Diskussion:Das Fass Amontillado

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Luchesi/Luchresi[Quelltext bearbeiten]

Sofern die Namensschreibweise "Luchesi" als richtig bezeichnet wird, würde mich dazu eine entspr. Quelle interessieren: Die Schreibweise "Luchresi" wird durchgehend in der mir vorliegenden Geschichtensammlung ("Der Goldkäfer und andere Erzählungen", ISBN 3-8067-4766-0 - ist zwar eine Art "Jugendfassung", jedoch die Einzige, die ich gerade zur Hand habe) verwendet, lt. meiner Erinnerung ist das auch in anderen der Fall. Gleichwohl scheint's durchaus Quellen für die "Luchesi"-Schreibweise zu geben, sollte sich hier keine definitve Feststellung treffen lassen, können hoffentlich alle mit der Erwähnung der alternativen Schreibweise leben. -- Warvis 05:24, 18. Feb. 2008 (CET)[Beantworten]

Die englischen Texte im Netz (auch der im Lemma unter Weblinks angegebene) benutzen meist den Namen Luchesi, nur hier
http://books.eserver.org/fiction/poe/cask_of_amontillado.html
fand ich Luchresi.
Die im Walter-Verlag, Olten, später Haffmanns Verlag, Zürich, 1994 erschienene Ausgabe (mit den Übersetzungen von Arno Schmidt und Hans Wollschläger) stützt ihren Text auf die Ausgabe von Poes "Collected Works" durch Thomas O. Mabbott, Oxford 1969-78, und benutzt Luchresi. Dazu gibt Kuno Schuhmann die Anmerkung: "Die Anspielung ergibt sich über die Aussprache: 'Look crazy'." Des weiteren bezieht sich Schuhmann auf eine Äußerung Poes im War of the Literati über den darin verwickelten Hiram Fuller, er sei sich seines sprichwörtlichen Schwachsinns "gänzlich unbewusst" und ähnele einem "fetten, in Träume versunkenen Schaf".
Da Poe Namen gelegentlich auch nach historischen Persönlichkeiten bildete, käme hier nur Andrea Luchesi, der zeitweilige Ausbilder Beethovens in Bonn, in Frage. Ein inhaltlicher Bezug auf ihn ergibt sich nirgends, aber die italienische Namensbildung (der Mann aus Lucca) ist überzeugender. Den Namen Luchresi gibt/gäbe es ausschließlich in dieser Erzählung.
Angesichts der offenen Quellenlage und eines fehlenden Manuskripts von Poe sollte die jetzige Fassung
Luchesi (in versch. Quellen auch "Luchresi")
stehen bleiben oder allenfalls umgekehrt werden. --Quoth 11:11, 18. Feb. 2008 (CET)[Beantworten]
Völlig aus dem Kontext scheint Marie Bonaparte die Erzählung zu reißen, die sie als Zeuge für die mittlerweile als Pseudowissenschaft entlarvte Psychoanalyse sieht und andere Gleichsetzungen durchführt. Sie sieht in Fortunato ein Abbild des verhassten Ziehvaters John Allan und reiht die Erzählung in die Gruppe derjenigen ein, die in verschlüsselter Form Poes vermeintliche "Vatermordphantasien" behandelten. Die gemeinsame Liebe zum Wein deutet sie als "Ödipusrivalität", sie setzt psychoanalytisch das Gewölbes mit dem Mutterleib gleich. Dass er als Gruft dargestellt wird, leuchte ein, wenn man bedenke, dass sowohl Poes Mutter und Ziehmutter wie auch sein Vater und Ziehvater zu diesem Zeitpunkt tot sind und seine Ehefrau todkrank ist. Außerdem weist Marie Bonaparte darauf hin, dass Poe zu dieser Zeit die Dichterin Frances Osgood verehrte, auf die auch sein „Freund“ Rufus Wilmot Griswold ein Auge geworfen hatte. Rivalität um die geliebte Frau könne also ein drittes Motiv für die Erzählung gewesen sein. ref Marie Bonaparte: Edgar Poe. Internationaler psychoanalytischer Verlag, Wien 1934. /ref

Ist das relevant oder kann das weg? Während Literaturwissenschaftler durchaus Parallelen zwischen Fortunato und John Allan erkennen (u.a. könnte man "Allan" im Wort "Amontillado" erkennen), scheint Bonaparte das Werk völlig aus dem Kontext sowohl des Werks Poes als auch dem Konflikt mit English und seinem Werke 1844 oder MCCCXLII., zu dem es eindeutig eine Antwort ist, gerissen zu haben. Psychoanalyse macht sowas leider nicht ungern, weshalb es mittlerweile als Pseudowissenschaft angesehen wird (wir nehmen Schlüsse und drehen die Interpretation so lange hin, bis sie zu diesen Schlüssen zu führen scheinen - so an den Haaren herbeigezogen die "Argumente" auch sind). --Hornsignal (Diskussion) 19:29, 20. Jul. 2016 (CEST)[Beantworten]

Sorry, hatte die Disk nicht gesehen. Ich halte die Deutung Bonapartes für interessant, ihre Abwertung hingegen für unbelegt. Diebu (Diskussion) 07:59, 15. Aug. 2017 (CEST)[Beantworten]

Das Wappen ist natürlich ein Zitat zu 1. Mose 3, 15 und damit ein Urbild der Feindschaft schlechthin. Sollte mich wundern, wenn das nicht wenigstens einer der bibelfesteren amerikanischen Kommentatoren erwähnt haben sollte. Müsst dringend in die Deutung eingebaut werden. Diebu (Diskussion) 07:57, 15. Aug. 2017 (CEST)[Beantworten]