Ballonsonde (Medizintechnik)

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PEG-Ballonsonde mit Zubehör zur Applikation

Die Ballonsonde ist eine in der Medizintechnik verwendete Sondenform, wie sie unter anderem bei der Perkutanen endoskopischen Gastrostomie eingesetzt wird.

Arten von Ballonsonden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Sonden zur Flüssigkeits- beziehungsweise Nahrungsverabreichung gibt es spezielle Ballonsonden, die bei akuten Blutungen in der Speiseröhre eingesetzt werden. Die Linton-Nachlas-Sonde mit einem Ballon und die Sengstaken-Sonde mit zwei Ballons drücken auf das geplatzte Blutgefäß; so wird die Blutung verringert oder gestoppt.

Beschreibung der PEG-Ballonsonde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundelement der Ballonsonde ist, wie bei anderen PEG-Sonden, der flexible Kunststoffschlauch mit einem Verschlusskopf auf der Außenseite, Schlauchklemme zum Verschließen des Schlauches und äußerer Halteplatte aus röntgenkontrastgebendem Silikonkautschuk zur Fixierung.

Im Unterschied zu anderen Magensonden wird die Fixierung im Sondenkanal nicht durch eine innere Rückhaltescheibe aus röngtenkontrastgebendem, latexfreiem Silikonkautschuk erreicht, sondern durch einen Ballon[1]. Für die Wartung des fixierenden Ballons befindet sich zwischen Verschlusskopf und Schlauchklemme ein Verzweigungsstück, von dessen Seitenzugang ein zweiter Schlauch, der im Primärschlauch verläuft, zu dem Ballon führt.

Vorteile der Ballonsonde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ballonsonde erlaubt einen Wechsel ohne erneuten endoskopischen Eingriff, wie es beispielsweise bei einer Verstopfung oder Beschädigung des Schlauches erforderlich sein kann.

Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Halteballon muss regelmäßig durch Überprüfen des Füllungszustandes des Ballons gewartet werden.[2]

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ballonsonde kann bei der Erstanlage der Sonde verwendet werden, sie kann aber auch nachträglich eine PEG ersetzen, wie es der Hersteller Fresenius Kabi empfiehlt.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Ferdinand Riemann: Gastroenterologie in Klinik und Praxis. Das komplette Referenzwerk für Klinik und Praxis. ISBN 3-13-158361-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • PEG-Sonde. (Video) In: YouTube. 2. Oktober 2015;.
  • Elke Lainka: Komplikationen bei gastralen und intestinalen Ernährungssonden. (PDF) 2012;.
  • Perkutane Endoskopische Gastrostomie: Anlage-Technik von klassischer PEG und Button. (PDF) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar);

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Perkutane Sonden und Austauschsysteme.
  2. Leitlinie zur Pflege einer Ballon-Sonde nach Direktpunktion. (PDF, 295 KB) Fresenius Kabi Deutschland GmbH, Juli 2020, S. 6, abgerufen am 20. Februar 2024.
  3. Perkutane Sonden. Fresenius Kabi, abgerufen am 31. Dezember 2018: „Bei beabsichtigter Anlage eines Ballonaustauschsystems wird die PEG CH 15 zur Erstanlage verwendet und bei vollständig ausgebildetem und abgeheiltem Stoma durch eine Ballonsonde z. B. Belly Button oder GastroTube ersetzt.“