Ashtanga (Vinyasa) Yoga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016 um 00:19 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Quellen und Literatur: Tippfehler entfernt 🔧 ). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Viranchyasana by Caroline Klebl- 2014-02-20 09-54.jpg
Caroline Klebl beim Viranchyasana

Ashtanga (Vinyasa) Yoga ist ein indisches Hatha-Yoga-System in der Tradition von T. Krishnamacharya, welches für westliche Schüler hauptsächlich Asana (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemkontrolle) beinhaltet. Meditation wurde an westliche Schüler nur sehr selten unterrichtet. Es wird heute z. B. von Angehörigen der Familie von Krishna Pattabhi Jois im Ashtanga Yoga Nilaya (Schule in Mysore, Indien) oder von Manju Pattabhi Jois (in Encinitas, Kalifornien, USA) gelehrt und zählt zu den wichtigsten und ausgefeiltesten, aber auch schwierigsten Systemen des Hatha Yoga. Diese Methode des Ashtanga Yoga bedeutet u. a., den Atem zu synchronisieren mit sechs (in einer älteren, z. T. auch heute noch gebräuchlichen Zählweise: vier, in der von Krishna Pattabhi Jois ursprünglich unterrichteten Systematik: drei) festgelegten Serien von dynamisch ausgeführten Yogastellungen. Unterrichtet wird meist nur die Erste Serie, "Roga Chikitsa" (Sanskrit für "Krankheitsbehandlung") oder sogar nur ein Teil davon. Viele modernen Hatha-Yoga-Stile (alle "dynamischen", "Power", "Vinyasa", "Flow" etc. Stile) leiten sich aus diesem Yoga ab.

Diese Schule des Hatha Yoga ist nicht zu verwechseln mit dem eher philosophischen System des Raja Yoga, das hauptsächlich auf den "Yoga Sutras" von Patanjali aufbaut und für das auch der Ausdruck "Ashtanga Yoga" verwendet wird. Genau betrachtet, versteht sich das Hatha-Yoga-System (mit den zwei Gliedern Asana und Pranayama) als ein Teil des philosophischen Systems (mit den acht Gliedern Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi).

Die bekanntesten indischen Schüler sind Manju Pattabhi Jois und Sharath Rangaswamy (der Sohn bzw. der Enkel von Krishna Pattabhi Jois). Zu den bekanntesten westlichen Schülern zählen David Williams, Nancy Gilgoff, David Swenson, Tim Miller, John Scott, Richard Freeman und Lino Miele.

Geschichte

Es ist nicht bekannt, wie alt das System ist und wie lange es bereits mündlich überliefert wurde. Nach den Angaben des Sanskrit- und Yoga-Gelehrten Sri Tirumalai Krishnamacharya (1888–1989) ist die älteste geschriebene Quelle für dieses Ashtanga-Yoga-System das Manuskript „Yoga Korunta“ (Sanskrit für Yoga-Gruppen) von Vamana Rishi, der es vor Jahrhunderten auf Palmblättern beschrieben haben soll. Krishnamacharya fand nach eigenen Angaben eine Kopie des Manuskripts in der Bibliothek von Kalkutta. Er unterrichtete ab 1927 Krishna Pattabhi Jois und andere in diesem Yoga. Ab 1937 unterrichtete K. P. Jois selbst dieses Yoga am Sanskrit College in Mysore. 1948 gründete er das „Ashtanga Yoga Research Institute“ in seinem Wohnhaus in Mysore. 1964 hatte er seinen ersten westlichen Schüler (André van Lysebeth). 1973 begann er zum ersten Mal, einen Westler, David Williams, in das vollständige System einzuführen. Erst in den 1990er Jahren wurde es bekannter durch Prominente wie Madonna oder Sting. Heute gibt es in den meisten westlichen Ländern, einschließlich Deutschland, gut ausgebildete Lehrer dafür.

Quellen und Literatur

  • K. Pattabhi Jois: Yoga Mala. North Point Press, New York 2002
  • David Swenson: Ashtanga Yoga, Das Übungs-Handbuch. Ashtanga Yoga Productions, Houston 2008
  • Lino Miele: Ashtanga Yoga, Under the Guidance of Sri K. Pattabhi Jois. Angelo Miele, Roma 1994

Weblinks