Dhimal (Sprache)

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Dhimal

Gesprochen in

Nepal, auch Indien
Sprecher 18.000
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

sit

ISO 639-3

dhi

Dhimal ist eine sinotibetische Sprache, die von etwa 17.000 Menschen in Nepal und einigen hundert in Indien gesprochen wird.

Zusammen mit dem Toto bildet Dhimal die kleine genetische Einheit Dhimal-Toto innerhalb der bodischen Sprachen, die eine Untereinheit des Sinotibetischen darstellen.

Geographische Verbreitung und Dialekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nepal wird Dhimal nach der Volkszählung von 2001 von etwas über 17.000 Menschen in den Distrikten Jhapa (Mechi-Zone) und Morang (Koshi-Zone) in rund 75 Dörfern gesprochen. Der Kankai-Fluss bildet die Grenze zwischen den östlichen und westlichen Dialekten, die etwa 80 % des Wortschatzes gemeinsam haben. In Indien wird Dhimal von rund 500 Menschen in Westbengalen in 16 Dörfern gesprochen.

Die meisten Dhimal-Sprecher in Nepal beherrschen auch Nepali, allerdings nur selten fließend und noch seltener schriftlich. Dhimal wird von allen Altersklassen zu Hause und in den Dörfern gesprochen, die Kinder wachsen mit dieser Sprache auf. Dhimal wurde von der nepalesischen Regierung als offizielle Nationalität anerkannt.

Linguistische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie fast alle tibetobirmanischen Sprachen hat auch Dhimal die Satzstellung SOV (Subjekt-Objekt-Verb). Das Nomen steht nach seinen näheren Bestimmern wie Genitivattribut, Adjektivattribut und Zahladjektiven, es werden Postpositionen verwendet. Dhimal ist keine Tonsprache.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christopher I. Beckwith (Hrsg.): Medieval Tibeto-Burman Languages. Brill, Leiden/ Boston/ Köln 2002.
  • Paul K. Benedict: Sino-Tibetan. A Conspectus. Cambridge University Press, 1972.
  • Scott DeLancey: Sino-Tibetan Languages. In: Bernard Comrie (Hrsg.): The World's Major Languages. Oxford University Press, 1990.
  • Austin Hale: Research on Tibeto-Burman Languages. Mouton, Berlin/ New York/ Amsterdam 1982.
  • James A. Matisoff: Handbook of Proto-Tibeto-Burman. University of California Press, 2003.
  • Anju Saxena (Hrsg.): Himalayan Languages. Mouton de Gruyter, Berlin/ New York 2004.
  • Graham Thurgood, Randy J. LaPolla: The Sino-Tibetan Languages. Routledge, London 2003.
  • George Van Driem: Languages of the Himalayas. Brill, Leiden 2001.