Diskussion:Der Meineidbauer

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 93.223.22.54 in Abschnitt Friedrich Zimmermann
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Analyse[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel enthält bislang lediglich eine Beschreibung des Handlungsablaufes, aber keine analytischen Ergebnisse. Im folgenden eine Teil-Analyse anhand einiger weniger Aspekte:

1. Figurenkonstellation Vroni und Matthias

a) Vroni

> lebhaft, klug und tapfer, sie tritt dem scheinheiligen Matthias mutig entgegen > der Trotz, der im Stück durchgängig Vronis Charakter zugeordnet wird, ist Ausdruck der erniedrigten Lebensumstände > der Trotz der Ohnmacht kippt in eine Machtphantasie, als sie in den Besitz des Beweises für das erlittene Unrecht kommt (den Brief) > die Liebe zum Sohn des Übeltäters schärft ihr Bewusstsein, wie nah sich ihr Verhalten mit dem des Täters berührt

b) Matthias Ferner

> verkörpert "das Böse" im Stück > es finden sich Textstellen im Stück, wonach er die Kinder so manches mal grundlos geschlagen hat -> gewalttätig > die Versuchung den Hof in seinen Besitz zu bringen und die rechtmäßigen Erben auszuschalten, ist so naheliegend, dass das herrschende negative Urteil gegen das Uneheliche genügt, um alle Skrupel auszuräumen -> skrupellos > in allem sieht er Zeichen Gottes, sein Deutungszwang nimmt zunehmend wahnhafte Züge an: Selbst der Sohnesmord gilt ihm als Schickung "Dös is a Schickung, dös muß a Schickung sein" (II,10)

2. Antisemitismus und Kirchenkritik

a) Beweise für landläufigen Antisemitismus (2. Akt, 6. Szene)

  > Toni: "Das hoaßt, ich bin so gut wie a Jud vor dem d'ausspuckst!"
  > Toni: "So wär ich noch schlechter in dein' Augen als wie a Jud?!"

b) Mehrfach Kirchenkritik, z.B.

  > im 1. Akt, Szene 9: Die Burgerlies klagt gegenüber Vroni, dass sie seit 
    damals, als ihr Kind durch den Meineid des Matthias in "Not und Unehr" 
    gekommen ist, als "gottlos" bezeichnet wird. Gott habe den Meineid (das 
    Unrecht) nicht verhindert, woran ihre Tochter zugrunde ging. "Du machst mich
    nicht mehr katholisch" sagt sie zu Vroni.

Fazit: Anzenberger übt mit seinem Stück "Der Meineidbauer" scharfe Gesellschaftskritik und bekämpft sittliche Engherzigkeit und religiöse Intoleranz.

Quelle: Dramen des 19. Jahrhunderts/von Karl Wagner

--IP-Begleiterin (Diskussion) 13:02, 30. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Friedrich Zimmermann[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel über Friedrich Zimmermann wird erwähnt, dass Zimmermann "Meineidbauer" als Schimpfname führte. Das sollte hier erwähnt werden. (nicht signierter Beitrag von 93.223.22.54 (Diskussion) 21:23, 16. Aug. 2014 (CEST))Beantworten