Blockkammer von Battin

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Blockkammer von Battin
Blockkammer von Battin (Brandenburg)
Blockkammer von Battin (Brandenburg)
Koordinaten 53° 20′ 12,1″ N, 14° 8′ 50″ OKoordinaten: 53° 20′ 12,1″ N, 14° 8′ 50″ O
Ort Brüssow, Brandenburg, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.

Die Blockkammer von Battin war eine megalithische Grabanlage vermutlich der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur (TBK) bei Battin, einem Gemeindeteil von Brüssow im Landkreis Uckermark (Brandenburg). Sie wurde 1896 archäologisch untersucht und später zerstört.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Grab befand sich 1 km südwestlich von Battin auf dem Trendelberg. Am nördlichen Ortsausgang lag im Mühlenberg das Großsteingrab Battin.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anlage besaß eine runde Hügelschüttung mit einem Durchmesser von 18 m und einer Höhe von 2 m. Auf dem Hügel stand eine runde, aus 13 Steinen bestehende Umfassung mit einem Durchmesser von 11 m. Etwa im Zentrum des Hügels war eine nord-südlich orientierte Grabkammer eingetieft. Ihre Oberseite schloss mit der Spitze des Hügels ab, womit die Anlage als Blockkammer anzusprechen ist. Die Kammer bestand aus fünf Wandplatten, die zwischen 25 und 35 cm dick waren. Die westliche Langseite besaß zwei Wandplatten. Die Deckplatte fehlte. Der Boden war mit kleinen Platten aus Rotsandstein bepflastert. Die Kammer hatte eine Länge von 1,25 m, eine Breite von 0,65 m und eine Höhe von 0,8 m.

Die Grabkammer war zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits ausgeraubt, außerhalb wurden an der Südwest- und der Nordost-Ecke aber noch Bestattungsreste entdeckt. Es handelte sich um menschliche Skelettreste von mehreren Individuen, die nicht näher untersucht wurden. An Beigaben wurden ein dicknackiges Feuersteinbeil sowie ein Rundschaber und mehrere Splitter aus Feuerstein gefunden. Die Funde verblieben zunächst in Privatbesitz und gelangten später ins Märkische Museum nach Berlin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 29.
  • Jens Parschau: Die neolithische Besiedlung im Uecker-Randow-Gebiet. Diplomarbeit, Halle (Saale) 1986, Nr. 78.
  • Eberhard Kirsch: Funde des Mittelneolithikums im Land Brandenburg. Brandenburgisches Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte, Potsdam 1993, S. 108.
  • Ingeburg Nilius: Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berücksichtigung der Trichterbecherkultur. Museum für Ur- und Frühgeschichte, Schwerin 1971, S. 93.
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 135.
  • Hugo Schumann: Die Steinzeitgräber der Uckermark. Mieck, Prenzlau 1904, S. 9.
  • Ernst Sprockhoff: Die Kulturen der jüngeren Steinzeit in der Mark Brandenburg. Vorgeschichtliche Forschungen 4. Berlin 1926, S. 140.