheiter: Die schönsten Münchner Kirchen entdecken. J. Berg, München 2009, ISBN 978-3765842146.
Weblinks
Koordinaten: 48° 10′ 53″ N, 11° 30′ 59,2″ O