Aschenbrödel (Ballett)

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Aschenbrödel ist ein fragmentarisch hinterlassenes Ballett (1899) von Johann Strauss (Sohn), das durch Josef Bayer auf der Grundlage der von Strauss hinterlassenen Fragmente ergänzt, instrumentiert und zur Bühnenreife gebracht wurde.

Josef Bayer, Verfasser der ersten Bühnenbearbeitung.

Werkgeschichte

Der Journalist und Librettist Rudolf Lothar regte am 5. März 1898 in seiner Zeitschrift Die Waage an, Vorschläge für das Sujet und Libretto eines Balletts von Johann Strauss zu prämieren. Die Jury bestand aus Lothar sowie Eduard Hanslick, Nikolaus Dumba und Gustav Mahler. Der Entwurf des Librettos von Albert Kollmann (d. i. Karl Colbert) wurde von Hermann Heinrich Regel ausgeführt. Bis zu seinem Tode hatte Johann Strauß den ersten Akt sowie die Hälfte des dritten Aktes orchestriert. Das Werk zu vollenden, fiel Josef Bayer unter der vertraglichen Bestimmung zu, nur die Musik von Johann Strauss („mit Ausnahme der technisch nötigen Überleitungen“) zu verwenden. Bayer vollendete den Klavierauszug des Balletts, doch Gustav Mahler war der Ansicht, dass das Werk so nichts mehr mit Johann Strauss zu tun habe und weigerte sich, es aufzuführen. Am 11. Februar 1901 kam im Wiener Sophien-Saal beim Concordia-Ball mit großem Erfolg Bayers Arrangement von Walzern aus dem Aschenbrödel heraus. Mit Vertrag zwischen Adele Strauß im Jahr 1901 wurde das Ballett von Heinrich Regel Librettist neu überarbeitet und zur Aufführung gebracht. Am 2. Mai 1901 fand die Uraufführung von Aschenbrödel dann aber nicht in Wien, sondern in Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. im Königlichen Opernhaus zu Berlin statt, Emil Graeb übernahm die Choreographie. Erst sieben Jahre später, am 4. Oktober 1908, wurde das Werk unter Felix von Weingartner zum ersten Mal an der Wiener Hofoper gegeben.

Renato Zanellas Fassung des Aschenbrödel kam im Dezember 1999 an der Wiener Staatsoper heraus. Eine weitere Fassung von Mark McClain wurde 2016 am Landestheater Coburg aufgeführt, die Ausstattung besorgte hierfür Andreas Becker.

Weblinks