Diskussion:Adolf Stoecker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Über-Blick in Abschnitt Frage
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sozialreformer und/oder Antisemit[Quelltext bearbeiten]

mmh, ist bei stoecker der antisemitismus nicht schon wichtiger als hier dargestellt. schliesslich hat er als hofprediger so einiges von sich gegeben, was nur als offener antisemitismus zu bezeichnen ist.

mag sein, denke der Satz "Insbesondere trug er maßgeblich zur Verbreitung des Antisemitismus im Protestantismus und der evangelischen Kirche bei." und die Zitate tragen einigermassen genug dazu bei... Benutzer:gan

Ich habe ein wenig im Netz zu Stoecker recherchiert und frage mich, ob Stoecker wirklich so sozialreformerisch tätig war. Meines Erachtens war sein Schwerpunkt doch eher seine politische Tätigkeit und sein Wirken als Theologe. Im Rahmen seiner theologischen Arbeit gründete er die Berliner Stadtmission. Zudem wird im Netz sein Bestreben ausgedrückt, Kontakt zu monarchistischen Kreisen zu bekommen. Andererseits scheint Stoecker zu Otto v. Bismarck und anderen Konservativen ein nicht gerade freundschaftliches Verhältnis gehabt zu haben. So stellt sich mir die Frage, ob konservative Haltung und soziales Engagement sich in Stoeckers Biographie wirklich überlappen, oder ob die politische Tätigkeit und seine sozialen Bestrebungen eher zwei Ebenen waren, die in Stoeckers Leben parallel zueinander verliefen.

Sozialreformerische Bestrebungen und konservative Politik waren in Stoeckers Weltbild durchaus aufeinander bezogen. Ein christlich- monarchisch geprägter Sozialstaat sollte die negativen Auswirkungen des Industriekapitalismus bekämpfen - denn nichts anderes ist bei ihm mit dem Schlagwort der "Sozialreform" gemeint. --Thomas Gräfe 15:42, 31. Jul 2006 (CEST)

Im Anschluß an die ältere Diskussion oben: mir ging es darum, den Stellenwert des Antisemitismus genauer zu bestimmen, als es bislang im Haupttext geschah bzw. den Kurzangaben in der Einleitung die notwendige und vor allem auch mit Literaturverweisen abgesicherte Basis zu geben. Die Literaturangaben habe ich selbstverständlich wieder eingestellt.--Allonsenfants 13:05, 13. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Zu den Text- und Literatur-Aktivitäten von Allonsenfants: Die Literatur-Angaben zu Busch und Opfermann (Ergänzung 2. Teil), waren deshalb angezeigt, weil das Stoecker'sche Gedankengut, von dem ich annehme, dass es Dir, als (thematisch und geographisch) in Reichweite liegendem Historiker bekannt ist, auf einen starken Nähr- und Resonanzboden in Siegen/Wittgenstein (Biedenkopf),seinem Wahlkreis über mehr als zwei Jahrzehnte, gefallen ist und auch danach über Stoeckerkreis, Evangelischen Volksdienst und Christlich-Sozialer Volksdienst weit über die Weimarer Zeit hinaus bis in die Nachkriegszeit, bis in die 60er Jahre, in dieser Region verwurzelt war und beispielhaft nachgewirkt hat.

Einschub 1: die Beschränkung des christlich-sozialen Erfolgs auf eine abgelegene westdeutsche Region mit besonderem Zuschnitt (ref. Protestantismus u. a.) wird leider im Artikel nicht sichtbar.--Allonsenfants 16:43, 16. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Opfermann kritisiert an Busch wiederholt dessen verharmlosende Einschätzung Stoeckers als Ideengeber, Wortführer und Aufrührer antisemitischen Geistes. Ohne hier in nähere Details dazu einzutreten, ob und wieweit Opfermanns Vorhalt begründet ist, muss Busch immerhin zugestanden werden, dass seine Arbeit von Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre erarbeitet worden und entstanden ist.

Einschub 2: Muß m. E. nicht zugestanden werden. Busch stellt den antisemitischen Kontext nicht her, sondern verhüllt ihn. Insofern paßt seine Arbeit durchaus in ihre Zeit und in ihren räumlichen (s. o.) Zusammenhang. Busch ist eben gerade kein Pionier gewesen.

