Chibi

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Beispiel für die Darstellung einer Figur im Chibi-Zeichenstil

Chibi (jap. ちび, dt. „klein, winzig, zwergenhaft“) ist ein Idiom des Anime-Fandoms, das einen für Manga typischen Zeichenstil zur Darstellung von Charakteren in kindlicher Form beschreibt. Der Stil wird regelmäßig benutzt, um starke emotionale Handlungen wie etwa Wut, Angst oder verliebte Ohnmacht darzustellen. Während die Form und Farbe der Haare und Kleidung weitgehend beibehalten wird, um eine Wiedererkennbarkeit der Figur zu ermöglichen, schrumpft der gesamte Körper zu einer einem Seestern ähnlichen Form zusammen. Markante Merkmale wie etwa Augen und Mund werden teils drastisch vereinfacht.[1]

Zusammen mit Speed Lines entstehen wild gestikulierende Figuren, die trotz weniger Zeichenstriche die stärkste Ausdrucksform des Mangas darstellen. Viele Autoren nutzen diese Form auch, um eine Karikatur ihrer selbst auf oder in dem Einband ihrer Werke zu hinterlassen.[1] Umgangssprachlich wird der Begriff oft mit Super Deformed gleichgesetzt.

Unterscheidung zu Super Deformed

Während sich Chibi mehr auf eine Verkleinerung einer Figur bezieht, ist Super Deformed eine generellere Bezeichnung für Figuren mit unrealistisch verzerrten Proportionen.

Sprachlicher Kontext

Das Wort chibi hat im originalsprachlichen Kontext die gleiche Bedeutung wie „Kleine/-r“ für Kinder im Deutschen.

Im Fandom werden vor allem Fanarts mit einem Chibi im Namen versehen, um deutlich zu machen, dass die ansonsten nur als Erwachsener gezeigte Figur in einer Kind-Version zu sehen ist.

Die Herkunft dieser sprachlichen Verwendung lässt sich hauptsächlich auf den Anime Sailor Moon zurückführen, in der die dortige Figur Chibiusa auftritt, deren Name sich aus dem Wort Chibi und dem Vornamen ihrer Mutter Usagi zusammensetzt.

Einzelnachweise

  1. a b Robin E. Brenner: Understanding Manga and Anime. Libraries Unlimited, 2007, ISBN 1-59158-332-2, S. 56–57.