Calima

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Calima im Satellitenbild

Calima (auch Kalima) ist eine Wetterlage mit Ostwind auf den Kanarischen Inseln und auf den Kapverdischen Inseln, die vereinfacht als „Sandwind aus Afrika“ beschrieben werden kann und den Saharastaubereignissen in Europa entspricht. Gelegentlich wird die spanische Bezeichnung Bruma seca („trockener Nebel“) verwendet.

Monte Lentiscal bei klarem Himmel und bei Calima

Von der Sahara kommt mit östlicher Strömung trockene, warme Luft und bringt oft feinen Sandstaub mit. Hochdruck über der Sahara erhöht die Temperatur und verringert die Luftfeuchtigkeit. Die Sicht ist dann leicht getrübt, die Niederschlagsneigung bei der geringen Feuchte aber sehr gering. Es kann im Flugverkehr zu Problemen kommen. Bei dem Staubgehalt der Luft ist das warme, trockene Wetter aber nicht angenehm und führt leicht zu Reizungen der Atemorgane.

Calima-Einbrüche können mitunter sehr heftig sein, so kann z. B. auf Teneriffa plötzlich ein starker Sturm einsetzen und die Luftmassen austauschen. Es kann auch in der Nacht zu starkem Temperaturanstieg kommen, während gleichzeitig die Luftfeuchte rapide absinkt.

Es ist nicht außergewöhnlich, dass bei Calima alle im Freien abgestellten Autos, andere Gegenstände und die Straßen mit feinem ockerfarbenen Sandstaub bedeckt werden. Calima-Wetterlagen können mehrere Wochen andauern.

Die Calima in den Sommermonaten (Juni bis September) kann wegen der Kombination mit starkem Wind und heißer Luft starke Schäden an der Vegetation anrichten. In den Wintermonaten kommt sie ebenfalls vor, der Wind ist dann aber weniger heiß. Der Himmel wird diesig, die Fernsicht nach und nach geringer.

Die Calima ist in Lagen bis 300 Meter über dem Meer akut. In höheren Lagen schwächt sich die Temperatur deutlich ab. Die Calima entsteht in der Sahelzone und treibt auch zahlreiche Schwalben wie einen Spielball durch die Lüfte vor sich her. Sie landen auf Fuerteventura, weil diese kanarische Insel am nächsten an ihrer 800 km entfernten Heimat ist, und sterben dort oftmals an Entkräftung.

Da der heiße Wüstenwind auch jedes zunächst kontrolliert gezündete Feuer rasch weiter vorantreibt und so außer Kontrolle geraten lässt, stellt das Abflämmen von Feldern bei Calima eine grob fahrlässige Brandstiftung dar.