Carl Friedrich von Schelcher

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Carl Friedrich von Schelcher (* 1762 in Dresden; † 28. Dezember 1817 in Dessau) war ein deutscher Hippologe, Schriftsteller und Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Friedrich von Schelcher wurde geboren als Sohn des kursächsischen Obersteuerregistrators Christoph Friedrich Schelcher und der Charlotte Adolphine Kändler, einer Tochter des Meißner Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kändler.[1] Er war verheiratet mit Henriette von Rephun. Der Maler Johann Friedrich Schelcher war sein Bruder.[2]

Im Jahr 1792 wurde er in den sächsischen Adelsstand erhoben.[3]

Wie sein Bruder stand von Schelcher zunächst im kurfürstlichen Dienst. Er war Oberbereiter des Fürsten von Anhalt-Bernburg und später Stallmeister von August Christian Friedrich, Herzog von Anhalt-Köthen.[4] Neben seinen Verpflichtungen als Rittmeister widmete sich von Schelcher dem Schreiben und der Malerei.

Im Jahr 1792 veröffentlichte er das Theaterstück Capello und Turrii, oder was wirkt nicht Liebe und Rache? Ein Schauspiel in vier Akten, das in Venedig spielt. 1797 folgte die Übersetzung Versuch über Stutereien unter Mitarbeit von Christian Friedrich Rudolf Vetterlein.[5] Das französische Original stammte von Argentero Marquis de Brézé. Von Schelcher brachte zudem ein mehrteiliges hippologisches Taschenbuch heraus, dessen erste Ausgabe 1817 erschien. Die dritte Ausgabe wurde nach seinem Tod von Christian Ehrenfried Seifert von Tennecker veröffentlicht.[6]

Als Maler konzentrierte sich von Schelcher auf Landschaften, Kopien historischer Gemälde und Miniaturen.[7]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Capello und Turrii, oder was wirkt nicht Liebe und Rache? Ein Schauspiel in vier Akten. (1792)
  • Versuch über Stutereien nach dem Französischen von C. v. S. (1797)
  • Über die Gebrechen des Pferdes besonders diejenigen welche es zum Kriegsdienst untauglich machen: eine Preisschrift, welcher die Königlich Böhmische Gesellschaft den Druck zuerkannt hat. (1811)
  • Entwurf die Pferdezucht durch Landgestüte mit möglichster Ersparniß zu befördern. (1811)
  • Hippologisches Taschenbuch für Pferdekenner und Liebhaber. (mehrere Ausgaben)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schelcher, Carl Friedrich. In: Georg Kaspar Nagler (Hrsg.): Neues allgemeines Künstler-Lexicon. 3. Auflage. Band 8. Schwarzenberg & Schumann, Leipzig 1835, S. 173. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Georg Wilhelm Schrader: Schelcher, Karl Friedrich von. In: Biographisch-literarisches Lexicon der Thierärzte aller Zeiten und Länder, Stuttgart: Ebner & Seubert (1863), S. 383.
  • Neil Jeffares: Schelcher, Karl Friedrich von. In: Dictionary of Pastellists before 1800 (2006), Online Edition.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Heinrich Kneschke: v. Schelcher. In: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung (1855), S. 378–379.
  2. Heinrich Keller: Schelcher. In: Nachrichten von Allen in Dresden Lebenden Künstlern (1788), S. 162.
  3. Kneschke, 1855.
  4. Andreas Gottfried Schmidt: Schelcher, Carl Friedrich von. In: Anhalt'sches Schriftsteller-Lexikon, oder historisch-literarische Nachrichten über die Schriftsteller, welche in Anhalt geboren sind oder gewirkt haben, aus den 3 letzten Jahrhunderten Gröning (1830), S. 354.
  5. Schmidt, 1830.
  6. Georg Christoph Hamberger: von Schelcher, Karl Friedrich. In: Das gelehrte Teutschland, oder, Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller, Band 20. (1825), S. 74.
  7. Keller, 1788.