Benutzer:Bickendorf/Helmut Haumann

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Helmut Haumann, geboren am 26. Juli 1940 in Köln, ist ein deutscher Energiemanager, Kommunalpolitiker und Initiator und Förderer sozialer, sportlicher und kultureller Projekte. Er gilt als „Architekt“ des regionalen Wasser- und Energieunternehmens RheinEnergie AG, dessen Vorstandsvorsitzender er bis Ende 2005 war. Seit seinem beruflichen Ruhestand leitete er zunächst mehrere Jahre die von ihm gegründeten RheinEnergie-Stiftungen. Er ist in Köln und darüber hinaus u.a. auch bekannt durch sein mehr als 20jähriges ehrenamtliches Wirken als Vorsitzender des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V. und durch sein soziales Lebenswerk „Familien-Hotel Hochwald“ im Hunsrück.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haumann wuchs in Köln in einem rheinisch katholischen Elternhaus mit zwei älteren Geschwistern auf. Nach einer Ausbildung als Vermessungstechniker folgte ein Ingenieur-Studium der Geodäsie, das er als Diplom Ingenieur abschloss.[1]

Haumann ist seit 2011 verwitwet. Mit seiner Ehefrau Christine, mit der er 48 Jahre verheiratet war, hat er vier Kinder und ist Großvater von 11 Enkeln.[2] Seine mehrjährige Lebensgefährtin Edda Krüger-Frotz ist 2021 verstorben.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1975 bis 1989 war Haumann Mitglied des Rates der Stadt Köln, davon 10 Jahre als hauptamtlicher Fraktions-Geschäftsführer der CDU.

1989 wurde Helmut Haumann in den Vorstand der damaligen GEW Köln AG berufen, deren Aufsichtsrat-Vorsitzender er war und aus der er später als Vorstandsvorsitzender der GEW die RheinEnergie AG entwickelte. Dort verantwortete er zunächst das Ressort Technik mit den Energie- und Wassernetzen, sowie den Bereich Wassergewinnung. Das Thema “Trinkwasser” nahm in seiner Arbeit breiten Raum ein. Er startete Initiativen zur Imageverbesserung des “Lebensmittels Nummer 1” und engagierte sich in den Zusammenschlüssen der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet, auf nationaler Ebene in der ARW und in der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Rhein-Wasserwerke (IAWR), deren Präsident er mehrere Jahre war. Zentrale Aufgabe dieser Verbände war und ist die Forschungs- und Grundlagenarbeit auf dem Gebiet der Trinkwasserversorgung. Dieser Zusammenschluss von rund 120 Wasserversorgungsunternehmen nimmt auch heute noch die Interessen von fast 30 Millionen Trinkwasserkunden im Rheineinzugsgebiet wahr und engagiert sich für aktiven Gewässerschutz und sauberes Trinkwasser.

Dem Fachverband DVGW (Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfachs), einer Normensetzenden Fachvereinigung mit staatsentlastenden Aufgaben, stand er als Präsident für zwei Jahre vor. In dieser Zeit erreichte er die Fusion mit einem Schwesterverband zum Vorteil der Mitgliedsunternehmen beider Verbände.

1999 übernahm er den Vorstandsvorsitz bei der GEW. Er setzte städtebauliche Impulse auch bei Zweckbauten der Energieversorgung. Das Umspannwerk MediaPark mit seinen charakteristischen Ablufthauben und dem damals weltgrößten Freilufthologramm des Künstlers Hingstmartin fällt in seine Amtszeit.

Helmut Haumann gilt als der "Architekt" der RheinEnergie AG. Er nutzte in einem historischen Zeitfenster sein landesweites Netzwerk, sein Durchsetzungsvermögen und den intensiven Kontakt zum Mitanteilseigner RWE, um aus dem rein städtischen Unternehmen GEW Köln AG den regional ausgerichteten Energiedienstleister (GEW) RheinEnergie AG zu formen. Er erwarb Anteile von Versorgungsunternehmen im gesamten Kölner Umland sowie in Bonn, Leverkusen und Düsseldorf. RWE brachte Sacheinlagen und Kundenbeziehungen aus diesen Gebieten ein und erhielt im Gegenzug eine Beteiligung an dem neu gegründeten Unternehmen.

Dieses Unternehmen RheinEnergie Köln trägt seither gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen Verantwortung in einem Lebensraum von rund 2,5 Millionen Menschen, für Industrie, Handel und Gewerbe bei der Versorgung mit Energie, Wasser und den damit verbundenen Dienstleistungen.[3]

Die RheinEnergie ist bis heute ein hervorragend aufgestelltes Modell der regionalen Kooperation unter weiterhin mehrheitlich kommunaler Anteilseignerschaft mit entsprechend positiven Effekten für Kunden und Anteilseigner in der gesamten Region.

Die neue GEW Köln AG machte er zu einer Holding-Gesellschaft zwischen der RheinEnergie AG und der Stadtwerke GmbH ohne Beteiligung der RWE und platzierte dort u.a. die in seiner Zeit gegründeten oder erworbenen Gesellschaften netcologne, Brunata, Metrona und die Anteile an den Stadtwerken.

Haumanns außergewöhnliche Leistung wurde vielfach gewürdigt, u.a. in der Branche durch seine Wahl zum Energiemanager des Jahres 2004.

Nachdem Haumann schon bei der Gründung der ersten „GEW-Stiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft“ Mitinitiator war, ist es ihm zu verdanken, dass es zur Gründung der beiden RheinEnergie Stiftungen „Familie“ und „Kultur“ kam. Es war nicht nur seine Idee, sondern nach Abschluss der Verhandlungen mit RWE erreichte er persönlich auch noch die Gewährung eines Stiftungskapitals von 30 Millionen Euro.[4]

Aufgrund seiner langjährigen Verdienste um die Fachhochschule Köln - der heutigen TH Köln - ernannte diese ihn im Jahre 2001 zu ihrem Ehren-Senator, eine ganz selten verliehene Auszeichnung.

