Diskussion:Diethylphthalat

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Shisha-Tom in Abschnitt Artikel um drei Links ergänzt
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Hier wären Angaben zur Toxizität angebracht. Insbesondere auffällig ist, wie die Substanz von den BRD-Behörden als ungefährlich angepriesen wird, was damit zusammen hängt, dass Diethylphthalat als Vergällungsmittel für Kosmetik-Ethanol vorgeschrieben ist(!). Vergleiche einmal die Toxizität anderer Phthalsäureester (z.B. als Weichmacher), hier sind die BRD-Behörden wesentlich kritischer! Wenn man dann noch die exzellente Resorptionsquote dieser Substanz berücksichtigt, insbesondere wenn Hilfsstoffe wie Ethanol und Propylenglykol dies begünstigen, dann kann man schon fast von vorsätzlicher Körperverletzung sprechen, wenn man diese Substanz den After Shaves hinzufügt. War da nicht auch etwas von Reproduktionstoxizität? Eine giftige Substanz (und das ist sie wohl, wenn man sie einmal mit anderen Substanzen wie z.B. Borsäure vergleicht) wird in der BRD absichtlich und völlig unnötig Kosmetika hinzugefügt und damit der eigenen Bevölkerung ein Schaden zugefügt. Nur damit der Alkohol "vergällt" ist, damit niemand auf die Idee kommt sein After Shave zu trinken, und damit dem Staat die Branntweinsteuer prellt.
ad 1: ja, ich habe Ahnung von Chemie
ad 2: ja, ich kenne andere Länder als die BRD, dort ist Diethylphthalat nicht in den Rasierwässern enthalten
ad 3: die in den Quellen angegeben Schrift des Bayerischen Landesamtes ist keine neutrale und objektive Quelle. Es ist im übrigen, was die Angaben zur Resorptionsquote angeht äußerst zweifelhaft. Die Zahlenwerte was die prozentualen Gehalte angeht sind ebenfalls nicht überprüfbar und schlussendlich sind die Angaben zur Toxizität geradezu verharmlosend. Eine reine Beschwichtigungsmaßnahme der BRD-Behörden. Erinnert mich so ein bisschen an die Verharmlosung eines bekannten Schlafmittels für Schwangere in den 60er Jahren (wenngleich das Risiko auch wesentlich höher war).
ad 4: schaut doch einfach mal kurz in der englischen Version dieses Artikels rein, was da zu der Gefährlichkeit steht! merkt ihr was? (nicht signierter Beitrag von 84.168.148.99 (Diskussion) 03:36, 28. Apr. 2011 (CEST)) Beantworten

In der englischen Version steht nichts, was großartig unterschiedlich ist. Die Aussage das Weichmacher allgemein estrogenartige Wirkungen auf das Hormonsystem des Menschen haben können ist hinlänglich bekannt und eine allgemeine Aussage zu Weichmachern und nicht speziell zu Diethylphthalat. Der WHO link im deutschen Artikel ist (wie üblich) die umfassendste Quelle von Studienergebnissen. Auch dort ist die direkte Toxidität (LD50) über alle Quellen als sehr gering eingestuft, deckt sich also mit dem des BLA. Über die Art der Vergällung kann man in der Tat streiten, da man nicht künstlich Menschen irgendwelchen Stoffen aussetzen sollte, deren Langzeitwirkungen nicht in aller Ausführlichkeit untersucht wurden. Mir würden da aber ehrlich gesagt die direkten Wirkungen der Riechstoffe (stark allergen und in ihren mutagenen und toxischen Wirkungen wenig untersucht) eher Sorgen machen. Kritisch finde ich in der Tat die Hinweise im WHO Bericht auf eine reproduktionstoxische Auswirkungen in der F1 (also der nachfolgenden) Generation bei Mäusen, wenn auch bei hohen Dosen. Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang, das die Bundesregierung keine eigenen unabhängigen Studien zu Langzeitwirkungen betreibt. Grüße, Rjh 07:53, 28. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
bezgl. der WHO-Studie: da ist die Frage in wie weit Institutionen (Industrie und Regierungen) Vorgaben machen, wie die Ergebnisse dieser Studien auszusehen haben und interpretiert werden sollen. Ich will jetzt nicht unbedingt neurotisch sein, aber etwas kritischer Abstand bei der Beurteilung halte ich für angebracht.
ebenso interessant ist die Gefahrstoffklasse: Diethylphthalat: lediglich "reizend", vergleiche das mal mit den Einordnungen der Dibutylphthalate (einfach hier in den Wikipedia-Artikeln nachschauen), kleiner Unterschied, oder?
was die allergenen, mutagenen, toxischen Wirkungen der Riechstoffe anbelangt: das behauptet ja niemand, dass man diese Gefahren deswegen herunterspielen darf, selbstverständlich gehört auch das untersucht und gegebenenfalls müssen auch da Maßnahmen ergriffen werden; es gibt allerdings einen Unterschied: die Parfümstoffe erfüllen ja einen gewissen (nützlichen) Zweck bei der Formulierung, Diethylphthalat jedoch ist einfach nur gefährlich und überflüssig (nicht signierter Beitrag von 84.168.149.143 (Diskussion) 15:34, 28. Apr. 2011 (CEST)) Beantworten
Ja, stimme Dir zu. Beim Preis von Parfum und der sonstigen freien Verfügbarkeit von Alkohol ist eine Vergällung aus meiner Sicht sinnfrei und noch dazu ein unnötiges Risiko. Zum Thema Toxikologie: Wenn man sich die toxikologischen Daten anschaut, dann beruht die alte Einstufung von Dibutylphthalat anscheinend auf einem Fehler. Der LD50 Wert ist mit 7500 mg/kg im gleichen Bereich wie Diethylphthalat. Warum man da "giftig" annehmen sollte ist unklar und das wurde bei der neuen GHS Einstufung von DBP ja auch korrigiert. Dort ist nur noch Umweltgefährdend (Faktor 20 beim LC50 gegenüber DEP) und Fortpflanzungsschädigung angegeben. Ich stimme Dir allerdings zu, das es mir auch lieber wäre, man hätte in Bezug auf den WHO Bericht auch bei DEP mindestens den Verdacht auf reproduktionstoxisches Verhalten mit aufgenommen hätte. Allerdings ist DEP noch nicht ESIS eingestuft, damit ist das eine Herstellereinstufung (wie war das mit dem Bock und dem Gärtner ?). Vielleicht kommt eine andere Einstufung ja dann mit ESIS noch. GESTIS sagt darüber leider nichts aus:
Reproduktionstoxizität, Mutagenität, Kanzerogenität:
Reproduktionstoxizität:
Es sind keine ausreichenden Angaben verfügbar.
Mutagenität:
Mikrobiologische Tests und In-vitro-Tests an Säugetierzellen
waren fast ausschließlich negativ. An Humanlymphozyten wur-
den in vitro keine Chromosomenaberrationen induziert.[07817]
Einige schwach positive Ergebnisse in Amestests ohne metabo-
liche Aktivierung sind in neueren, gezielten Untersuchungen
nicht bestätigt worden; sie resultierten wahrscheinlich aus
Syntheseweg-abhängigen Verunreinigungen des DEP.[07958]
Nach metabolischer Aktivierung wurde nur in einem Test an
Säugerzellkulturen ein klastogener Effekt (SCE) gefunden.[07742]
Eine Bewertung dieses Befundes steht aus.[99983]
Kanzerogenität:
Es sind keine ausreichenden Angaben verfügbar.[07742]Rjh 07:17, 29. Apr. 2011 (CEST)Beantworten
Es fehlen mal wieder Langzeitstudien. Rjh 07:17, 29. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Artikel um drei Links ergänzt[Quelltext bearbeiten]

