Bahnstrecke Rudoltice v Čechách–Lanškroun

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Rudoltice v Čechách–Lanškroun[1][2]
Kursbuchstrecke (SŽDC):019
Streckenlänge:4,142 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
von Česká Třebová (vorm. k.k. Nördliche Staatsbahn)
0,000 Rudoltice v Čechách früher Rudelsdorf
nach Olomouc (vorm. k.k. Nördliche Staatsbahn)
4,142 Lanškroun früher Landskron

Die Bahnstrecke Rudoltice v Čechách–Lanškroun ist eine Nebenbahn („regionální dráha“)[3] in Tschechien, die ursprünglich von der priv. Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft (StEG) als Lokalbahn Rudelsdorf–Landskron erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Rudoltice v Čechách (Rudelsdorf) nach Lanškroun (Landskron).

Geschichte

Bahnhof Rudelsdorf (vor 1919)

Die Konzession für die Lokalbahn Rudelsdorf–Landskron erhielt die StEG am 15. Jänner 1884 gemeinsam mit der Strecke Brünn–Tischnowitz. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecken bis zum 31. Dezember 1884 „zu vollenden und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 31. Dezember 1965.[4] Eröffnet wurde die Strecke am 1. Juni 1885. Den Betrieb führte die StEG selbst aus.

Am 1. Jänner 1908 übernahmen die k.k. Staatsbahnen (kkStB) die Betriebsführung. Mit der Verstaatlichung der StEG am 15. Oktober 1909 kam dann auch die Infrastruktur zu den kkStB. Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn acht gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus. Sie benötigten für die vier Kilometer lange Strecke 13 Minuten.[5]

Bahnhof Lanškroun (2010)

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Ab 1928 kamen im Reisezugverkehr moderne Motorzüge zum Einsatz. Der Winterfahrplan von 1937/38 verzeichnete neun tägliche Personenzugpaare 3. Klasse, die sämtlich als Motorzug verkehrten. Die Fahrzeit betrug nur noch acht Minuten.[6]

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Breslau. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als Kursbuchstrecke 154v Rudelsdorf–Landskron enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD.[7]

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Im Fahrplan 2012 wurde die Strecke täglich im angenäherten Einstundentakt von Personenzügen bedient, die zumeist von und nach Česká Třebová durchgebunden waren.[8] Zum Einsatz kommen Fahrzeuge der Baureihen 814 und 841. Das Betriebskonzept im Jahresfahrplan 2015[9] ist nahezu unverändert gegenüber dem von 2012.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
  3. Beschluss der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  4. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder - Ausgegeben am 23. Februar 1884
  5. Fahrplan 1912 der kkStB - gültig ab 1. Mai 1912
  6. Winterfahrplan 1937/38 der ČSD - gültig ab 3. Oktober 1937
  7. Fahrplan 1944
  8. Jahresfahrplan 2012 (abgerufen am 5. November 2012; PDF; 518 kB)
  9. Jízdní Řád 2014–2015. (PDF; 119 kB) Jahresfahrplan 2014-2015. SŽDC, 14. Dezember 2014, abgerufen am 7. April 2015 (tschechisch).