Bivalent (Meiose)

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Ein Bivalent oder eine Tetrade ist eine Struktur aus Chromosomen, die während der Reifung (Meiose) von Keimzellen der Eukaryoten gebildet wird. In dieser Struktur, die im Pachytän der Meiose auftritt, sind die Chromosomen schon verdoppelt, so dass jedes Chromosom aus zwei Chromatiden besteht. Zusätzlich sind die homologen Chromosomen, also die mütterliche und väterliche Kopie eines Chromosoms, eng gepaart. In diesem Stadium geschieht die Rekombination durch Crossing-over. Der Begriff Tetrade leitet sich von den vier unterscheidbaren Chromatiden ab, der Begriff Bivalent von den beiden beteiligten Chromosomen.

Nicht gepaarte Chromosomen, die vor oder nach der Paarung auftreten, werden manchmal als Univalente bezeichnet. Bei den Chromatidentetraden einer Paarung unterscheidet man je nachdem, ob kein, ein, oder zwei Mal ein Crossing-over stattgefunden hat, Nicht-Crossover-Tetraden (NTC) von Einfach- bzw. Doppel-Crossover-Tetraden.[1]

Auch die vier Keimzellen, die bei der Meiose entstehen, können als eine Tetrade bezeichnet werden.

Quellen

  • Friedrich W. Stöcker, Gerhard Dietrich (Hrsg.): Brockhaus-ABC Biologie. Band 1: A – Me. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1986, ISBN 3-325-00073-8.
  • C. E. M'Clung: The Spermatocyte Divisions of the Acrididæ. In: Kansas University Quarterly. Series A: Science and Mathematics. Jg. 9, 1900, ISSN 0885-4068, S. 73–100, hier S. 78, The term „chromosome“ being [...] restricted to the units of the division figures, there remains no name for the parts composing these when they are compound, as in tetrads and diads [...] I should like, therefore, to propose the term „chromatid“ for each of these [...]. Digitalisat.
  • J. Howard McGregor: The Spermatogenesis of Amphiuma. In: Journal of Morphology. Jg. 15, Supplement, 1899, ISSN 0898-9249, S. 57–104, hier S. 81, [...] and the only possibility of a true reduction [...] is by conceiving the chromosomes to be „bivalent“ [...] and to assume [...] that the halves of these bivalent chromosomes form new connections before the final mitosis. Digitalisat.

Einzelnachweise

  1. Wilfried Janning, Elisabeth Knust: Genetik: Allgemeine Genetik – Molekulare Genetik – Entwicklungsgenetik. 2. Auflage. Georg Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-151422-6, S. 41 f.