Ich habe mir erlaubt das fragwürdige Fazit aus dem im Artikel gesetzte Link der Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aus dem Jahre 2004, um aktuelle Erkenntnisse zu erweitern.

Folgende Dinge sollten noch von Interesse sein :

Tierversuche zeigten Entwicklungs-, reproduktions- und embryotoxische Wirkungen.

Quelle : H. M. Koch, J. Müller, H. Drexler und Jürgen Angerer, Dibutylphthalat in Arzneimitteln: ein bisher unterschätztes Risiko für Schwangere und Kleinkinder?, Umweltmed Forsch Prax 10 (2), 144-146 (2005)

Trotz dieses Hintergrundwissen lautete das Fazit des Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, wie u.a dem Link aus dem Artikel zu entnehmen ist, "Vor dem Hintergrund dieser wissenschaftlichen Bewertung erscheinen die pauschalen Äußerungen zu den gesundheitlichen Risiken von Diethylphthalat in Parfüms in einigen Presseberichten nicht zutreffend."

2007 warnte das Umweltbundesamt in einer Stellungnahme "Phthalate - Die nützlichen Weichmacher mit den unerwünschten Eigenschaften" vor dem Einsatz selbiger, da sie u. a. fortpflanzungsgefährdend sind.

Quelle: http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/phthalate

In seiner veröffentlicht vom 22.05.2006, kam das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM ) zu dem Schluss: "In zahlreichen Tierstudien zur Toxizität von DEHP konnen verschiedenen negativen Auswirkungen von DEHP nachgewiesen werden. Signifikant waren in diesem Zusammenhang die negative Effekt auf die Zeugungsfähigkeit der männlicher Versuchstiere."

Aufgrund dieser Erkenntnisse war die BfARM der Meinung das es unerlässlich sei die das DEHP als Weichmacher bei Medizinprodukten, zu minimieren.

Der Hintergrund der unversteuerten Alkohol in Kosmetika wäre sicher auch noch erwähnenswert. Unter andere der folgenden Publikation des Herrn Dr. Hans Lautenschläger zu entnehmen http://www.dermaviduals.com/english/publications/ingredients/denaturants-in-cosmetic-products-health-is-secondary.html (nicht signierter Beitrag von 91.54.172.171 (Diskussion) 09:17, 3. Jan. 2015 (CET))Beantworten

Die drei Links habe ich wieder entfernt. Der UBA-Link führte zu DEHP. Das ist nicht DEP und gehört daher nicht in das Lemma Diethylphthalat. Kommerzielle Webseiten werden in der Wikipedia nicht gern gesehen und unversteuerter Alkohol gehört in das Lemma Diethylphthalat nicht hinein. --Shisha-Tom (Diskussion) 11:32, 3. Jan. 2015 (CET)Beantworten