Clipper DJS

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Die Seute Deern während der Tall Ships' Races 2003 in Gdingen
Frontansicht des Dreimastschoners Albatros
Der Dreimastschoner Amphitrite

Clipper Deutsches Jugendwerk zur See (DJS) ist ein eingetragener Verein, der Segelinteressierten ab 16 Jahren das Leben an Bord traditioneller Segelschiffe und die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortungen näher bringt.

Vereinsgeschichte

Der Verein wurde 1973 gegründet und ist damit die älteste und mit mittlerweile circa 5.000 Mitgliedern auch die größte Organisation dieser Art in Deutschland. Es wird nach traditioneller Seemannschaft, wie sie früher auf großen Segelschiffen zu erleben war, gefahren. Die ehrenamtlich fahrende Stammbesatzung der Schiffe besteht aus Kapitän, zwei oder drei Steuerleuten und Maschinist, die alle drei einen Befähigungsnachweis besitzen, sowie dem Koch. Die Mitsegler („Gäste“) werden in Wachen eingeteilt und beteiligen sich an den an Bord anfallenden Aufgaben wie Segelsetzen und -bergen, Rudergehen ("Steuern"), aber auch Backschaft usw.; Mitsegler können sich je nach Törn einzeln oder in Gruppen anmelden.

Seinen Mitgliedern bietet der Verein in der Saison von April/Mai bis Oktober auf seinen vier Schiffen verschiedene meist ein- oder zweiwöchige Törns im Seegebiet der Ost- oder Nordsee an. In den Wintermonaten werden auf dem Zweimastschoner Johann Smidt in der Regel auch Törns zunächst in Südeuropa (westliches Mittelmeer, Kanaren) und seit 2007 in der Karibik angeboten; für Hin- und Rückfahrt in die Karibik wird das Schiff als „segelndes Klassenzimmer“ (siehe unten) der High Seas High School genutzt.

2014 wurde Clipper mit seinem Schiff Johann Smidt von der internationalen Organisation Sail Training International als „Sail Training Organisation of the Year“ ausgezeichnet; Anerkennung gab es dabei für „Exzellenz, Innovation und best practice im Sailtraining für junge Menschen“.[1]

Die Schiffe des Vereins

Der Verein betreibt vier traditionelle Segelschiffe, allesamt mit Gaffeltakelung:

den Dreimastschoner Amphitrite
Baujahr 1887, Länge über alles (LüA) 44,33 m, Breite 5,72 m, Segelfläche 540 m², 29 Kojenplätze (seit 1974/1976 unter Clipper-Flagge)
den Dreimasttopsegelschoner Albatros
Baujahr 1942, LüA 35,70 m, Breite 6,87 m, Segelfläche 300 m², 26 Kojenplätze (seit 1978/1979? unter Clipper-Flagge)
die Gaffel-Ketsch Seute Deern
Baujahr 1939, LüA 36,0 m, Breite 7,15 m, Segelfläche 332 m², 30 Kojenplätze (seit 1973 unter Clipper-Flagge)
den Zweimastschoner Johann Smidt
Baujahr 1974, LüA 36,0 m, Breite 8,03 m, Segelfläche 471 m², 37 Kojenplätze (seit 1989/1990 unter Clipper-Flagge)

(Jahreszahlen für den Clipper-Einsatz: Charter- oder Kaufdatum / ggf. Beginn des Einsatzes nach Umbau oder Instandsetzung)

Von 2005 bis 2008 betrieb Clipper außerdem die Gaffelketsch Wyvern von Bremen (LüA 24,6 m), die der Verein an Mitglieder vercharterte; Ende 2008 wurde die Colin-Archer-Replik nach Norwegen verkauft und in Wyvern af Ålesund umbenannt.

Die Johann Smidt 2007 vor Lanzarote, auf ihrer ersten Fahrt als segelndes Klassenzimmer

Wintertörns und das segelnde Klassenzimmer

Seit Jahren wird zunächst jeden zweiten Winter, mittlerweile alljährlich ein Schiff des Vereins für Wintertörns in wärmeren Gegenden genutzt. Ab 1979/1980 fuhr die Seute Deern zu den Kanaren, 1990 übernahm Johann Smidt diese Rolle und lief mehrfach auch die Balearen an. Seit 2007/2008 wird Johann Smidt jedes Winterhalbjahr als „segelndes Klassenzimmer“ der High Seas High School genutzt: Etwa von Oktober bis zum nachfolgenden Mai segeln ca. 25 Schüler mit Lehrern und ehrenamtlicher Stammbesatzung von Hamburg in die Karibik und zurück. Während der mehrwöchigen Landausflüge der Schüler und Lehrer wird das Schiff in der Karibik wie üblich im Vereinsbetrieb genutzt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „excellence, innovation and best practice in sail training for young people“:
    ohne Autorenangabe (17. November 2014). CLIPPER ist „Sail Training Organisation of the Year“. Segler-Zeitung (abgerufen 3. Januar 2015)
    Sail Training Organisation of the Year auf der vereinseigenen Website www.segelverein.org (abgerufen 3. Januar 2015)