Bremer Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau

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Bremer Gesellschaft und Bremer Wappen (Doeberl 1931)

Die Bremer Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau (BG) ist eine 1886 gegründete akademische Vortragsgesellschaft und Freundeskreis wissenschaftlich und gesellschaftlich interessierter Studentinnen und Studenten der Freiburger Hochschulen. Sie gehört dem Präsidialkonvent an.

Selbstverständnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesellschaft ist politisch und konfessionell unabhängig und steht allen Studentinnen und Studenten der Freiburger Hochschulen offen.[1] Die Gesellschaft grenzt sich vom klassischen Verbindungswesen bewusst ab. Ziel ist es, sich durch ein unabhängig und eigenverantwortlich organisiertes öffentliches Semesterprogramm über gesellschaftspolitische und kulturelle Themen auszutauschen. Das Rahmenprogramm des Semesters umfasst Vorträge, Lesungen, Ausflüge, Filme, Partys, Bälle usw. Ermöglicht wird dieses Engagement durch den Förderverein der ehemaligen Aktiven, der für die Räumlichkeiten in der Werthmannstr. 16 und das Semesterbudget aufkommt. In der BG finden Sitzungen statt, werden Vorträge veranstaltet und Feste gefeiert. Vier der Mitglieder oder Gäste wohnen auch dort. Das Lebensbundprinzip ist nicht verpflichtend, wird aber von vielen Mitgliedern gelebt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich wurde die Bremer Gesellschaft am 5. Oktober 1886 von sechs Studenten aus Bremen gegründet. Bald erweiterte sich der Kreis um Gleichgesinnte aus ganz Deutschland, Europa und der Welt.[2] Gleichwohl meldete man die Verbindung bei den Universitätsbehörden erst am 1. Juni 1907 unter dem Namen "Bremer Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau. Vereinigung ohne Farben und Abzeichen mit unbedingter Satisfaktion" an.[3] Zum 25. Stiftungsfest 1911 wurde im Verlag Moritz Schauenburg ein Liederbuch der Gesellschaft herausgegeben.[4]

Im Ersten Weltkrieg gab der Verein eine Kriegszeitung für die Mitglieder heraus.[5] Für das Wintersemester 1930/31 gibt die Verbindung ihre Mitgliederzahlen wie folgt an: 172 Alte Herren, 30 auswärtige Mitglieder, 13 Aktive.[6] Die Gesellschaft war wie andere auch von den generellen Auflösungsanordnungen und Verboten im Nationalsozialismus betroffen. Die langjährige Kneipe der Verbindung in der Albertstraße 50 Freiburgs wurde ab 1938 zu einem Casa del Fascio umgewidmet und zeitweise der Auslandsorganisation der Duce-Anhänger Fasci italiani all’estero zur Verfügung gestellt.[7]

Zu zeitweisen Konflikten kam es, als einzelne der Bünde, darunter auch die BG, in den 1970er Jahren begannen Frauen aufzunehmen.[8] Die Vorträge finden sich gelegentlich in der wissenschaftlichen Literatur wieder. Die Festansprache zum hundertjährigen Jubiläum etwa wurde von Rolf Stödter zum Thema Stadt und Bürger gehalten und u. a. (mit Hinweis auf den Anlass bei der Bremer Gesellschaft) in einer Gedächtnisschrift für den Juristen Wolfgang Martens veröffentlicht.[9]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werthmannstr. 16

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edwin A. Biedermann: Logen, Clubs und Bruderschaften. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-1184-8. S. 285.
  2. Mitgliederliste der Bremer Gesellschaft zu Freiburg i. Breisgau: Dezember 1928, Bremer Ges., 1928, 15 Seiten
  3. Das Akademische Deutschland, Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller Verlag, Berlin 1931. S. 767.
  4. Lieder zum 25jährigen Stiftungsfest der Bremer Gesellschaft zu Freiburg i. B.: am 17. und 18. Juli 1911.
  5. Jahrbuch für Volksliedforschung, Band 14, Seite 133
  6. Das Akademische Deutschland, Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller Verlag, Berlin 1931. S. 767.
  7. Freiburg: Geschichte: Das Faschistenhaus: Wie vor 75 Jahren in Freiburg eine italienische Casa del Fascio eröffnet wurde. Badische Zeitung, abgerufen am 13. September 2015.
  8. Der Präsidialconvent, Webseite der Canitzgesellschaft. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. September 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/canitz.info (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Rolf Stödter: Stadt und Bürger. In Peter Selmer, Wolfgang Martens, Ingo von Münch (Hrsg.): Gedächtnisschrift für Wolfgang Martens, De Gruyter 1987, ISBN 3110111071, S. 733–747