Die wesentliche Rezeption, wenn man von Opitz' Veröffentlichung zum Christlich-Sozialen Volksdienst (1969) und einigen anderen Beiträgen einmal absieht, hat erst Jahrzehnte später von und mit Brakelmann und seinem Bochumer Umfeld über Greschat u.a., weiteren Autoren von Benz bis Volkov in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden, die Busch seinerzeit, mit Zugang zu einigen DDR-Archiven, noch nicht vorgefunden hat, Stoeckers antisemitische Rolle von ihm aber gleichwohl bereits in einer Zeit thematisiert worden ist, in der sich die Aufarbeitung des Antisemitismus noch in den Anfängen bewegte.

Einschub 3: Wie bereits die sehr begrenzte Literaturliste zum Artikel aufweist, sind Arbeiten, die keine Ikonenmalerei betrieben, sondern die Christlich-Sozialen wie eben auch St. als die Vorreiter des Antisemitismus beschrieben, die sie waren, nicht "erst Jahrzehnte später" nach Opitz erschienen. Ich erinnere nur an Massing (1950er Jahre, allerdings kein deutscher Autor!). Greschat, Brakelmann, Jochmann: markieren den Übergang in eine neue Perspektive.--Allonsenfants 16:43, 16. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Im Versionenverlauf war auf die Namensbenennungen nach Stoecker hingewiesen worden und einer Namensänderung einer kirchlichen Einrichtung in den letzten Jahren in Mülheim/Ruhr. Gleiches gilt nach jahrelangen mühsamen Bemühungen z. B. für das Ev. Gemeindehaus im Hiller Ortsteil Eickhorst (Minden-Lübbecke), wo gegen lokale Widerstände und Vorstellungen eines Bielefelder Kirchenhistorikers eine Mindener Geschichtsinitiative (zg-minden.de) und ein Arbeitskreis Antisemitismus das Thema aufgegriffen und öffentlich gemacht und die Ev. Kreissynode die Namensänderung schließlich 2007 umgesetzt hat. Gleiches gilt für die Adolf-Stoecker-Straße im Bochumer Stadtteil Hamme, wo das Kreiskirchliche Archiv des Ev. Kirchenkreises Bochum angesiedelt ist und wo nach jahrelangen Bemühungen (Ev. Kirchenvertreter, SPD-Ortsverein u. a.) die Stadt Bochum 2008 die Adolf-Stoecker-Straße in Anne-Frank-Straße beispielhaft umbenannt hat.

Es gibt in anderen Städten von NRW (und sicher nicht nur dort) noch kirchliche Einrichtungen oder städtische Straßen, die weiterhin nach Stoecker benannt sind, wie in Duisburg oder auch in Siegen. In Siegen lehnten Ratsgremien und Stadtverwaltung 2007 einen Bürgerantrag zur Umbenennung der historisch belasteten Straßenbezeichnung "Stöckerstraße" (Namensschild/nicht Stoeckerstraße) u.a. mit Begründungen ab, die Besatzungsbehörde habe in einer Verordnung nach Kriegsende keine Veranlassung gesehen, den Straßennamen zu ändern, Stoecker sei kein Antisemit, die Anlieger der Straße seien (obwohl nicht nachgefragt) gegen die Umbenennung, der Stadt entstünden erhebliche Kosten, der Straßenname solle bleiben, um damit zur eigenen Geschichte zu stehen. Vorgesehen war ein Zusatz am Straßenschild. Wäre bei den Siegener Verhältnissen nicht verwunderlich, wenn dort 'Reichtagsabgeordneter und Sozialreformer' stehen wird. --80.131.179.126 17:55, 15. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Einschub 4: Erinnerungskultur. Könnte ein ausführlicher abgehandeltes Thema sein.-Allonsenfants 16:43, 16. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Literaturhinweis zur Überblicksdarstellung bei Wehler (Gesellschaftsgeschichte Dritter Band) eingestellt. Dort heißt es u.a. zu Stoeckers in enger Anlehnung an den Radauantisemitismus "dumpfe Vorurteile" und "Pogromstimmungen" befördernde antisemitische und rassistische "Hasstiraden" (S. 922f): "Stoecker griff bedenkenlos jene bösartigen Klischees auf (...)", die dazu beitrugen, "die verhängnisvolle Entwicklung voranzutreiben, durch die der moderne Antisemitismus gesellschaftsfähig gemacht wurde" und er sich "(...) selber als den 'Begründer der antisemitischen Bewegung' charakterisieren (konnte)". "Wie skrupellos er das tat, enthüllen seine giftigen Tiraden" gegen Männer "jüdischer Herkunft (...) und seine perfiden Sympathien für ein energisches Vorgehen gegen jüdische Deutsche".

