Aphyoditeinae

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Aphyoditeinae

Aphyodite grammica

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Echte Salmler (Characidae)
Unterfamilie: Aphyoditeinae
Wissenschaftlicher Name
Aphyoditeinae
Géry, 1972

Die Aphyoditeinae sind eine, taxonomisch umstrittene, Unterfamilie der südamerikanischen Echten Salmler (Characidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Aphyoditeinae sind mehr oder weniger langgestreckte Fische und erreichen Körperlängen von 2 bis 8 cm. Diagnostische Merkmale der Unterfamilie sind acht oder mehr schlanke, in einer einzelnen Reihe auf der Prämaxillare stehenden Zähne, die Größe und Anzahl der vorderen Unterkieferzähne (acht oder mehr schlanke Zähne), die Anzahl der Supraneuralia (Neuralfortsätze) (vier oder weniger). Die Seitenlinie reicht nicht bis auf die Schwanzflosse.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe wurde 1965 durch den französischen Ichthyologen Jacques Géry als Tribus Aphyoditeini innerhalb der Cheirodontinae aufgestellt. Juan Marcos Mirande stellte auf dieser Basis im Rahmen einer phylogenetischen Analyse auf Basis der Morphologie die neue Unterfamilie auf, wobei er ein Schwestergruppenverhältnis zu den (neu definierten) Cheirodontinae annimmt.

Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unterfamilie enthält heute 23 Arten in acht Gattungen.

Ob die von Mirande, zum Teil nur auf vorläufiger und provisorischer Basis, hier zusammengestellten Gattungen tatsächlich eine monophyletische Einheit bilden, erscheint allerdings aufgrund späterer phylogenomischer (auf Basis des Vergleichs homologer DNA-Sequenzen arbeitender) und morphologischer Studien offen. So waren in der Studie von Oliveira et al[2] die von ihnen untersuchten Gattungen nicht näher miteinander verwandt. Microschemobrycon (untersuchte Art Microschemobrycon casiquiare) gehörte zum Beispiel in die Characinae, mit sehr basaler Stellung innerhalb der Unterfamilie. Die Gattung Aphyocharacidium war eher mit einer Klade verwandt, die die Aphyocharacinae einschloss. Nach einer weiteren, kombiniert morphologischen und molekularen Studie[3] sollte sie in die Aphyocharacinae mit einbezogen werden. Viele Autoren (zum Beispiel[1]) ziehen daher den Schluss, die Gliederung in Unterfamilien bis zum Vorliegen weiterer phylogenetischer Studien eher offen zu lassen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Juan Marcos Mirande: Phylogeny of the family Characidae (Teleostei: Characiformes): from characters to taxonomy. Neotropical Ichthyology vol.8 no.3: 385-568. Porto Alegre 2010, doi:10.1590/S1679-62252010000300001

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Manoela M. F. Marinho, Douglas A. Bastos, Naércio A. Menezes (2013): New species of miniature fish from Marajó Island, Pará, Brazil, with comments on its relationships (Characiformes: Characidae). Neotropical Ichthyology 11(4): 739-746.
  2. Claudio Oliveira, Gleisy S. Avelino, Kelly T. Abe, Tatiane C. Mariguela, Ricardo C. Benine, Guillermo Ortí, Richard P. Vari, Ricardo M. Corrêa e Castro (2011): Phylogenetic relationships within the speciose family Characidae (Teleostei: Ostariophysi: Characiformes) based on multilocus analysis and extensive ingroup sampling. BMC Evolutionary Biology 11:275 doi:10.1186/1471-2148-11-275, open access
  3. Victor A. Tagliacollo, Rosana Souza-Lima, Ricardo C. Benine, Claudio Oliveira (2012): Molecular phylogeny of Aphyocharacinae (Characiformes, Characidae) with morphological diagnoses for the subfamily and recognized genera. Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 64, Issue 2: 297–307. doi:10.1016/j.ympev.2012.04.007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]