Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Jur.2

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Die Handschrift Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Jur.2 ist eine wohl um 1100 entstandene Abschrift der Institutiones Iustiniani. Der Kodex gelangte nach 1191 von Italien nach Bamberg und war bis zur Säkularisation Teil der dortigen Dombibliothek; er wird heute als Teil der Kaiser-Heinrich-Bibliothek in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Jur.2, fol. 1v: Beginn der Institutionen mit Glossen.

Der Kodex misst 26 auf 16 cm und umfasst 75 Blatt Pergament, die mit je 40 langen Zeilen beschrieben sind. Die Handschrift ist abgesehen von der Rubrizierung von Überschriften und einfachen Initialen sowie kleinen, farbigen Verweiszeichen schmucklos.

Der Einband stammt von 1611.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kodex enthält (fol. 1r–73v) die Institutiones, deren Text anfangs (bis fol. 7v) durch Marginalglossen erläutert wird.[1] Außerdem finden sich ein Auszug aus dem Codex Iustinianus (C. 9,13), eine Übersicht über die Titel 39–51 der Digesten (also das Digestum novum) sowie ganz am Ende (fol. 75v) eine Reihe Nachträge, darunter ein Urteil eines Mailänder Richters vom 9. Oktober 1191.[1]

Datierung und Überlieferung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handschrift wird seit langem in das späte 11. oder frühe 12. Jahrhundert datiert.[1][2][3][4][5][6] Ende des 12. Jahrhunderts befand sie sich noch in Italien.[7] Wann sie nach Bamberg kam, ist unbekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Kaiser: Studien zu den Institutiones Iustiniani, Teil I. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, romanistische Abteilung. Band 133, 2016, S. 1–134, v. a. S. 19–20. doi:10.26498/zrgra-2016-0104
  • Gude Suckale-Redlefsen: Die Handschriften des 8. bis 11. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg. 1. Teil: Texte (= Katalog der illuminierten Handschriften der Staatsbibliothek Bamberg Band 1,1) Harrassowitz, Wiesbaden 2004, ISBN 3-447-05117-5, hier S. 61. Digitalisat.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wolfgang Kaiser: Studien zu den Institutiones Iustiniani, Teil I. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, romanistische Abteilung. Band 133, 2016, S. 1–134, hier S. 20.
  2. Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg. 1. Band, 2. Abtheilung, [5. Lieferung]: Juristische Handschriften. Bearbeitet von Friedrich Leitschuh, Buchner, Bamberg 1906, hier S. 512: „11./12. Jh.“. Digitalisat.
  3. Gude Suckale-Redlefsen: Die Handschriften des 8. bis 11. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg. 1. Teil: Texte (= Katalog der illuminierten Handschriften der Staatsbibliothek Bamberg Band 1,1) Harrassowitz, Wiesbaden 2004, hier S. 61.
  4. Charles M. Radding, Antonio Ciaralli: The Corpus Iuris Civilis in the Middle Ages: Manuscripts and Transmission from the Sixth Century to the Juristic Revival. Brill, Leiden 2007, hier S. 14.
  5. Wolfgang Kaiser: Studien zu den Institutiones Iustiniani, Teil I. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, romanistische Abteilung. Band 133, 2016, S. 1–134, hier S. 19–20
  6. Hartmut Hoffmann: Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts (= MGH. Schriften Band 39). Hahn, Stuttgart 1995 erwähnt die Handschrift nicht.
  7. Gude Suckale-Redlefsen: Die Handschriften des 8. bis 11. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg. 1. Teil: Texte (= Katalog der illuminierten Handschriften der Staatsbibliothek Bamberg Band 1,1) Harrassowitz, Wiesbaden 2004, hier S. 61: „Aus italienischen Nachträgen (75v) ist zu schließen, dass sich die Handschrift noch 1191 in Italien befand.“