Carl von Oertzen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. August 2016 um 21:59 Uhr durch Erichsohn (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl von Oertzen (* 27. Juni 1788 in Kotelow; † 15. Mai 1837 in Brunn (Mecklenburg); vollständiger Name: Carl Ernst Friedrich Helmuth von Oertzen) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und mecklenburgischer Rittergutsbesitzer.

Leben

Carl von Oertzen (Nr. 391 der Geschlechtszählung) war ein jüngerer Sohn des Vizelandmarschalls und Gutsbesitzers Adolf Friedrich (Carl) von v. Oertzen (#385; 1747–1796) und dessen Frau Ida Margarethe Ernestine geb. von Dewitz (* 1749). Er wuchs in Kotelow und nach dem Tod seines Vaters 1796 in Neustrelitz auf. Er erhielt zunächst Hausunterricht und besuchte später das Gymnasium Carolinum (Neustrelitz). Er wechselte an das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, an dem er das Abitur erlangte. Ab 1807 studierte er an der Georg-August-Universität Göttingen und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft. 1809 wurde er Mitglied des Corps Vandalia Göttingen.[1] 1810 schloss er sich dem Corps Vandalia Heidelberg an.[2] Nachdem er sein ererbtes Gut Wittenborn verkauft hatte, erwarb er 1812 das Gut Brunn und war damit Erbherr auf Brunn, Kotelow und Vorwerk. 1815 war er Mitstifter der St. Johannis-Loge „Zum Friedensbunde“ in Neubrandenburg. 1828 wurde er Kammerherr und als einer der drei Landräte des (Teil-) Herzogtums Mecklenburg-Güstrow Mitglied des Direktoriums von mecklenburgischen Landtagen und Landeskonventen. Die Verbesserung der verkehrstechnischen Anbindung des Strelitzschen an Rostock war sein besonderes Verdienst. Von 1828 bis 1837 war von Oertzen Mitglied der Hauptdirektion des Kreditvereins. 1834 wurde er Mitglied der Visitationskommission des Oberappellationsgerichts.

Carl von Oertzen war ein passionierter Lepidopterologe. Seine etwa 1800 Schmetterlinge umfassende Sammlung galt zu seinen Lebzeiten als größte und bedeutendste Sammlung ihrer Art in Norddeutschland. Nach dem Tod seiner Witwe übergaben seine Nachkommen die Sammlung 1876 dem Regionalmuseum Neubrandenburg, wo sie in der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland fast vollständig verlorenging. Letzte Reste der Sammlung befinden sich heute im Müritzeum.

Er war verheiratet mit Wilhelmine von Dewitz (1792–1875), Tochter des Geheimerrats- und Kammerpräsidenten von Mecklenburg-Strelitz, Otto Ulrich von Dewitz. Von den acht Kindern des Paares wurden bekannt: der Diplomat und Schriftsteller Georg von Oertzen, der Reichstagsabgeordnete Heinrich von Oertzen und der Landrat und Reichstagsabgeordnete Karl von Oertzen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 87, 24.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 122, 28.