Baeyer-Pyridinsynthese

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Die Baeyer-Pyridinsynthese, benannt nach dem deutschen Chemiker Adolf von Baeyer, ist eine Namensreaktion aus dem Bereich der organischen Chemie und wurde 1910 erstmals beschrieben.[1] Mit der Baeyer-Pyridinsynthese können Pyran-Derivate und Pyron-Derivate zu Pyridin-Derivaten umgesetzt werden.

Übersichtsreaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pyran I wird zunächst mit Dimethylsulfat und Perchlorsäure zu einem Oxoniumsalz umgesetzt.[2] Das Oxonium II reagiert anschließend mit Derivaten des Ammoniaks zum Pyridin III.[3][4]

Baeyer-Pyridinsynthese Übersichtsreaktion
Baeyer-Pyridinsynthese Übersichtsreaktion

Reaktionsmechanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nachfolgende Mechanismus wird in der Literatur[4] beschrieben:

Baeyer-Pyridinsynthese Mechanismus
Baeyer-Pyridinsynthese Mechanismus

Im ersten Schritt der Synthese lagert sich das Amin an den aromatischen Ring des Oxoniums 1 an, wodurch es zu einer Ringöffnung kommt und Verbindung 2 entsteht. Es kommt zu einer Elektronenumlagerung, wobei das freie Elektronenpaar des Stickstoffs den Ring anschließend wieder schließen kann und Verbindung 3 entsteht. Durch Wasserabspaltung entsteht die Pyridiniumverbindung 4. Durch einen nucleophilen Angriff[5] wird schließlich deprotoniert, es entsteht Pyridin (5).

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adolf Baeyer: Über die Einwirkung von Dimethylsulfat auf Dimethyl‐pyron In: Ber. Dtsch. Chem. Ges. 43, 1910, S. 2337–2343, doi:10.1002/cber.191004302198.
  2. Liebe F. Cavalieri: The Chemistry of the Monocyclic α-and γ-Pyrones In: Chem. Rev. 41, 1947, S. 525–584, doi:10.1021/cr60130a004.
  3. Alfred Hassner und Irishi Namboothiri: Organic Syntheses Based on Name Reaction, Elsevier, 2012, ISBN 978-0-08-096630-4, S. 30.
  4. a b Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, Wiley, 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 147–149.
  5. Alan R. Katritzky und Dr. Charles M. Marson: Pyryliumsalze als Zwischenstufen bei der Umwandlung von NH2‐Gruppen in andere funktionelle Gruppen In: Angewandte Chemie. 96, 1984, S. 3039–3071, doi: 10.1002/ange.19840960605.