Dhammapada

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Das Dhammapada ist eine Anthologie von Aussprüchen des Buddha. Dabei sind die Verse so ausgewählt, dass sie den Kern der Lehre des Buddha wiedergeben. Es ist einer der bekanntesten Texte dieser Lehre und findet seine weiteste Verbreitung im südlichen Buddhismus. Dort begleitet es die Schüler des Buddha vom Anfang bis zum Ende ihres Pfades. Darüber hinaus ist es ein Meisterwerk sowohl der frühen buddhistischen Literatur als auch der indischen Tradition des Kāvya (Belle Lettre). Das Dhammapada wurde wohl auf dem 2. buddhistischen Konzil im Jahr 383 v. Chr. in den Palikanon unter den Kurzen Texten (Khuddaka-Nikaya) aufgenommen.[1] Er enthält 423 Verse.

Form

Der Tradition des Kāvya folgend geht es darum, den Inhalt durch poetische Mittel auch auf emotionaler Ebene zu vermitteln. Die einzelnen Verse sind locker unter verschiedenen Überschriften zusammengefasst wie: Achtsamkeit, der Geist, Blüten, das Alter, Narren, Elefanten, etc. Dies soll die Lektüre abwechslungsreich und unterhaltsam machen.

Inhalt

Ziel der Lehre Buddhas ist das Erlangen von Glück und Freude sowohl in diesem Leben, als auch über dieses Leben hinaus. Entsprechend werden im Dhammapada Verhaltensratschläge gegeben. Gleich im ersten Vers heißt es, dass Glück und Leid von unserer Geisteshaltung abhängen:

„Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

Dhammapada, Yamaka - Spruch-Paare 1[2]

Im Folgenden wird dann der achtsame Weise auf vielfältige Art dem ungeschickten Narren gegenübergestellt, der sein eigenes Unglück bewirkt.

Buddha hat ausschließlich mündlich gelehrt. Daher sind die Sprüche des Dhammapada sehr unterschiedlich und davon abhängig, mit wem er gerade sprach. Seine Rätschläge an eine große Mönchsversammlung waren allgemeiner, als die an einen einzelnen Laien, welchem er einen konkreten Rat gab. Viele Verse sind daher direkt verständlich, andere tragen einen tieferen Sinn, der sich nur dem Übenden erschließt, wiederum andere sind ohne Kommentar schwer verständlich. Der große Kommentar zum Dhammapada von Buddhaghosa aus dem 5. Jahrhundert findet sich in der Übersetzung von Nyanatiloka Mahathera.

Literatur

  • Neumann, Karl Eugen, Der Wahrheitpfad, Dhammapadam; ein buddhistisches Denkmal, München, R. Piper 1921.
  • Nyanatiloka Mahathera: Dhammapada - Des Buddhas Weg zur Weisheit. (Palitext, wörtliche metrische Übersetzung und Kommentar von Buddhaghosa aus dem Jahr 1943). Jhana Verlag, Uttenbühl 1992.
  • M. B. Schiekel: Dhammapada - die Weisheitslehren des Buddha. (Moderne deutsche Übersetzung aus dem Pali mit einem Vorwort von Thich Nhat Hanh). Herder Spektrum, Freiburg 1998.
  • Rockhill, William Woodville (translator): Udānavarga : a collection of verses from the Buddhist canon compiled by Dharmatrāta being the Northern Buddhist version of Dhammapada / Translated from the Tibetan of the Bkah-hgyur, with notes and extracts from the commentary of Pradjnāvarman. Trübner, London 1883. PDF

Weblinks

  • Text nach der englischen Übersetzung aus dem Pali von Thanissaro Bhikkhu aus dem Jahr 1997 und der deutschen Übersetzung aus dem Englischen von Schenpen Sangmo; auf dem Portal Dhammapada.
  • Text deutsche Übersetzungen von Kurt Schmidt und von Ekkehard Saß; auf palikanon.com.
  • Text und pdf-File englische Übersetzungen, teilweise bereits auch schon Deutsch, aus dem Pali von Bhikkhu Thanissaro und Acharya Buddharakkhita; auf zugangzureinsicht.org (accesstoinsight.org-"Spiegelseite")

Einzelnachweise

  1. Hans Wolfgang Schumann: Der historische Buddha. 4. Auflage. Diederichs Verlag, München 1995.
  2. Zitat aus Dhammapada, Yamaka - Spruch-Paare 1. In der Übersetzung von Kurt Schmidt. Verlag Christiani, Konstanz 1954. Als elektronische Fassung auf dem Portal Palikanon.com