Campylognathoididae

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Campylognathoididae

Campylognathoides, Lebendrekonstruktion

Zeitliches Auftreten
Obertrias bis Unterjura
216,5 bis 175,6 Mio. Jahre
Fundorte
  • Deutschland
  • Österreich
  • Italien
  • Indien ?
Systematik
Sauropsida
Diapsida
Archosauria
Ornithodira
Flugsaurier (Pterosauria)
Campylognathoididae
Wissenschaftlicher Name
Campylognathoididae
Kuhn, 1967

Die Campylognathoididae sind eine Familie langschwänziger Flugsaurier. Fossilien aus dem Obertrias und dem Oberjura wurden in Deutschland, Österreich und Italien gefunden.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Klade der Campylognathoididae war ursprünglich definiert als der letzte gemeinsame Vorfahre von Eudimorphodon ranzii und Campylognathoides liasicus und alle seine Nachfahren.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Campylognathoididae waren eher kleine Flugsaurier, die Flügelspannweiten von etwa einem Meter erreichen konnten. Mit ihnen begann die für alle späteren Flugsaurier typische Streckung des Schädel, nach den urtümlicheren Familien Anurognathidae und Dimorphodontidae, die eher hoch gebaute Schädel hatten. Dies wurde vor allem durch eine Verlängerung der Schnauze zu einem Werkzeug zur Ergreifung der Beute erreicht. Dabei streckte sich auch das bisher vertikal stehende Quadratbein, ein Schädelknochen an dem der Unterkiefer gelenkte, nach vorne und begann eine mehr horizontale Lage einzunehmen.

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bisher wurden vier Gattungen beschrieben: der obertriassische Eudimorphodon aus Italien, der eine heterodonte Bezahnung hatte, Campylognathoides aus dem jurassischen Posidonienschiefer von Württemberg und die auf der Schnauze einen großen Knochenkamm tragenden Arten Austriadactylus aus Österreich und Raeticodactylus aus der Schweiz. Der Zuordnung von Austriadactylus zu den Campylognathoididae durch Unwin wurde später allerdings widersprochen und ist nicht allgemein anerkannt.[2] 2010 erkannten Brian Andres und Andere die Klade der Campylognathoididae als polyphyletisch und erklärten sie für ungültig.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David M. Unwin: The Pterosaurs. From Deep Time. PI Press, New York NY 2006, ISBN 0-13-146308-X.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. M. Unwin: On the phylogeny and evolutionary history of pterosaurs. In: E. Buffetaut & J.-M. Mazin (Hrsg.): Evolution and Palaeobiology of Pterosaurs. Geological Society of London – Special Publications, Vol. 217, S. 139–190, 2003. (Digitalisat)
  2. F. M. Dalla Vecchia: The First Italian Specimen of Austriadactylus cristatus (Diapsida, Pterosauria) from the Norian (Upper Triassic) of the Carnic Prealps. In: Rivista Italiana di Paleontologia e Stratigrafia, Vol. 115, No. 3, S. 291–304, 2009. (Digitalisat)
  3. B. Andres, J. M. Clark & X. Xing: A new rhamphorhynchid pterosaur from the Upper Jurassic of Xinjiang, China, and the phylogenetic relationships of basal pterosaurs. In: Journal of Vertebrate Paleontology, Vol. 30, No. 1, S. 163–187, 2010. doi:10.1080/02724630903409220

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pterosauria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien