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Beschreibung

Beschreibung
Deutsch: Anteil sekularer Inhalte in den Bibliotheken und der Literatur von der Antike bis zur Gegenwart. Als sekular (weltlich) wurde im weitesten Sinne alles gewertet, was zu nicht theologischem Wissen beitragen konnte. Auch etwa die Schriften des Isidor von Sevilla. Diese beschrieben zwar die Welt aus theologischer Sicht, enthielten aber doch auch hinreichend reale Elemente. Aufgrund dieser weiten Begriffsfassung ist von 600 bis 700 hier ein höherer sekularer CLA-Anteil verzeichnet, als ihn Reynolds im CLA fand. Die meisten sekularen Schriften im frühen Mittelalter waren Grammatiken. Um 1100 dann noch Klassiker, Orts- und Volksgeschichten. Die Statistik der Spätantike ist geprägt durch die Funde von Oxyrhynchus und den CLA. Die der Moderne durch die deutschen Buchmesse-Kataloge ab 1564. Was nicht in diesem Diagramm sichtbar wird, ist die extreme Schrumpfung der Bibliotheksbestände (auf etwa 1/1000) durch die Vernichtung der antiken Literatur um 400. Dies zeigt ein anderes Diagramm. Auch nicht sichtbar das nahezu völlige Erlöschen (< 0,1 %) der Alphabetisierung im Frühmittelalter. Sekularen Bestand gab es im Mittelalter fast nur in den großen Bibliotheken, und auch dort wurde er eher verwahrt als gelesen. Siehe hierzu meine "Überlieferungsgeschichte der antiken Literatur" und die "Überlieferungsgeschichte der Wissenschaften".
Datum 21. April 2008 (Original-Hochladedatum)
Quelle

(Originaltext: * Leyh, Georg (Hg.): Handbuch der Bibliothekswissenschaft. Band 3,1. Wiesbaden 1955

  • Leyh, Georg (Hg.): Handbuch der Bibliothekswissenschaft. Band 3,2 - Wiesbaden 1957
  • Lowe, E.A. (Ed.): Codices Latini Antiquiores. A Palaeographical Guide to Latin Manuscripts Prior to the Ninth Century. Oxford: The Clarendon Press, 1934-1966.
  • Schmitz, Wolfgang: Deutsche Bibliotheksgeschichte, Bern 1984.

Books edited by Varro according to:

"10 % Reynolds CLA" is an estimate of secular books in this CLA time frame by L. D. Reynolds:

  • Reynolds, L.D. (Ed.): Texts and Transmission, Oxford 1983, p. xvi,xxvii

Oxyrhynchus according to:

  • Johnson, William A.: The literary papyrus roll (1992)
  • Krüger, Julian: Oxyrhynchos in der Kaiserzeit (1990), S. 150f

Vivarium: 139 theological works, 9 secular, 41 classical ones, according to:

  • R.A.B. Mynors: "Cassiodori Senatorius Institutiones", Oxford 1963, which is a "provisional indication of the contents of the library of Vivarium" and based on various sources, not simply "a list of books the founder thought people should read." It is based on an earlier German study, by A. Franz: "M. Aur. Cassiod. Sen.", Breslau 1872.

Lorsch Monastery according to:

  • Häse, Angelika: Mittelalterliche Bücherverzeichnisse aus Kloster Lorsch, Dissertation, Wiesbaden 2002
  • Bibliothek Kloster Lorsch: 600 volumes ["Schätze der Welt", Josef Becker, e-motion Picture Baden-Baden for SWF and Deutsche Welle TV 1998]

5% Patmos Monastery: Catalog of Ioannes Theologos monastery library of Patmos, dated September 1200 AD. This monastery was founded 1088 and had 267 parchment and 63 paper MS. Mainly biblical, liturgic and patristic books. Secular, "profane", were only 17 codices or 5%. Mainly grammatics, medical books, lexika and byzantine historic works.

  • Christian Gastgeber: Die Überlieferung der griechischen Literatur im Mittelalter, in: Pöhlmann, Egert (Ed.): Einfuehrung in die Überlieferungsgeschichte und in die Textkritik der antiken Literatur, Bd. 2: Mittelalter und Neuzeit. Darmstadt (2003), page 7

0,5 % Classics in Athos Monasteries: "Neben dem theologischen Bestand blieben die antiken Autoren allgemein in einer verschwindenden Minderheit. Die rund 60 Klassikertexte in allen Athosklöstern insgesamt - die meisten nicht älter als das 15. Jh. - bilden heute 0,5 Prozent der rund 12000 Athos-Handschriften."

  • Hunger, Herbert: Schreiben und Lesen in Byzanz - die byzantinische Buchkultur. München, 1989

Leyh, Georg (Hg.): Handbuch der Bibliothekswissenschaft. Band 3,2 - Wiesbaden 1957:

  • S. 789: Buchdruck in USA begann 1639 in Cambridge. In Bosten 1690 erste Am. Zeitung, sogleich verboten
  • 1639-1763 alle Am. Drucke: 37% theologie, Recht- + allg. Lit. je 19,5%,

Theologie hauptsächlich Neuenglandstaaten, Recht mehr im Süden

  • S. 792: Gesellschaftsbib. "Boston Athenaeum" 1822: 12k, 1849: 50k
  • S. 794: Musterverzeichnis einer Gesellschaftsbib. von 1793 mit 277 Titeln: 28% allg. Lit, 21% Theologie + rel. Lit., 17% Naturwiss., 14% Geschichte + Geograhie, 8% Reisen, 6% Recht + Politik, 4% Unterhaltung, 2% Kunst
  • S. 752: um 1900 hatte "Fiction" mitunter 80% der Gesamtausleihe, amtliche Statistik von 1927 kam zu 66% Ausleihanteil Unterhaltungsliteratur, selbst 1950er noch so.

Der Übergang zwischen diesen letzten Angaben aus den 1950ern zu 2000 wurde geschätzt. Entscheidend war die Verbreitung des TV ab 1970ern. Geschätzt auch der Anteil "Science" an None-Fiction um 1900.

Stand um 2000:

  • fiktionale Literatur: Umsatzanteil der Warengruppe im Sortimentsbuchhandel 23 % mit sinkender Tendenz, Ausleihanteil in öffentlichen Bibliotheken ca. 28 %, je grösser die Bibliothek desto geringer.
  • Sachbuch, Sachliteratur: 78 % der Titelproduktion

Buchgattungen der Sachliteratur: Wissenschaftliches Buch: 25 % der Neuerscheinungen in Deutschland

  • www.ddb.de
  • Umlauf, Konrad: "Grundkurs Medien - Vorlesungsskript". Berlin: Institut für
Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2006. (= Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft; Heft 184)
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  • 2008-04-21 14:49 Bibhistor 962×585× (530394 bytes) Anteil sekularer Inhalte in den Bibliotheken und der Literatur von der Antike bis zur Gegenwart. Als sekular, weltlich, wurde im weitesten Sinne alles gewertet das zu nicht theologischem Wissen beitragen konnte. Auch etwa die Schriften des Isidor von Sevi

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