Diskussion:Aegidienberg

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Leit in Abschnitt Rahmhau
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Rahmhau[Quelltext bearbeiten]

Im Abschnitt „Herrschaft und Wirtschaft seit dem frühen Mittelalter“ heißt es: Weiterhin betrieb die Bevölkerung Waldwirtschaft und hatte im Zehntsystem des Amtes feste Verpflichtungen wie unter anderem den „Rahmhau“ für die Weinberge an den Hängen des Rheins. Sowohl bei Hellmut Schrader als auch bei August Haag (siehe Quellen im Artikel Honnefer Stadtwald) hatte Aegidienberg hier keine Verpflichtung für den Rahmhau – Honnef hatte nur das Recht, im Aegidienberger Waldteil Weinrahmen zu hauen. Der Förster Werner berichtete sogar von einer Verpflichtung Honnefs, diesen Rahmhau zu betreiben. Unklar bleibt bei alledem der zeitliche Bezug. Laut Hellmut Schrader erfolgte eine erste räumliche Trennung erst 1803 als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses (was aber hat dieser mit den Waldgebieten zu tun?). Das passt natürlich nicht zu der Verortung im Kapitel über das Mittelalter. Auch noch verwirrend: Aegidienberg habe 1840 das Honnefer Recht zum Rahmhau im eigenen Waldteil mit 1200 Reichstalern abgelöst. Aus welcher Kasse wurde dies entnommen? Da damals die „zivilen Gemeinden“ noch nicht als eigenständige Körperschaften mit eigener Verwaltung bestanden, käme evtl. das Kirchspiel (z.B. in Erpel hatte dieses sogar noch im 20. Jahrhundert Waldbesitz) in Frage – oder Aegidienberg verfügte über einen Haushalt, der aber von der Bürgermeisterei in Königswinter geführt wurde. Was eine hoheitsrechtliche Unterstellung unter die Gemeinde Honnef im Jahre 1803 bedeutete – wo doch noch bis 1808 das Amt Löwenburg und noch keine offizielle Gemeinde Honnef bestand – ist schlussendlich ebenfalls unklar. Sicher ist der Begriff Gemeinde dehnbar und auch auf historische Honschaften oder Kirchspiele anwendbar, aber hoheitlich war hier – so dachte ich – allenfalls das Amt Löwenburg oder das Hauptgericht Honnef.--Leit (Diskussion) 16:25, 6. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Die oben angeführte Aussage Weiterhin betrieb die Bevölkerung Waldwirtschaft ... kann, zumindest nach den bisherigen Veröffentlichungen, nicht richtig sein - es war umgekehrt: die Honnefer waren berechtigt in dem Wald die "Weinrahmen" zu fällen. Vor etwa 50 Jahren, so schreibt Maaßen ("Geschichte der Pfarreien des Dekanates Königswinter", Köln 1890) in seinem Buch auf S. 109, hätte Aegidienberg diese "Last" mit 1200 Reichsthalern abgelöst. Als Quelle für diese Aussage gibt Maaßen an: "gefällige Mittheilung des Herrn Bürgermeisters Mirbach". Ich denke, dass damit an der Zuverlässigkeit dieser Aussage wohl nicht zu zweifeln ist. Schlage vor, zumindest was die Rechte der Aegidienberger an dem Wald betrifft, den Angaben von Maaßen zu folgen. Er hat präzise Quellen angegeben und ... alle Autoren nach ihm haben offensichtlich seine Angaben "übernommen". Ergänzend könnte man noch die Angaben des Aegidienberger Försters Franz Wermers (Karl Gast S. 72) ansprechen: ...Die Gemeinde Aegidienberg hatte das Recht die Eichen (wohl Eckermast), den Hof-Wald-Strau und Vieh hüten und den Abfall der Reiser von gehauenen Rahmen ... (vielleicht ist aus Letzerem obige "falsche" Aussage entstanden??).
Was die "Hoheitsrechte" angeht, ob nun Gemeinde Honnef oder Gemeinde Aegidienberg bzw. Bürgermeisterei Königswinter oder früher Amt Löwenburg oder Gemeinde/Gericht Honnef kann man m.E. nur präzise beantworten, wenn man Original-Akten diesbzgl. einsehen würde.--Fallkner (Diskussion) 19:32, 6. Nov. 2012 (CET)Beantworten
Das sehe ich auch so und habe Maaßen als zusätzliche Referenz eingebaut. Bei Karl Gast (S. 73) ist noch der Vorgang vom 15. August 1807 interessant. Wenn ich es richtig verstehe, kaufte Aegidienberg damit von Honnef die Rechte zur Nutzung des eigenen Waldgebiets ab – seitdem hatte Honnef bis 1840 nur noch das Recht zum Rahmhau. Die Liste der Anwesenden ist besonders auffällig: Für die Gemeinde Josef Wermers, der Amtsverwalter Dewis. Als Deputierten: Wilhelm Klein von Wülscheid, Wilhelm Wernsers aus Orscheid usw. Ob das Geld durch Aegidienberger Bürger (bzw. begüterte Bürger) aufgebracht wurde? Sonst hätten ja der Gemeinde damals schon Steuern zuflüssen müssen, wo sie doch bislang immer zum Amt Löwenburg gehört hatte. Und was ist mit „Deputierter“ gemeint?--Leit (Diskussion) 21:02, 6. Nov. 2012 (CET)Beantworten