Diplomonadida

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Diplomonadida

Trepomonas steini

Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eukaryota)
ohne Rang: Excavata
ohne Rang: Fornicata
ohne Rang: Diplomonadida
Wissenschaftlicher Name
Diplomonadida
Wenyon, 1926, emend. Brugerolle et al., 1975

Die Diplomonadida oder Diplomonaden sind eine Gruppe von Protisten, die zu den Excavata gehören. Ihr bekanntester Vertreter ist Giardia intestinalis, die beim Menschen und anderen Säugern Giardiasis auslöst, eine starke Durchfallerkrankung.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diplomonadida weisen jeweils zwei Kinetiden und zwei Zellkerne auf, jede Kinetide hat wiederum vier (vereinzelt zwei oder drei) Kinetosomen und Geißeln, selten findet sich ein Kinetid mit einem Kern. Je Kinetid weist eine der Geißeln nach hinten, wo sie dem entweder als Furche oder Röhre ausgebildeten Cytopharyngealapparat zuarbeitet. Der Cytopharyngealapparat und der Kern werden durch verschiedenste nicht-mikrotubulare Fasern gestützt.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten finden sich anaerobisch in Süßwasser freilebend, als Kommensalen in den Gedärmen von Tieren (Hexamita, Trepomonas) oder als Parasiten von Wirbeltieren und Wirbellosen (Giardia, Octomitus, Spironucleus). Krankheitserregende Formen verursachen Blutdurchfälle bei ihren Wirten.[2]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hexamita inflata. (A) Schema­zeichnung, (B) Mikrophotographie. Balken 5 µm.

Die Diplomonadida werden in zwei Untergruppen unterteilt, die Hexamitinae und die Giardiinae.[1] Die lange als ursprüngliche Gruppe innerhalb der Diplomonadida angesehenen Enteromonadida werden mittlerweile in die Hexamitinae eingegliedert.[3]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Hausmann, Norbert Hülsmann, Renate Radek: Protistology, 3. Aufl., Schweizerbart, 2003, S. 47, ISBN 3-510-65208-8

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten direkt hinter einer Aussage belegen die einzelne Aussage, Fußnoten direkt hinter einem Satzzeichen den gesamten vorangehenden Satz. Fußnoten hinter einer Leerstelle beziehen sich auf den kompletten vorangegangenen Absatz.

  1. a b Adl, S. M., Simpson, A. G. B., Lane, C. E., Lukeš, J., Bass, D., Bowser, S. S., Brown, M. W., Burki, F., Dunthorn, M., Hampl, V., Heiss, A., Hoppenrath, M., Lara, E., le Gall, L., Lynn, D. H., McManus, H., Mitchell, E. A. D., Mozley-Stanridge, S. E., Parfrey, L. W., Pawlowski, J., Rueckert, S., Shadwick, L., Schoch, C. L., Smirnov, A. and Spiegel, F. W.: The Revised Classification of Eukaryotes. Journal of Eukaryotic Microbiology, 59: 429–514, 2012, PDF Online
  2. Heinz Mehlhorn (Hrsg.): Encyclopedia of Parasitology, 3. Auflage, Bd. 2, S. 351, ISBN 978-3-540-48994-8
  3. Sina M. Adl, Alastair G. B. Simpson, Mark A. Farmer, Robert A. Andersen, O. Roger Anderson, John A. Barta, Samual S. Bowser, Guy Brugerolle, Robert A. Fensome, Suzanne Fredericq, Timothy Y. James, Sergei Karpov, Paul Kugrens, John Krug, Christopher E. Lane, Louise A. Lewis, Jean Lodge, Denis H. Lynn, David G. Mann, Richard M. McCourt, Leonel Mendoza, Øjvind Moestrup, Sharon E. Mozley-Standridge, Thomas A. Nerad, Carol A. Shearer, Alexey V. Smirnov, Frederick W. Spiegel, Max F. J. R. Taylor: The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 (5), 2005; Seite 440