Deutsche Heidnische Front

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Die Deutsche Heidnische Front (DHF) ist eine rechtsextreme, neuheidnische Gruppierung, die 1998 als deutsche Sektion der Allgermanischen Heidnischen Front gegründet wurde. Initiator war der bekennende Neonazi und damalige Schlagzeuger der NSBM-Band Absurd, Hendrik Möbus. Die Deutsche Heidnische Front ist nach eigenen Angaben seit 2005 nicht mehr aktiv.

Selbstdefinition und Ideologie

Nach eigenen Angaben verstand sich die DHF als „indogermanische, heidnische Gruppierung“. Ihr erklärtes Ziel war es, einen vorgeblichen, rekonstruierten „germanischen Glauben“ zu leben. Die Deutsche Heidnische Front sah sich als Alternative zu Gruppen mit heidnischer Ausrichtung, die ein völkisches Element nicht in ihrer Weltsicht vertreten.

Die Mitglieder glaubten, dass ihre Handlungen durch nordische Mythologie und entsprechende Weltsicht abgesichert sei und dass sie echte Spiritualität lebten. Damit stand sie in der Tradition einer Verehrung vermeintlich germanischer Mythen und Traditionen, die schon von der NSDAP und von der Völkischen Bewegung oder der Thule-Gesellschaft betrieben wurde. Zugleich behauptete die DHF, thematisches Terrain zu besetzen, das schon von der Artgemeinschaft e. V. – Glaubensbund wesensgemäßer Daseinsgestaltung propagiert würde.

Die Ideologie der DHF war zunächst sehr offenkundig nationalistisch, völkisch-rassistisch und insbesondere antisemitisch geprägt. Als eines der Hauptziele wurde die „Existenzsicherung für alle germanischen Völker“ bezeichnet. Das Leitmotiv bildeten die „Fourteen Words“ des amerikanischen Rechtsextremisten David Eden Lane.[1]

Bis 2000 bestand die DHF hauptsächlich aus thüringischen Aktivisten.[1]

Imagewechsel

Mit einem Führungswechsel ging 2001 auch der Versuch eines Imagewechsels einher.[1] Nun verfolgte die DHF das Ziel, eine größere Akzeptanz zu erreichen. Entsprechend trat sie zwar nach außen moderater auf, propagiert jedoch weiter ariosophische und völkische Anschauungen.[1] Diese kamen „vor allem in einer Überbewertung der nordischen (arischen) Rasse zum Ausdruck“.[1] Trotzdem wollte sie nach eigenem Bekunden weder politisch wirken noch musikalisch geprägte Jugendsubkulturen unterstützen. Es sei angeblich auch nicht ihre Absicht, zum Hass gegenüber fremden Glaubenssystemen, Kulturen oder Völkern aufzurufen.

Politische Position

Die DHF bestand nach eigener Darstellung in freien Gliederungen, den Gauen. In diesen Gauen feierten Mitglieder, Förderer und Freunde der DHF gemeinsam „alte Feste an traditionellen Orten, um germanische Mythologie und heidnisches Brauchtum zu pflegen“[1], insbesondere die Sonnenfeste wie Sonnenwendfeiern. Die Sonnenwendfeier am 22. Juni 2002 auf der Burgruine Rothenburg, die vormals auch von der SS genutzt worden war, wurde im Verfassungsschutzbericht des Landes Thüringen erwähnt.[1] Die DHF war Herausgeber der Zeitschrift Tuisto, die unregelmäßig erschien und sich selbst als Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Neuheidentum verstand.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b c d e f g Verfassungsschutzbericht des Freistaates Thüringen 2002 – II. Rechtsextremismus. Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz, , archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 4. Oktober 2012.