In seiner Vaterstadt Köln und darüber hinaus war und ist er gesellschaftlich im Ehrenamt breit engagiert, vor allem im sozialen, sportlichen und kulturellen Bereich.

2002 wurde Haumann zum Vorsitzenden des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V. gewählt, eine zeitintensive Aufgabe, die er bis Ende 2023 mit großem Erfolg und Engagement ausübte.[5] Der Förderverein Romanische Kirchen ist eine mitgliederstarke Bürgerinitiative, die sich um die Erhaltung und Ausgestaltung des auf der Welt einmaligen Kranzes der 12 großen Romanischen Kirchen in der Innenstadt und den vielen kleinen romanischen Kirchen in Köln kümmert.[6]

Zwei Aspekte lagen ihm besonders am Herzen: zum einen die Verankerung dieser Kirchen im Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner durch eine rege Öffentlichkeitsarbeit des Vereins mit zahlreichen Vorträgen, Führungen und der Herausgabe einer jährlichen Publikation.[7]

Viel Zeit und Energie investierte er in das erfolgreiche Projekt, in der Dominikanerkirche St. Andreas farbige Kirchenfenster des weltberühmten Künstlers Markus Lüpertz zu verwirklichen. Haumann sorgte dafür, dass der Förderverein Projektträger wurde. Durch seine gesellschaftliche Vernetzung in der Stadt Köln schaffte er es in kurzer Zeit, Sponsoren für das Millionenprojekt zu gewinnen, so dass 2010 alle zwölf Fenster in den beiden Nebenchören der Kirche fertiggestellt waren und in einer Feierstunde durch Kardinal Meisner geweiht und vom Förderverein der Kirchengemeinde übergeben werden konnten.[8]

Derzeit arbeitet Markus Lüpertz, mit dem Haumann mittlerweile eine persönliche Freundschaft verbindet, an der Verglasung der Fenster in den Seitenkapellen der Kirche. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Lüpertz und Haumann wird im ersten Halbjahr 2024 vollendet sein.

Die Bedeutung der Familie und deren Stärkung in Politik und Gesellschaft hat Haumann seit seiner Jugend auch durch persönliches Engagement gefördert. So gründete er nicht nur die RheinEnergie-Familienstiftung sondern hat mit großem ehrenamtlichen Einsatz seiner Ehefrau Christine und später mit ihren vier Kindern dafür gesorgt, dass das 1975 erbaute bescheidene Familien-Ferienheim im Hunsrück zu einem preisgekrönten kindgerechten Familien-Hotel mit 180 Betten in gemeinnütziger Trägerschaft ausgebaut wurde. Es bietet Familien bezahlbaren Urlaub und ist mit vielen Annehmlichkeiten wie einem großen Wellness-, Gesundheits- und Erholungszentrum ausgestattet.[9]

Als echtem Kölner liegen Haumann der Karneval und der 1. FC Köln besonders am Herzen. Er war fast zwei Jahrzehnte Aufsichtsratsvorsitzender beim Festkomitee Kölner Karneval sowie viele Jahre Verwaltungsratsvorsitzender beim 1.FC Köln und Mitinitiator und Gestalter beim Bau des neuen RheinEnergiestadions.[10]

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bundesverdienstkreuz
  • 2001 Ehrens-Senator der TH Köln
  • 2004 Energiemanager des Jahres
  • 2010 Ernennung zum Ritter des Gregorius Ordens durch Papst Benedikt XVI.[11]
  • 2023 Ehren-Vorsitzender des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V.
  • Ehrenmitglied in vielen Kultur-, Karnevals- und Sportvereinen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (ots): Glanzvoller Abschied für Helmut Haumann aus dem Amt als Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG. In: Presseportal. RheinEnergie AG, 16. Dezember 2005, abgerufen am 22. Januar 2024.
  2. Gerd Huppertz und Axel Pollheim: 100 Kölner Köpfe. Köln 1995, S. 78, 79.
  3. Jörg Böhnk: Ein Versorger für die gesamte Region. GEW RheinEnergie liefert Strom Gas und Wasser für derzeit rund 1,7 Millionen Kunden. In: Kölner Stadt-Anzeiger vom 5.7.2002, Ausgabe:153/02
  4. Fünf Jahre GEW Stiftung Köln: In: an, online. Mitarbeiterzeitschrift der GEW RheinEnergie AG vom 23.6.2004
  5. Andreas Kersting: Helmut Haumann – Hüter des romanischen Kirchenschatzes. In: Wer macht Köln. Die 100 wirklich wichtigen Kölner. Köln 2012, S. 64, 65.
  6. Martina Horrobin: Ein weltweit einmaliger Schatz. In TOP Magazin 2011.
  7. Erich Läufer: Die Rettung für Kölns großes kulturelles Erbe. 25 Jahre Förderverein Romanische Kirchen in Köln. In: Kirchenzeitung Köln 48/06 vom 1.12.2006.
  8. Siegfried Gohr: Markus Lüpertz in St. Andreas Köln. Colonia Romanica 2012. Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V.,27, S. 17-28
  9. Klaus Schmitz. Hier passt alles zusammen. Familienhotel Hochwald in Horath. Grundsteinlegung mit Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. In: Paulinus. Wochenzeitung im Bistum Trier vom 28.Mai 2006.
  10. Dennis Vlaminck: Der neue Name bereitet keine Bauchschmerzen, In: Kölnische Rundschau vom 13.7.2002, Ausgabe: 160/02.
  11. Päpstliche Urkunde anlässlich der Ordensverleihung,