Chiasma-Syndrom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2011 um 09:35 Uhr durch 62.167.65.39 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klassifikation nach ICD-10
H47.7 Affektionen des Chiasma opticum
S04.0 Sehnerv- und Sehbahnenverletzung
Chiasma opticum
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
heteronyme, bitemporale Hemianopsie

Das Chiasma-Syndrom (engl. chiasma syndrome, auch bitemporale Hemianopsie) tritt bei einer Schädigung des Chiasma opticum (Überkreuzung der Sehnervenstränge im Bereich der Hypophyse) auf.

Im Chiasma opticum kreuzen jeweils die Fasern der nasalen Netzhaut, welche das jeweils temporale (äußere) Gesichtsfeld repräsentieren. Wenn also nur die kreuzenden Fasern geschädigt werden und der Rest intakt bleibt, dann hat der Patient ausschließlich Ausfälle im jeweils temporalen Gesichtsfeld, sieht den Rest aber einwandfrei. Er sieht also die Mitte seines Gesichtsfeldes, aber nicht die Seiten (wie ein Tunnelblick). Deswegen: bi(=zwei)temporale Hemi(=halb)anopsie

Eine solche Schädigung kann zu Stande kommen durch: Verletzungen, Hypophysentumoren, Chiasmatumoren, Meningiome in diesem Bereich und andere Hirntumoren.