Capistrankanzel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Capistrankanzel mit barocker figuraler Gruppe

Die Capistrankanzel befindet sich außen an der Ecke des Nordchors des Wiener Stephansdoms. Die gotische Kanzel bildet mit einer barocken Figurengruppe ein Denkmalensemble zu Ehren des heiligen Franziskanerbruders Johannes Capistranus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Kanzel predigte Capistran und sie stand ab etwa 1430 vermutlich inmitten des Stephansfriedhofes. Ursprünglich war sie ein Schnitzwerk aus Eichenholz. Später in Stein nachgebildet, wurde sie mit Auflassung des Friedhofs um 1735 dicht an den Dom versetzt und 1737/38 zu einem Teil eines Denkmals umgeformt, indem sie um eine figurale Gruppe erweitert wurde.[1] Diese wurde von dem Bildhauer Johann Joseph Resler nach einem Entwurf des Malers François Roettiers errichtet und war Reslers erste urkundlich belegte selbständige Arbeit.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Figurale Gruppe

Auf einem Sockel mit Inschriftenkartusche hinter der Freikanzel ist die Figur des Heiligen mit Fahne in der rechten Hand dargestellt, zu seinen Füssen ein liegender (besiegter) Türke und ihn umgebend Waffen- und Fahnentrophäen. Bekrönt ist er mit einer Wolkengloriole mit Putto und einem Strahlenkranz.

Der dargestellte Türke erinnert daran, dass Capistranus nach dem Fall Konstantinopels (1453) zu einem Kreuzzug gegen die Türken aufrief und 1456 bei diesem Kreuzzug eine wichtige Rolle bei der Verteidigung Belgrads gegen die Türken spielte.

Kanzel

Die Bühne ist vierseitig mit abgestumpften Ecken nach vorne, wodurch die Brüstung dahin dreiseitig wird. Rückwärts ist die Bühne offen. Die Brüstungswände sind mit spitzbogigem Blendmaßwerk geziert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Felix Czeike: Wien. Kunst, Kultur und Geschichte der Donaumetropole. DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4348-5, S. 94 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Die sogenannte Capistran-Kanzel bei St. Stephan in Wien. In: Mitteilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, Band 15, Wien 1870, S. XCII f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Capistrankanzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Capistrankanzel im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien; abgerufen am 12. Okt. 2017

Koordinaten: 48° 12′ 30,2″ N, 16° 22′ 25,6″ O