Chrisam

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Vergoldetes Gefäß (Chrismarium) für das Chrisam. In das Gefäß sind die Buchstaben S. Chr. für Sanctum Chrisma eingraviert.
Behältnis zur Aufnahme der Heiligen Öle aus dem frühen 13. Jahrhundert

Chrisam (von Vorlage:ELSalt chríō „ich salbe“; davon abgeleitet χρῖσμα chrísma „Salböl“ und χριστός christós „der Gesalbte“, vgl. Christus; auch Myron) ist ein in der römisch-katholischen Kirche, in den orthodoxen Kirchen und in der altkatholischen Kirche verwendetes Salböl, das bei der Spendung verschiedener Sakramente und Sakramentalien verwendet wird. Chrisam besteht aus Olivenöl, dem wohlriechende Balsame beigemischt sind.

Der geistliche Sinn der Beimischung besteht darin, dass die mit Chrisam Gesalbten, die Christen, den „Wohlgeruch Christi“, nämlich das Evangelium, verbreiten sollen. Das Öl ist Sinnbild für Gesundheit, Freude, Kraft und Glück (vgl. die Psalmverse Ps 45,8 EU; 23,5 EU; 104,15 EU).

Man gebraucht den Chrisam für die Salbung

Bei der Krankensalbung sowie der Salbung der Katechumenen (während des auf die Taufe vorbereitenden Katechumenats oder unmittelbar vor der Taufe) werden zur Salbung Krankenöl bzw. Katechumenenöl verwendet. Die drei heiligen Öle werden in der Chrisammesse am Vormittag des Gründonnerstags (oder an einem früheren osternahen Tag) vom Bischof gewöhnlich in der Kathedralkirche geweiht.

Das Myron der Ostkirchen ähnelt dem abendländischen Chrisam in Bedeutung und Anwendung. Seine Herstellung (mit zahlreichen Aromata) und Weihe sind mit der Zeit jedoch aufwendiger geworden und erfolgen daher nicht mehr jährlich.

Die Salbgefäße für die Aufbewahrung des Chrisams werden als Chrismarium oder Chrismatorium bezeichnet und bilden oft mit den Gefäßen für die beiden anderen Heiligen Öle eine Einheit.[1]

Literatur

  • Ordo benedicendi oleum catechumenorum et infirmorum et conficiendi chrisma. Editio typica, Città del Vaticano 1971.
  • Pontifikale für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes IV. Die Weihe der Kirche und des Altares. Die Weihe der Öle. Handausgabe mit liturgischen Hinweisen. Hg. von den Liturgischen Instituten, Freiburg – Basel – Wien 1994.
  • Peter Maier: Die Feier der Missa Chrismatis. Die Reform der Ölweihen des Pontificale Romanum vor dem Hintergrund der Ritusgeschichte, Pustet, Regensburg 1990. ISBN 3-7917-1210-1
  • Miguel Arranz: La consécration du saint myron (Les sacrements de l'ancien Euchologe constantinopolitain 10). In: Orientalia Christiana Periodica 55 (1989) 317-338.
  • Paulos Menebisoglou: Μελετήματα περι αγίου Mύρου. Athen 1999, 301 S. ISBN 960-91204-0-7.

Weblinks

Wikisource: Chrysam – Quellen und Volltexte

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Einzelnachweise

  1. Rudolf Huber (Hrsg.): Kirchengeräte, Kreuze und Reliquiare der christlichen Kirchen. (= Glossarium Artis. Band 2). K. G. Saur Verlag, 3. Auflage, München-London-New York-Paris 1991, ISBN 3-598-11079-0, S. 36.