Altstädtische Kirche St. Nikolaus (Königsberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Januar 2014 um 01:29 Uhr durch Emergency doc (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 93.232.228.232 (Diskussion) auf die letzte Version von Zweioeltanks zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die mittelalterliche Altstädtische Kirche St. Nikolaus stand im Stadtzentrum der früheren Hauptstadt Ostpreußens Königsberg (dem heutigen Kaliningrad in Nordwestrussland) an dem Platz, der später Kaiser-Wilhelm-Platz hieß. Ihr Grundstein wurde 1264 gelegt; von 1504 bis 1537 durch einen Neubau ersetzt. Die Kirche war eng mit der Geschichte des Luthertums verbunden, da dort ein gewisser Mönch Johann Amandus die erste evangelische Predigt in Ostpreußen gehalten hat. Auch war sie eine der größten Kirchen Ostpreußens. Ihre Ausmaße betrugen: außen: 48,7 m × 35,7m; innen: 47,9m × 31,1 m; die Gewölbehöhe betrug ca. 20 m.[1] Der neuere Turmhelm war dem der Löbenichtschen Kirche ähnlich. Mit ihren Maßen nahm sie fast den gesamten Kaiser-Wilhelm-Platz ein. Aufgrund ihrer kurzzeitigen Bestimmung als Domkirche war sie mit Gräbern, Epitaphen und Gedenktafeln übersät. Das berühmteste Grab dürfte dasjenige von Johannes Luther gewesen sein, dem ältesten Sohn des Reformators, der hier 1575 als sächsischer Hofrat starb. Ebenfalls berühmt war die von K.E. Zelter 1763 gebaute Orgel mit 3 Manualen und 65 Registern. Der letzte Gottesdienst wurde 1824 gehalten, da sich die Kirche senkte und Risse entstanden. Zwischen 1826 und 1828 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit abgebrochen. Der freiwerdende Platz blieb unbebaut und wurde später der Kaiser-Wilhelm-Platz. Es gab den Blick frei auf den Schlossturm mit dem Renaissance-Giebel des Schlosses. Die Neue Altstädtische Kirche, ein neugotischer Backsteinbau, wurde ca. zehn Jahre später 1838 nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel in der Junkerstraße errichtet.

Bilder

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Adolf Boetticher, Die Bau- und Kunstdenkmäler in Kbg

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preussen. 3 Bände. Böhlau, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.

Koordinaten: 54° 42′ 34,6″ N, 20° 30′ 35,3″ O