Barabbas (Roman)

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Barabbas ist eine Novelle von Pär Lagerkvist aus dem Jahr 1950. Lagerkvist wurde für sein Lebenswerk 1951 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Handlung

Im antiken Jerusalem muss der römische Statthalter Pontius Pilatus entscheiden, wen er zum Pascha-Fest begnadigen soll – den von vielen als Messias verehrten Jesus von Nazaret oder den Mörder Barabbas. Er lässt das Volk entscheiden, welches sich für Barabbas ausspricht.

Dieser genießt seine unverhoffte Freiheit zunächst in vollen Zügen. Jedoch verhalten sich seine Bekannten ihm gegenüber sonderbar, da Jesus anstatt seiner gekreuzigt wurde. Zunächst noch unbeirrt möchte Barabbas beweisen, Jesus sei ein normaler Mensch. Am Grabe Jesu findet er dies jedoch leer vor und gerät als Zeuge der ersten Stunde in den Fokus der Jünger, wo er sein Erlebtes unter anderem Lazarus schildert.

Seine Geliebte Rahel, eine überzeugte Christin, wird später von den Römern festgenommen und gesteinigt. Der erzürnte Barabbas überfällt die Männer, welche Rahel verhaftet haben, und tötet einen von ihnen. Man verurteilt ihn zur lebensfeindlichen Arbeit in einer Kupfermine. Dort ist Barabbas an den Sträfling Sahek, einen gläubigen armenischen Christen, gekettet. Barabbas hilft Sahek beim Beten, kann sich jedoch selbst nicht zum Glauben bewegen. Durch die Hilfe eines Wärters schaffen es die beiden, von der Grubenarbeit begnadigt zu werden, jedoch in einer Mühle schwere Arbeit verrichten zu dürfen. Dort jedoch wird ihr christlicher Glaube von den römischen Machthabern beäugt. Während Sahek für seinen Glauben den Märtyrertod stirbt, rettet Barabbas sich in dem er seinen christlichen Glauben und Sahek verrät.

Im Zuge der weiteren Christenverfolgungen durch Nero kommt es zu Brandstiftungen in Rom, die man versucht den Christen in die Schuhe zu schieben. Als Barabbas dies sieht, beginnt er an den Brandstiftungen teilzunehmen in der Wahnvorstellung damit den Christen etwas Gutes zu tun. Im Gefängnis mit anderen Christen zusammen, zieht er weiter Unmut auf sich, da er sich nicht nur als überzeugter Christ und gleichzeitig Brandstifter ausgegeben hat, sondern die Mitgefangenen außerdem erfahren, dass er Barabbas von Golgotha wäre. Letztlich wird er aufgrund seiner scheinbaren christlichen Religionszugehörigkeit gekreuzigt.

Verfilmung

Der Roman wurde 1961 von Richard Fleischer mit dem gleichen Titel verfilmt. Anthony Quinn spielte den Barabbas.

Literatur

  • Pär Lagerkvist: Barabbas. Ein Roman (OT: Barabbas). Nobelpreis für Literatur, Nr. 46 = 1951. Mit einem Brief von André Gide und Bibliographie P. F. Lagerkvist. Coron-Verlag, Zürich 1969

Einzelnachweise