Charles Alison

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2016 um 23:32 Uhr durch Trudy Svoboda (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Charles Alison CB (28. November 1860) (* 1810; † 29. April 1872 in Teheran) war ein britischer Diplomat.

Leben

Charles Alison war von 1844 bis 1857 Orientalischer Sekretar an der englischen Botschaft in Konstantinopel. Er befand sich Ende Dezember 1855 und Januar 1856 auf Sondermissionen in den Donaufürstentümern.

Von 7. April 1860 bis 29. April 1872 war er außerordentlicher Gesandter, Ministre plénipotentiaire und Konsul in Teheran. Am 13. Oktober 1860 berichtete er über den Wunsch der osmanischen Regierung eine Telegrafenleitung von Teheran nach Bagdad zu verlegen. 1866 verhandelte er mit der persischen Regierung einen Vertrag zur Errichtung einer Telegrafenleitung durch Persien nach Britisch-Indien. 1860 erhält die "Malta and Alexandria Telegraph Indo-European Telegraph Company, Limited" eine Konzession zum Bau eines Telegrafennetzes.[1]

Nach Auffassung Imamiten sind Sunniten rituell unrein und Juden unrein. Seit Sultan Hosein verfügten Juden im Allgemeinen in Persien über einen geringen sozialen Status, der sich in unreinen Berufen wie Handel, Haustierhaltung, Alkoholproduktion, Färberei, Straßenreinigung und darstellende Künste widerspiegelte. 1847 begann der blinde Rabbiner Nissim Bar Selomah aus Hamadan eine Reise nach London und sechs Wochen Montreal, wo er sich über die soziale Unterdrückung der Juden in Persien beklagte. Alison übergab eine Petition von Moses Montefiore mit Abschriften von Schreiben von Sidi Muhammad IV. und Abdülmecid I. in welchen diese, die unparteiische Behandlung und der Schutz aller Untergebenen bekundeten, an Mirza Sa'id Khan Ansari. Die Absicht war, dass Naser ad-Din Schah ebenfalls ein Edikt erlässt, in dem er die Freiheit der Juden in religiösen Angelegenheiten und die Zusage des Endes ihrer Unterdrückung durch die Regierung bekundet. Da von der Petition keine Notiz genommen wurde, wandte sich Alison persönlich an Naser ad-Din Schah. Dieser versicherte mündlich, er wäre in dieser Hinsicht bereits tätig gewesen. Auch in den folgenden Monaten unterblieb eine Erörterung des Themas zwischen Mirza Sa'id Khan Ansari und Alison. Darauf wandte sich Alison an Mirza Muhammad Khan Qajar Sipahsalar (Oberbefehlshaber der Armee und Premierminister) und beschwerte sich über Mirza Sa'id Khan Ansari, dass er nicht mit ihm verhandele. Die britische Bevölkerung sei gemeinsam mit der zivilisierten Welt, um die Juden besorgt, was bedeutet, dass so lange den britischen Forderungen durch Persien nicht nachgekommen würde, dieses als unzivilisiertes Land wahrgenommen würde. Der Schah unterzeichnete einen Dastkhats an Muhammad Khan Qajar Sipahsalar, er habe Kenntnis erhalten, dass jüdische Untertanen Gegenstand von Unterdrückung seien, dies sei gegen seine Wünsche. Er wies Sipahsallar strikt an, dass Juden in Zukunft gerecht und mit Freundlichkeit behandelt würden.[2] Im Juni 1866 wurde in Teheran bekannt, dass in Babol ein Pogrom stattgefunden hatte. Alison forderte Mirza Sa'id Khan Ansari auf in diesem Verbrechen zu ermitteln und sandte den Konsul von Rascht, William George Abbott nach Barforoosh, um zu ermitteln.[3] [4]

Geringer Schneefall 1870 und unterdurchschnittliche Regenwassermengen 1871 führten von Juli 1871 bis 1872 zu einer Hungersnot, die etwa zwei Millionen Menschen in Persien nicht überlebten.[5]

Veröffentlichungen

  • The Church of England and its Convocation: A Letter to H. Hoare, 1859
VorgängerAmtNachfolger
Henry Creswicke RawlinsonBritischer Botschafter in Teheran
1860–1872
Ronald Ferguson Thomson

Einzelnachweise

  1. Public bills S. 3
  2. Daniel Tsadik, Between foreigners and Shi'is: nineteenth-century Iran and its Jewish minority S. 58
  3. Edw Hertslet, The Foreign Office List, forming a complete British Diplomatic and Consular S. 51
  4. Frederick Martin, Handbook of contemporary biography S. 275
  5. John Pittot, Persia - Ancient & Modern S. 117