Zitate aus H.U. Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Dritter Band: Von der 'deutschen Doppelrevolution bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849-1914. Abschnitte Die Christlichsoziale Partei, S. 921-923, Die Anfänge der Opposition von rechts, S. 923-924, Der Aufstieg des modernen politischen Antisemitismus, S. 924-934. --80.131.189.17 21:48, 26. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Zu den Einschüben: Dann gibt es noch einiges zu tun. --80.131.220.34 20:20, 17. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Wehler-Standortzuordnung[Quelltext bearbeiten]

Die Zuordnung Wehlers im Zusammenhang mit seinem Geburtsort Freudenberg im Siegerland sollte nicht zu der Formulierung im Text führen: "Der im calvinistischen und freikirchlichen Freudenberg bei Siegen geborene Hans-Ulrich Wehler (...)", weil dieser Hinweis den Eindruck hinterlässt, als komme Wehler selber aus einem calvinistisch, freikirchlich o.ä. geprägten familiären Milieu. Selbst wenn dies so wäre, hat seine Beschreibung des Radauantisemitismus bei Stöcker nichts mit seinem familiären Hintergrund zu tun. Im Übrigen ist Wehler - ähnlich wie Rubens in Siegen - bereits im zarten Kleinkindalter von ein, zwei Jahren mit seiner Familie nach Gummersbach ins Oberbergische gezogen. Dieser Umzug (!) dürfte Allonsenfants nicht unbekannt sein, zumal er ihn über seinen Schulkameraden Jürgen Habermas sicher intellektuell befördert haben dürfte. --80.131.199.233 21:04, 30. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Belegpflicht[Quelltext bearbeiten]

Zu zwei Abschnitten fehlen noch die Belege. Wenn sie nicht kommen, werden wir vor allem die unüberprüfbaren Angaben im zweiten dieser Abschnitte streichen müssen.--Allonsenfants 14:05, 31. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Rezeption, Erinnerungskultur[Quelltext bearbeiten]

Ich zitierte mal aus diesem Abschnitt:

1933 erschien eine Schrift eines universitären Theologen über den "Propheten des Dritten Reiches", welcher so "etliches aus Stoeckers Wort" "in das große Neuwerden, das unter Gottes Führung durch Adolf Hitler ... ward", einzubringen beabsichtigte.[21]

Irgendwie ist das komisch formuliert für mein Gefühl. Hört sich so an, wenn man es isoliert liest, als sei von jemand anderem als Propheten die Rede, obwohl ja wohl Paul Le Seur, der Autor, eben Stoecker damit gemeint haben dürfte. Vielleicht könnte jemand die Formulierung geschickter gestalten, umbauen. Ich bin in dem Thema zu wenig drin. Habe nur mal Paul Le Seurs Lebensbilder (autobiographische Schrift aus ca. 1955) gelesen, worin er m.E. auch von seinem Amtsvorgänger Stöcker bei der Stadtmission Berlin spricht. Natürlich nicht mehr in dem alten Stil. Vor dem Hintergrund jetziger Informationen über Le Seurs Vergangenheit würde sich sein Erinnerungsbuch heute auch ganz anders lesen.--Frankenschüler 21:16, 28. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Besser?--Allonsenfants 12:17, 3. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Großschreibung "Stoecker'sche"...[Quelltext bearbeiten]

