Deutsche Fortschrittspartei

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Die Deutsche Fortschrittspartei (DFP) wurde am 6. Juni 1861 von liberalen Abgeordneten im preußischen Abgeordnetenhaus als erste deutsche Programmpartei gegründet. Die Mitglieder entstammten dem 1859 von Liberalen und Demokraten gegründeten Deutschen Nationalverein.

Programm der Partei waren vor allem die Einigung der vielen deutschen Staaten (Deutschland), eine starke Zentralgewalt in Preußen, eine Volksvertretung, die Verwirklichung des Rechtsstaates sowie eine Selbstverantwortung der kommunalen Ebenen und eine neue soziale Ordnung. Seit 1861 war sie die stärkste Fraktion im preußischen Abgeordnetenhaus; sie behielt diese Position bis 1866.

1867 kurz nach der Billigung der Indemnitätsvorlage brach die Partei auseinander. Die großbürgerlichen Kräfte bildeten 1867 die Nationalliberale Partei; im Süden bildete sich aus demokratisch-republikanischen Kräften die Deutsche Volkspartei.

Die Führer der Deutschen Fortschrittspartei waren zunächst Leopold Freiherr von Hoverbeck, Franz Leo Benedikt Waldeck und Hans Victor von Unruh, später der Publizist Eugen Richter. Zu den Mitbegründern zählten Rudolf Virchow und Werner von Siemens. Bedeutende Parteiorgane waren Der Volksfreund von 1868 bis 1872 und ab 1882 Der Reichsfreund.

Am 5. März 1884 fusioniert die Partei unter Federführung von Eugen Richter und Franz August Schenk von Stauffenberg mit der Liberalen Vereinigung, einer linken Abspaltung der Nationalliberalen Partei, zur Deutschen Freisinnigen Partei .

Literatur

  • Andreas Biefang: National-preußisch oder deutsch-national? Die deutsche Fortschrittspartei in Preußen 1861-1867. In: Geschichte und Gesellschaft 3/1997. S.360-383.