Arpad (Stadt)

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Koordinaten: 36° 28′ 12″ N, 37° 6′ 0″ O

Reliefkarte: Syrien
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Arpad

Arpad, heute Tell Rifa'at, Tell Erfad; ist eine antike Stadt 30 km nordöstlich von Aleppo in Syrien. Zeitweise war sie Sitz des unabhängigen aramäischen Kleinkönigtums Bit Agusi.

Geschichte

Im Jahre 805 v. Chr. zog Adad-nīrārī III. (811–781 v. Chr.) gegen Arpad.

Ein Staatsvertrag zwischen Aššur-nirari V. (755–745) und Mati-Ilu von Arpad ist überliefert.[1] Er enthält ausgedehnte Selbstverfluchungen für den Fall, dass der Herrscher von Arpad den Vertrag nicht einhält.

Der Vertrag wurde mit der feierlichen Schlachtung eines Märzlammes bekräftigt, dabei wurde das Schicksal des Lammes magisch mit dem Schicksal des möglicherweise eidbrüchigen Königs verknüpft. „Dieser Kopf ist nicht der Kopf des Frühjahrslammes, sondern der Kopf Matu'ilus sowie der Kopf seiner Söhne … und wie der Kopf des Lammes abgerissen wird, so wird auch der Kopf Matu'ilus und seiner Söhne im Falle eines Eidbruches abgerissen, seine Schultern abgerissen, seine Beine abgerissen und in seinen Mund gelegt …“

Als weitere Bestimmungen enthielt der Vertrag die übliche Verpflichtung zur Auslieferung von Überläufern und die Verpflichtung zur Heeresfolge. Der Vertragsabschluss wird durch eine lange Reihe von Götternamen bekräftigt.

Aus Til Barsip sind drei Stelen mit einem Vertrag zwischen Bar Ga'yah, dem König von KTK (den manche Forscher für den assyrischen turtānu Schamschi-ilu halten) und Arpad überliefert.

Nachdem der Mati'ilu von Assyrien abgefallen war und sich mit den Urartäern verbündet hatte, wurde die Stadt nach dreijähriger Belagerung von Tiglat-pileser III. eingenommen und zerstört.

Herrscher[2]

  • Gusi (ca. 870 v. Chr.)
  • Hadram (assyrisch Adramu, Arame), Sohn von Gusi (ca. 860 bis 830 v. Chr.)
  • Attar-šumki I., Sohn von Hadram (ca. 830 bis 800 v. Chr.)
  • Bar-Hadad, Sohn von Attar-šumki I. (ca. 800 v. Chr.)
  • Attar-šumki II., Sohn von Bar-Hadad (erste Hälfte 8. Jahrhundert v. Chr.)
  • Mati'ilu (Mati'el), Sohn von Attar-šumki II. (ca. 760745 v. Chr.)

Einzelnachweise

  1. Rykle Borger: Assyrische Staatsverträge. In: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Bd. 1, 1, Gütersloh 1982, S. 155–158 (mit anderer Übersetzung).
  2. Trevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms; A Political and Military History. Oxford, New York 2012, S. 165–168, S. 308.