Duden neueste fassung: Von Personennamen abgeleitete Adjektive auf -sch werden nach der oben stehenden Regel kleingeschrieben. Wenn aber vor sch ein Apostroph zur Verdeutlichung des Personennamens steht, wird das Adjektiv großgeschrieben (§62).-- Eisbaer44 21:28, 25. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Steht ja nicht davor. Warum auch.--Allonsenfants 12:30, 26. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Siegerländer Volksfreund[Quelltext bearbeiten]

  • Das Volk erschien bis 1940, wie richtig festgestellt wird. Also Jahrzehnte über den Tod des dort angeblich maßgeblich publizierenden hinaus. Das hier ist der Artikel Adolf Stoecker, kein Artikel zu den Parteizeitungen der CSP.
  • Stoecker publizierte nie im Siegerländer Volksfreund: er schrieb nie für den Siegerländer Volksfreund. Für den waren andere verantwortlich (die mitunter auch etwas von ihm dort publizierten).
  • Der Siegener Anzeiger und spätere Siegerländer Volksfreund wurde erst mit dem Beginn der 1880er Jahre zum christlich-sozialen Parteiblatt. Der gesamte Abschnitt ist leider unbelegt.
  • Zwar gibt es eine Auskunft in der Historyzeile, aber so machen wir das hier ja nicht. Im übrigen ist sie nicht der fachlichen Literatur entnommen, sondern einem Kurzartikel in einem Siegener Seniorenblatt, leider auch noch in eigener und eigenwilliger Umgestaltung. Ich empfehle also die Fachliteratur und einen neuen Anlauf.--Allonsenfants 12:47, 26. Feb. 2011 (CET); Nachtrag:--Allonsenfants 22:19, 26. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Hauslehrer wo ?[Quelltext bearbeiten]

...In Ostpreußen (Neumark)...Was heißt das, das sind zwei verschiedene Regionen. --129.187.244.28 11:56, 28. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Antwort: Unter dem Stichwort "Stoecker Christian Adolf" ist im Evangelisches Volkslexikon zur Orientierung in den sozialen Fragen der Gegenwart, redigiert vom ev. Theologen D. Theodor Schäfer (*1 846; † 1914), Verlag von Velhagen & Klasing ,Bielefeld und Leipzig,1900, festgehalten: "Außer den theologischen Prüfungen hat er auch das Oberlehrerexamen gemacht. Vor seinem Eintritt ins Pfarramt war S. 1 u. 1/4 (einundeinviertel) Jahr Hauslehrer in der Neumark und 3 Jahre im Kurland." Verfasser Friedrich Patzschke (Pastor Karl Friedrich Ferdinand Louis Patzschke, zuvor Generalsekretär des Evangelisch-sozialen Zentral-Ausschusses für die Provinz Schlesien) --Benutzer: Schudi 45
seine Arbeitgeber waren die Familie Wedel auf Zernickow in der Neumark und Graf Lambsdorff im kurländischen Rindseln. --Maasikaru (Diskussion) 08:51, 21. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Kirchengemeinde Essen-Altendorf[Quelltext bearbeiten]

Die ev. Kirchengemeinde Essen-Altendorf hat 1995 beschlossen, den Namen Adolf-Stoecker-Haus für das Gemeindezentrum in der Ohmstraße, erbaut 1954, nicht mehr zu verwenden. --78.54.193.37 06:29, 30. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Haltung Berliner Stadtmission[Quelltext bearbeiten]

Die Aussage im Artikel zur Berliner Stadtmission scheint nicht mehr aktuell. Mit einer Veranstaltung (Vorträge, Workshop) am 24.08.2021 soll ein Prozess der Auseinandersetzung mit Stoeckers Antisemitismus beginnen: https://www.berliner-stadtmission.de/geschichte --78.43.31.106 11:19, 13. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

Frage[Quelltext bearbeiten]

warum dieser mitten im Lemma platzierte ungewöhnliche Satz:
Adolf Stoecker ist nicht mit der Frauenrechtlerin Helene Stöcker verwandt.

--Über-Blick (Diskussion) 21:51, 5. Okt. 2022 (CEST)Beantworten