Benutzer:GerhardSchuhmacher/Filmfest

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Fest der jungen Filmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fest der jungen Filmer war eine jährliche Veranstaltung der Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugendfilmarbeit und Medienerziehung e. V. und wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft der deutschen Jugendfilmclubs e.V. (BAG) von 1967 bis 1977 ausgerichtet.

Konzeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Veranstaltung gibt Jugendlichen aus der Bundesrepublik einschl. Westberlin die Möglichkeit, Filme zu einem Vergleich mit denen Gleichaltriger einzusenden, um auf diese Weise etwas über den eigenen Leistungsstand zu erfahren, Anregungen zu erhalten und Kontakte mit Gleichgesinnten zu bekommen.“[1]

Erstveranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1967 fand in Braunschweig das erste Fest der jungen Filmer im Zusammenhang mit der Bundestagung der deutschen Jugendfilmclubs „zum Thema: ‚Moderne Filme im Einflussbereich der Massenmedien‘“ als Sonderveranstaltung statt. Das Treffen „entstand aus einer gemeinsamen Planung mit der Fachstelle für Jugendphotographie und sollte nach der Konzeption der Veranstalter zu einer regelmässigen Jahrestagung der jungen Filmer sich entwickeln. Die Leitung dieser ersten Tagung hatte S. Remann aus Frankfurt/Main.“[2]

Beteiligt war bereits die photokina, „indem sie die besten Filme aus dem Wettbewerb jeweils auswählte und im Rahmen des Jugendkinos der photokina einem breiteren Publikum vorstellte.“ Die photokina sorgte auch für finanzielle Unterstützung – neben der Stadt Braunschweig –, da der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit – im Gegensatz zur Stiftung eines Deutschen Jugendphotopreises – die Stiftung eines Deutschen Jugendfilmpreises ablehnte: Man lege hier Wert auf „die Eigeninitiative der Bundesarbeitsgemeinschaft und ihrer Mitträger“ und wolle, dass „jegliche auch nur halbamtliche Reglementierung sich damit von vornerein sich selbst ausschließe.“

Diese Ablehnung führte zur permanenten Suche nach finanzieller Unterstützung und führte dazu, dass das fest der jungen Filmer seit 1967 auf Wanderschaft ging und nach Braunschweig, Berlin, Freiburg, Kassel, Vlotho und Werl wanderte, bis 1971 immer im Gefolge der Bundestagung der deutschen Jugendfilmclubs. Da die Veranstaltung nach Teilnehmerzahl und zeitlichem Umfang wuchs, wurde die Trennung von der Bundestagung beschlossen und zeitgleich erfolgte das Angebot der Stadt Werl, „jede Unterstützung zu bieten, wenn die Veranstaltung für mehrere Jahre in ihre Stadt gelegt würde.“ Seit 1972 fand das Filmfest in Werl statt.[3]

Ausgerichtete Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1967 Braunschweig
  • 1968 Berlin
  • 1969 Freiburg
  • 1970 Kassel
  • 1971 Vlotho
  • 1972 Werl
  • 1973 Werl
  • 1974 Werl

Mit 115 Filmen ging eine Höchstzahl zum 8. Fest der jungen Filmer ein. „Die Auswahljury, die in erster Linie aus jungen den Einsendern gleichaltrigen Teilnehmern bestand, die von früheren Jahren mit dem ‚Fest der jungen Filmer‘ verbunden sind, hatte den Auftrag um die 20 Filme aus dem Angebot auszuwählen. […] Ausgewählt wurden 27 Filme von 25 Filmemachern.“[Anm 1] Verteilt werden sollten 1.000 DM als Förderungsbetrag, der in viermal 250 DM vergeben wurde – zweimal durch die Auswahljury und zweimal durch das Plenum der Teilnehmer. Die Veranstaltung fand vom 17. bis 19. Mai statt, Ort der Vorführungen und Versammlungen war der Ratssaal im Rathaus von Werl, „zeitweilig drängten sich allein im Sitzungssaal über 120 Personen. […] Das Niveau der ausgewählten Streifen lag eindeutig höher als in den Vorjahren. […] Im Mittelpunkt der ausgezeichneten Filme stand die Fragestellung nach überkommenen Werten, nach althergebrachten Idealen und Werten, die mehr als einmal deutlich in Frage gestellt wurden.“ Gelobt wurden von der Regionalzeitung auch die Diskussionen, Reflexion und Kritik „bis spät in die Nacht hinein [… –] auch der Erfahrungsaustausch besitzt beim Treffen große Bedeutung.“[4]

  • 1975 Werl
  • 1976 Werl
  • 1977 Werl

Erfahrungen aus der Veranstaltungsreihe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine Förderung junger Filmer war 1974 auch im „Bemühen um die Jugendarbeit durch die zentralen der Verbände zu erkennen: So verschenkt z.B. der BDFA [Bund Deutscher Filmamateure] jährlich im Kölner Gürzenich DM 1.000,-- an jugendliche Filmer, deren Filmprodukt vor einer vielköpfigen Jury nach den Regeln des BDFA bestehen kann. Trotzdem lässt sich deutlich erkennen, dass der Stil der Vereine von Amateurfilmern offensichtlich den Vorstellungen von jungen Leuten nicht entspricht.“ Die Autoren bezweifeln auch, dass das „Vereinsleben heutzutage noch (Basis für Jugendliche) sein kann [… Film-]Gruppen sind uns bekannt, und diese haben Strukturen und Arbeitsformen entwickelt, die sich auch von sich demokratisch verstehenden Vereinsformen wesentlich abheben.“
  • Archivierung: Erfüllt wurde „der Wunsch der Veranstalter, die interessantesten Filme der Wettbewerbe in Kopien zu archivieren. Inzwischen (1974) liegen die Ergebnisse aus 8 Jahren vor. Rund 100 Kopien sind vorhanden, die die Basis für ein Jugendfilmarchiv abgeben.“[5]


Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Unter den Ausgewählten waren auch zwei Filmemacherinnen und eine Schulklasse, die (männlichen) Namen repräsentierten auch mehrere Filmgruppen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rainer Keller/Michael Krambock: Bericht zum Fest der jungen Filmer 1974 in Werl, Aachen 1974. Grußwort der Stadt Werl im Anklang an die Ausschreibung zur Veranstaltung, Mai 1974, S. 6 und 8.
  2. Bericht zum Fest der jungen Filmer 1974, S. 7.
  3. Weitere Zitate im Kapitel: Bericht 1974, S. 8 f.
  4. Zitate aus dem dem Bericht (Broschüre), S. 11 f., 22, Abdruck des Zeitungsartikels: Finanziell auf tönernen Füßen – aber Niveau der Filme gestiegen, S. 47.
  5. Bericht 1974, S. 10 und 11.